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Perry Rhodan - Jupiter

Perry Rhodan - Jupiter

Titel: Perry Rhodan - Jupiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: div.
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bauen.
    Wie hatte sie es genannt?
    Tau-acht.
    »Ich will dieses Tau-acht«, sagte er.
    Sie lachte. »Warte, bis wir bei mir sind.«
    Was für eine idiotische Forderung. Warum sollte er warten?
    »Warte«, wiederholte sie eindringlich.
    Das Taxi flog einen eleganten Bogen und setzte lautlos auf dem Landebalkon einer scheibenförmigen Wohneinheit im oberen Drittel eines der Stahlgeflechttürme auf, vielleicht dreihundert Meter über Bodenniveau.
    Sie stiegen aus und betraten die Wohnung.
    Es war eher eine Wohnlandschaft als eine gegliederte Wohnung. Eine einzige ebene Fläche, rundum Glassit als Außenwand. Im Boden mehrere Senken: eine Schlafkuhle, eine ausladende ovale Wanne, eine Mulde mit einem in den Boden versenkten Holoprojektor, einige Einbuchtungen, deren Funktion er nicht erfasste.
    »Setz dich!«, sagte sie und wies irgendwohin.
    »Wir sind hier«, sagte er. »Gib mir den Tau.«
    Für einen Moment fürchtete er, sie würde ihm den Tau wieder verweigern. Aber sie griff umstandslos in eine Tasche ihrer Jacke und holte die Dose hervor.
    Sie öffnete den Deckel und hielt ihm das Pulver hin.
    Schimkos griff nach ihrer Hand und hielt sie fest. Er zog sie zu sich, an seinen Mund, und leckte über das blaugrüne Pulver.
    Die beiden ersten Male hatte er nicht entfernt so viel Tau-acht zu sich genommen. Die Wirkung war ohnegleichen. Er meinte, aus dem eigenen Leib herauszutreten, über die Grenzen aller bisherigen Erfahrungen hinaus. Jeder Hauch von Müdigkeit war schlagartig von ihm gewichen wie die Erinnerung an einen verblassenden Traum.
    Pao entzog ihm die Hand mit der Dose. »Es ist genug«, sagte sie.
    Es war genug. Eine nie gekannte Euphorie belebte ihn; seine nie gekannte Weitsicht begeisterte ihn. Über den nächtlichen Himmel von Los Angeles zogen Wolken, aber sie stellten keine Barriere mehr dar. Schimkos hatte Jupiter längst entdeckt, den Sturm, die Faktorei.
    Und mehr als das: Er sah, wonach die Kristallfischer mit ihren Faktoreien fischten, er sah die winzigen Hyperkristalle, die durch die Jupiter-Atmosphäre drifteten.
    Und er sah noch mehr als diese Spuren handelsüblicher Kristalle ...
    Er mochte zwei, drei, vielleicht aber auch zwanzig, dreißig Minuten in die Gaslandschaft und ihre verborgenen Reichtümer geschaut haben. Als er zu Pao sah, stand Basil neben ihr. Zwar mit dem Rücken zu Schimkos, aber es war unzweifelhaft Basil.
    »Wo kommt der denn her?«, fragte Schimkos verblüfft und angriffslustig. Es ärgerte ihn maßlos, aus seiner Konzentration gerissen worden zu sein.
    Pao reagierte nicht. Sie schien Schimkos ganz vergessen zu haben, stand wie in einem tiefen Gespräch mit Basil versunken. Einem stummen Gespräch übrigens, das sie beide anscheinend alle Aufmerksamkeit kostete, so weltabgewandt, wie sie da standen.
    So ineinander versunken.
    Paos Geistesabwesenheit irritierte Schimkos. Er trat von hinten an Basil heran und schlug ihm so hart wie eben möglich mit beiden Fäusten gleichzeitig auf die Ohren.
    Basil sank zwar in die Knie, ging jedoch nicht fort. Schimkos verstand diesen Mann nicht. Er packte ihn am Hals und zerrte ihn in Richtung der Glassitwand. Er hatte sich keinen Plan ausgedacht, sondern folgte seinem Instinkt. Er riss Basil hoch und schleuderte ihn so, dass er mit dem Kopf gegen das Glassit schlug. Schimkos hörte ein fremdartiges Geräusch aus Basils Kopf, trocken und knackend. Das Geräusch ärgerte ihn. Einem Impuls folgend, legte er beide Handflächen an das Glassit und siehe da, das Material wurde spröde, rissig und platzte nach außen weg. Durch den Riss, der sich vom Boden bis zur Decke zog, drang kalte Nachtluft ein.
    Als hätte er nicht schon für genug Ungemach gesorgt, stöhnte Basil nun auch noch auf. Es klang obszön, und sein Speichel, rot und blasig, besudelte den Boden.
    Schimkos seufzte, griff Basil unter die Arme und warf ihn aus dem Fenster.
    In der Ferne glaubte er zwei, drei Engel schweben zu sehen, die Leiber eng aneinandergepresst, als wollten sie sich tiefer in die Dunkelheit drängen, unsichtbar sein.
    »So«, sagte Schimkos und lächelte Pao an.
    Pao lachte, und ihr Lachen war leise und klang wie aus großer Ferne an sein Ohr. »Ich gehe fort«, sagte sie.
    »Wohin?« Schimkos verstand sie nicht. »Wir sind doch in deiner Wohnung.«
    »Man wird kommen«, sagte sie. »Es hat Aufzeichnungen gegeben.«
    »Aufzeichnungen?«
    »Von dem, was du mit Basil gemacht hast.«
    Er dachte nach. Warum sollte es auch keine Aufzeichnungen gegeben haben? Immerzu

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