Perry Rhodan - Jupiter
dazu bei einem derart erhabenen Gegenstand.«
»Unmöglich ist es nicht.« Shaydr dachte an den Waberschirm und das Objekt, das dahinter verborgen lag. Und das sich ihrem Interesse seit ewigen Zeiten entzog.
Dabei hatten die Forscher, wie man hörte, mancherlei Ergebnisse erbracht, Resultate, die ein Aufbrechen des Schirms noch wünschenswerter hatten erscheinen lassen.
Shaydr glaubte durchaus nicht alles, was an Wunderdingen über das Objekt hinter dem Waberschirm erzählt oder fabuliert wurde. Selbst was die Existenz sogenannter Superintelligenzen betraf, von deren Wirken ihre Forscher Spuren zu sehen meinten, hegte er seine Zweifel.
Einer solchen Superintelligenz sollte das Objekt hinter dem Waberschirm seine Existenz verdanken. Shaydr konnte sich jedoch vorstellen, dass diese Vermutung nur einen weiteren Anreiz stiften sollte, den Schirm endlich zu überwinden.
Oder eine Entschuldigung dafür, dass diese Überwindung bislang nicht gelungen war.
Die Wittib Aoghidin jedenfalls stand in dem Ruf, dass unter ihrer Leitung die Forschungsgesellschaft raschere Fortschritte gemacht hatte als unter jeder anderen Wittib.
Ohne am Ende zum Erfolg gekommen zu sein. Darin allen ihren Vorläuferinnen gleich. Und würde sterben eines Tages im Bewusstsein dieser Ununterscheidbarkeit von allen anderen, die versagten.
Wozu sollte sie sich nun mit ihrem Wanderhaus auf den Weg gemacht haben, zurück zum Objekt? Ihre Wunden zu vertiefen?
»Der morgige Tag entwertet das Heute«, sagte Spauntek. Er schnappte wieder nach Luft.
Shaydr spürte die Müdigkeit ebenfalls. »Ich werde schlafen«, verkündete er und aktivierte den Motor seines Domobils.
»Ja«, sagte Spauntek. »Eine geniale Idee. Wir sind schon ein geniales Volk.« Er schlürfte noch etwas Bittersirup in sich hinein und bat den Tisch dann, abzuräumen.
Shaydr griff im Vorüberrollen seine Soutane. »Morgen«, sagte er, ohne Spauntek ein Auge zuzuwenden, »könnten wir nach dem Haus Ausschau halten. Das scheint mir aufregender zu sein als die Thruune. Und wenn sie noch so pinkeln.« Er hörte, wie Spauntek seine Soutane überstreifte.
»Warum nicht?«, kam die Antwort. »Legen wir uns auf die Lauer. Wo?«
»Wo? Warum nicht in der Nähe des Waberschirms. Wenn unsere Theorien stimmen, dürfte das Haus dort mit größerer Wahrscheinlichkeit auftauchen als irgendwo sonst.«
»Wir haben Theorien? Ist mir entgangen«, murmelte Spauntek.
Shaydr rollte er in seine fensterlose Zelle. Die Tür schloss sich hinter ihm. Er wand sich aus dem Domobil und ließ sich in die Mulde gleiten. »Licht aus«, befahl er. Das Licht erlosch. Drei seiner Augen sahen nichts mehr. Mit dem Wärmeauge schaute er noch ein wenig umher. Keine Spur von Parasiten in der Zelle, stellte er fest. Er sah den Motor seines Domobils als dunkelroten Fleck. Seine Anwesenheit beruhigte ihn.
Langsam verblasste das Rot, und auch sein letztes Auge fiel zu.
Wir werden also das Haus suchen, dachte er noch. Und dann, voller Ironie: Mein Leben ist ein einziges großes Abenteuer. Kurz darauf war er eingeschlafen.
Ileschqa, der unsterbliche Schiqalaya, sah Rhodan nachdenklich aus seinen lackschwarzen Augen an. »Nach Schelekesch? Zweifellos. Aber natürlich haben wir selbst seit langem versucht, dorthin zu gelangen. Es gibt freilich nur einen denkbaren Weg.«
»Durch den Fluktuationstransmitter«, sagte Rhodan. »Natürlich. Jede andere Art von Passage – zum Beispiel mit einem Raumschiff – würde wahrscheinlich endlose Jahre oder Jahrzehnte dauern, nicht wahr?«
Ileschqa antwortete: »Wenn du darauf hinauswillst, wo von deiner Heimat aus gesehen Baschq liegt: Es tut mir leid, das kann ich dir nicht sagen.«
Natürlich hätte eine Zeitangabe gewisse Rückschlüsse, wennschon nicht auf die Lage von Baschq, so doch auf die Distanz zwischen den beiden Galaxien zugelassen. Rhodan akzeptierte Ileschqas Ablehnung, ohne nachzufragen, ob diese Möglichkeit schlicht astrophysikalisch begründet war – in der Unkenntnis der Schiqalaya, was die reale Lage der Milchstraße in Hinsicht auf Baschq war. Oder ob Ileschqa sich an einen Ehrenkodex, ein Geheimhaltungsgelübde oder sowas gebunden sah. Es spielte ja auch keine Rolle.
»Existiert etwas wie ein direkter Zugang zum Fluktuationstransmitter?«, fragte Rhodan.
»Ja. Aber er ist blockiert.«
»Durch den Partikelzustrom?«
Ileschqa gab ein leicht amüsiertes Geräusch von sich. »Damit wäre dir und deinem Volk natürlich gedient. Wenn wir den Partikelzustrom
Weitere Kostenlose Bücher