Perry Rhodan HC 123 - Terra im Schussfeld
gesundheitsgefährdend, führte aber zu kurzer Ohnmacht und anhaltendem Unwohlsein. Darüber hinaus schien es Emotionen zu verursachen, die Tascerbill tarnend überdeckten.
»Der Sawpane kann das kaum verursacht haben«, sagte Fellmer Lloyd. »Ich habe kurz vorher einen Impuls von ihm aus dem Verwaltungstrakt aufgefangen.«
»Außerdem halte ich es für ausgeschlossen, dass er die Möglichkeit hatte, diesen Giftstoff zu produzieren und in die Automaten zu mischen«, wandte Perry Rhodan ein.
»Wer dann?«, fragte Lloyd. »Das war jedenfalls ein gezielter Anschlag.«
»Fünftausend Menschen sind an Bord«, erwiderte Rhodan. »Einer unter ihnen könnte Seth-Apophis-Agent sein.«
Hinter ihm erklang die Stimme des Kommandanten. Auffallend gereizt. Carsh Fogons näselnder Tonfall war verschwunden.
»Du bleibst an Bord!«, ordnete der Akone an. »Keine Diskussion!«
Auf einem der Übertragungsschirme zeichnete sich das bleiche Gesicht eines Neu-Arkoniden ab. Der Mann hatte tief in den Höhlen liegende Augen, die von dichten Brauen überschattet wurden.
»Ich denke nicht daran. Was an Bord des Basars passiert, interessiert mich nicht!«, rief der Neu-Arkonide. »Ich habe Verträge, die ich einhalten muss und auch einhalten werde. Notfalls schieße ich mir den Weg frei.«
»Was ist los?«, mischte sich Perry Rhodan ein.
»Mit dem werde ich allein fertig«, erklärte der Kommandant. »Ich brauche keine Unterstützung.«
»Vielleicht doch. Also?«
»Bergis ist Kommandant eines Transportschiffs, das Fabrikationsanlagen für die Howalgoniumgewinnung von Terra gebracht hat. Er hat seine Fracht ausgeladen und will jetzt starten, aber das können wir wegen des Sawpanen nicht zulassen.«
»Hör zu!«, brüllte der Neu-Arkonide. »Bilde dir nicht ein, dass du mich zurückhalten kannst. Ich habe Fracht von einer Randwelt nach Arkon, die ich fristgerecht in zehn Stunden abholen muss, sonst ist eine Konventionalstrafe fällig, die ich selbst dann nicht bezahlen kann, wenn ich mein Raumschiff verkaufe. Entweder ihr lasst mich freiwillig abfliegen, oder ich schieße mir den Weg durch die Schleuse frei. Ich starte in einer Stunde, so oder so.« Er schaltete ab.
»Muss das sein?«, protestierte Gucky. »Ihr regt euch alle über diesen Kerl auf, aber wir sollen Tascerbill finden. Komm, Fellmer. Unter diesen Umständen verschwinden wir lieber.«
Rhodan hielt den Ilt zurück, bevor er teleportieren konnte.
»Nicht so schnell, Kleiner! Erst will ich wissen, was mit diesem Bergis los ist. Möglicherweise hat er Tascerbill an Bord und will mit ihm fliehen. Er könnte ebenso für Seth-Apophis arbeiten wie jeder andere im Basar.«
Gucky fuhr sich mit einem Fingernagel über den Nagezahn, dass es unangenehm knirschte. Fellmer Lloyd verzog gepeinigt das Gesicht, doch der Ilt zeigte sich davon unbeeindruckt. »Das werden wir gleich haben«, erklärte er. »Den Mann nehme ich telepathisch auseinander, bis er mir alles freiwillig beichtet.«
Er lehnte sich in seinem Sessel zurück, schlug die Beine übereinander und verschränkte die Arme. Doch schon im nächsten Moment fuhr er wieder hoch und blickte Lloyd verblüfft an. »Hast du das auch gehört?«, fragte er schrill.
»Nein. Ich kann Bergis überhaupt nicht finden. Ist er wirklich an Bord?«
»Das meine ich ja: Wir müssten erfassen können, was die auf ihrem Frachter denken. Ich teleportiere mal eben hin. Einverstanden?«
»Einverstanden«, stimmte Rhodan zu. »Aber sei vorsichtig.«
Der Ilt verschwand und war im selben Sekundenbruchteil wieder da. Allerdings materialisierte er etwa eineinhalb Meter über einem Sessel und fiel kopfüber in die Polster. Wie von der Feder geschnellt warf er sich herum und blickte Rhodan bestürzt an.
»Der Halunke hat Schutzschirme eingeschaltet, die mich zurückgeschleudert haben.«
»Wir lassen Bergis auf keinen Fall starten«, entschied der Aktivatorträger. »Notfalls schießen wir zurück.«
20.
Ungehindert konnten John Crawl und Joyceline Kelly die Kraftwerkssektion betreten. Bis unter die Decke ragten die gewaltigen Maschinen auf, die den Kosmischen Basar mit Energie versorgten.
»Hier sollen wir Tascerbill finden?« Mutlos sah die Psychiaterin sich um. »Das ist doch unmöglich.«
»Wenn er hier ist, stöbern wir ihn auf«, erwiderte Crawl. »Wir geben nicht schon auf, bevor wir überhaupt angefangen haben.«
Nur wenige Personen arbeiteten in diesem Bereich. Ein Ingenieur kam freundlich interessiert heran. »Kann ich etwas für
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