Perry Rhodan HC 123 - Terra im Schussfeld
Krankenzimmer betreten. »Außerdem wissen wir gar nicht, was der Dom Kesdschan überhaupt ist und ob dort tatsächlich irgendjemand Sirtan heilen kann.«
Er trat neben den Ertruser und blickte ebenfalls durch den Lupensektor der transparenten Schutzhülle. Der Körper des nicht einmal eine Handspanne großen Siganesen schwamm in halb durchsichtigem Gel. Finings Gesicht wurde von einer Beatmungsmaske umschlossen.
»Warum kommt er nicht zu sich?«, fragte Kuwalek ungeduldig. »Wenn sein Gehirn permanent von energetischen Impulsen gereizt wird, muss es doch nach einiger Zeit erwachen.«
»Tut es das?«, gab der Mediziner zurück.
»Nein, nicht, dass ich es erkennen könnte.« Verbittert strich sich der Ertruser über die silberfarbene Sichellocke, die sich von der Stirn bis zum Nacken des ansonsten kahl rasierten Schädels zog. »Aber wenn man die Impulse künstlich erzeugen würde, stärker, als sie jetzt sind ...«
»Wir wissen nicht, was das für Impulse sind, Omdur«, erinnerte ten Var. »Wir können sie nur registrieren, aber nicht analysieren. Aber solange Sirtans Zustand stabil bleibt, können wir hoffen.«
»Ist das alles?«, brauste Kuwalek auf: »Hoffen ... Wenn das so ist, erwarte ich, dass die BASIS sofort umkehrt und Tahun anfliegt! Wenn schon nicht an Bord, dann kann Sirtan bestimmt auf Tahun geholfen werden.«
»Zurück in die Milchstraße, das wäre unvernünftig.« Vorsichtshalber wich der Ara zwei Schritt zurück. »Hoffe lieber auf unsere Ankunft über Khrat – nach über fünf Monaten Flugzeit. Dreieinhalb Monate würde der Rückweg auf jeden Fall in Anspruch nehmen, falls es nicht wieder Zwischenfälle gibt.«
Omdur Kuwalek ließ die Schultern sinken. »Ohne diese Zwischenfälle läge Sirtan jetzt nicht hier. Der Labyrinthsimulator kann nur während Tolots Anwesenheit beschädigt worden sein, und der Überschlagblitz musste natürlich den Kleinsten von uns treffen. Warum versucht diese Superintelligenz Seth-Apophis, uns Schaden zuzufügen? Und überhaupt, wenn die Kosmokraten nicht mit dem einverstanden sind, was Seth-Apophis treibt, warum greifen sie dann nicht selbst ein und rufen sie zur Ordnung?«
»Sie können nicht selbst eingreifen, Omdur«, versuchte der Ara zu erklären, was er selbst nicht richtig verstand. »Sie befinden sich jenseits der Materiequellen. Vielleicht ist das außerhalb unseres Universums. Die Kosmokraten können die Grenze offenbar nicht überwinden. Deshalb wollen sie, dass wir das Notwendige tun.«
»Eine Superintelligenz umbringen!«, begehrte der Ertruser auf. »Das ist für uns unmöglich.«
»Wir sollen Seth-Apophis nicht umbringen«, widersprach ten Var heftig. »Wir müssen ihr helfen, um sie zu befrieden.«
Kuwalek blickte erneut durch den Lupensektor.
»Er bewegt sich, Herth!«, schrie er.
Der Ara wandte sich den Anzeigen der Lebenserhaltungssysteme zu. Finings Gehirnaktivitäten waren sprunghaft angestiegen. Es glich einem letzten Aufbäumen vor dem Tod.
Ebenso abrupt hörte der Anstieg auf. Die Diagrammlinie sank zitternd auf einen Wert zurück, der lediglich minimale Aktivität im Kleinhirnbereich anzeigte.
Dann schnellte die Anzeige wieder hoch, nicht so weit wie kurz zuvor, aber über den Normalwert hinaus. Elf Sekunden später fiel sie auf normal zurück – weitere elf Sekunden danach kam der nächste Anstieg.
»Das Intervall von elf Sekunden stabilisiert sich wieder«, stellte der Ara fest. »Nur sind die Aktivitätsspitzen diesmal größer. Was immer Sirtans Gehirn reizt, es hat seine Intensität mindestens verdoppelt.«
»Aber was kann es sein?«
»Ich weiß es nicht«, antwortete der Ara. »Aber ich ahne, dass es mit dem zu tun haben könnte, was vor uns liegt.«
»Wir beenden die Überlichtetappe!«, sagte Waylon Javier.
Sekunden später erschienen die Sterne von Norgan-Tur wieder auf den Rundumsichtschirmen. Einer war heller als die anderen und auch ein wenig größer.
»Das ist also Yghmanohr ...« Sandra Bougeaklis deutete auf die gelbe Sonne.
Auf mehreren Schirmen wechselte der Bildausschnitt. Sieben Planeten wurden sichtbar, in der positronisch generierten Darstellung untereinander maßstabgetreu, aber ein Vielfaches größer, als sie momentan schon mit bloßem Auge von der BASIS aus gesehen werden konnten.
Der dritte Planet war Khrat. Im Unterschied zu den übrigen Welten wurde Khrat nicht blass wiedergegeben, sondern im originalen Anblick. Die Farben Blau und Weiß dominierten – weite Ozeane und die Bänder
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