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Perry Rhodan - Jupiter

Perry Rhodan - Jupiter

Titel: Perry Rhodan - Jupiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: div.
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Am höchsten Punkt entsteht eine Öffnung aus schwarzem Nichts. Sie sieht aus wie der Schlund eines Vulkans. Jetzt quillt weiteres Licht hervor und rollt an den Abhängen des Vulkans hinab. Gleißende Wärme geht davon aus. Sie schmeckt nach Himbeere.
    Sie schmeckt?
    Alontha wundert sich über sich selbst. Wie kann Licht nach etwas schmecken? Er sieht in den Vulkan hinein. Die Welt rundum krümmt sich, zieht Schlieren, zerfasert, treibt auf das Licht zu, das immer mehr zu einem Wirbel wird.
    Es ist so süß auf seiner Zunge, so warm in seinem Geist. Alontha streckt den Arm aus und bringt die Finger näher an das Licht. Seine Finger dehnen sich in die Länge. Sie werden in die Erscheinung hineingezogen. Etwas knackt. Ein Gelenk springt aus seiner Kapsel. Seine Haut schlägt Wellen. Die Knochen biegen und krümmen sich, sie winden sich wie Würmer. Alontha will einen Schritt zurückgehen, doch der Sog ist zu stark.
    Er stürzt zuerst ins Licht, dann in tiefe Finsternis. Er sieht sich selbst an: seltsam, wie er leuchtet! Sein Körper ist ein bizarres Zerrbild. Bald nehmen seine Augen nichts mehr wahr. Die Dunkelheit ringsum ist vollkommen. Er legt den Kopf in den Nacken, blickt nach oben und glaubt, in unendlicher Ferne den Krater des Vulkans zu sehen.
    Alontha schwebt in einem Nichts. Weder ist ihm kalt noch heiß. Er empfindet nichts, nicht einmal Schmerzen an seinem ausgekugelten Gelenk. Sein Atem geht gleichmäßig, bis er bemerkt, dass er nicht länger atmen muss. Vielleicht weil keine Zeit vergeht. Oder weil sein Herz nicht mehr schlägt?
    Also wartet er einfach ab.
    Zu seinem Glück ist Alontha ein einfacher Mann, der nicht lange über seine Situation reflektiert. Etwas ist mit ihm geschehen, irgendetwas, und so wie es begonnen hat, wird es auch bald wieder enden. Davon ist er überzeugt. Aber er täuscht sich. Er stürzt einem imaginären Zentrum entgegen und schrumpft dabei. Dieses Zentrum wird er jedoch niemals erreichen.
    Es ist der 12. Februar 1461 NGZ, 1.04 Uhr.
    Alontha Zachariah ist das erste Opfer des Gravo-Fraßes.
    Der Countdown der Faktorei MERLIN läuft.

Genesis
     
     
    Der Parcours, das Spiel aller Spiele im Casino, lag hinter ihnen. Mondra Diamond und Porcius Amurri hatten ihn erfolgreich durchlaufen – wenn man denn von einem Erfolg sprechen wollte. Ihre Begleiter Dion Matthau und Gili Sarandon hatte es das Leben gekostet.
    Das zerstörte Casino, die sechste und entscheidende Spielrunde, blieb hinter den beiden Gewinnern zurück, als sie durch die Tür traten. Ihnen folgten zwei Techno-Jaguare, die jede Flucht unmöglich machten. Drei weitere dieser Robot-Tiere warteten schon auf sie; momentan umringten sie Anatolie von Pranck, die ganymedanische Chefwissenschaftlerin des Syndikats der Kristallfischer. Sie trug lediglich einige luftige Stofffetzen am hageren Leib, die nur mit viel gutem Willen als Kleidung bezeichnet werden konnten.
    »Weiter!«, forderte Oread Quantrill, der direkt hinter den Jaguaren ging. »Die Loge wird sich bald absenken. Sie ist sozusagen euer Fahrstuhl ins Glück.«
    Gemeinsam standen sie nun auf einer Plattform, von deren Rändern es scheinbar ungeschützt mehrere Meter in die Tiefe ging. Aller Wahrscheinlichkeit nach hinderte ein unsichtbares Energiefeld jeden am Absturz. Oder an einer Flucht, dachte Mondra. Die Plattform ankerte fast unter der Decke des Casinos, wo der Übergang zum Schlussraum des Parcours möglich war. Etliche Meter tiefer füllten Hunderte von Menschen den Raum bis auf den letzten Platz – und wohl auch darüber hinaus, so wie sich die Menge auf jedem freien Zentimeter Raum drängte. Eine sensationslüsterne Meute, der einiges geboten worden war und der wohl noch mehr geboten werden würde, wenn es nach Oread Quantrills Willen ging.
    Dessen Lächeln war wie immer perfekt. »Alle haben euer Bemühen verfolgt, und sie waren begeistert. Von Anfang an. Schon im Würfel war es sehr knapp. Ihr habt es spannend gemacht.« Er lachte leise; es klang wie das Meckern einer Ziege. »Den besten Blick hatten allerdings Anatolie und ich von der Loge aus. Onezime leistete uns ebenfalls Gesellschaft, wenn er nicht gerade seine Rolle als Perry Rhodan spielen musste. Er hat es genossen, übrigens.«
    »Am Ende sicher nicht mehr«, sagte Mondra bitter. Sie sah noch genau vor sich, wie Gili das Messer bis zum Griff in seinen Hals stieß und er trotzdem noch lange genug überlebte, um die TLD-Agentin nicht minder brutal zu töten.
    Quantrill säuberte einen seiner

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