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Perry Rhodan - Jupiter

Perry Rhodan - Jupiter

Titel: Perry Rhodan - Jupiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: div.
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den großen, federnden Spiralrädern davon.
    Rhodan wartete, ob der Phausha seinen Befehl wiederholen würde, nun an ihn und die beiden anderen Terraner gerichtet.
    Er tat es nicht. Er machte eine einladende Geste zum Eingang seiner Erdhöhle.
    »Wenn du essen willst«, sagte Ileschqa, »warte ich gern hier.«
    Essen ist für die Schiqalaya eine intime Verrichtung, erkannte Rhodan.
    »Hab dich nicht so«, murmelte Phalguwan.
    Er drehte sich um, und sie stiegen hinab in die Erdhöhle. Kein Einwand gegen die terranische Begleitung.
    In der Höhle war es kühl, es roch säuerlich nach aufgebrochener Erde. An der Wand hingen goldene Folien, die ein mildes Licht verströmten. Die Einrichtung war karg: Einige Regale voller frischer oder konservierter Lebensmittel; in den Ecken ein Haufen Geräte mit undefinierbaren Funktionen; einige Krüge Wasser; eine Schlafmulde, mit duftenden Gräsern gefüllt; eine ganz anders duftende Kuhle, offenbar für die Stoffwechselendprodukte des Phausha; ein hochbeiniger, labil wirkender Stuhl, davor ein ebenso hoher Tisch mit einer ovalen Platte von einigem Umfang.
    Phalguwan legte die Früchte ab und besorgte sich ein Besteck: ein Löffel mit gabelartig gezackter Seite; ein Messer mit zwei Spitzen, der Griff in der Mitte. Er trug einige winzige Schalen und Körbe auf und stellte einen gläsernen Bottich voller Wasser neben den Tisch. Dann setzte er sich, zog eine Schublade auf und entnahm ihr ein ausladend großes, rostrotes Tuch, legte es neben die Früchte und die anderen Gefäße auf den Tisch. »Hungert es einen von euch?«, fragte er, ohne seine Gäste anzusehen. Es klang abweisend genug, dass niemand antwortete. Dann begann er zu essen. Um Rhodan und die anderen kümmerte er sich nicht weiter.
    Ileschqa wandte sich peinlich berührt ab.
    »Wir müssen vorankommen«, presste Rhodan hervor. Er trat einen Schritt auf Phalguwan zu und sagte: »Mein Name ist Perry Rhodan. Ich stamme aus einem Sonnensystem, dessen größter Planet sich eben in ein Schwarzes Loch zu verwandeln droht. Das will ich verhindern.«
    »Verhindere es«, ermunterte ihn Phalguwan zwischen zwei Bissen.
    »Das kann ich nicht«, gestand Rhodan. »Wenigstens nicht ohne Hilfe. Die Transformation des betreffenden Planeten vollzieht sich nicht auf natürlichem Weg, wie du vermutlich weißt. Es sind Anlagen auf Schelekesch, die ihn mit entsprechenden Faktoren fluten. Ich bitte dich, diesen Prozess zu stoppen.«
    Phalguwan aß ungerührt weiter.
    »Hilf mir!«, forderte Rhodan Ileschqa auf.
    Der Schiqalaya machte zunächst eine unwillige, abwehrende Bewegung – er hielt sich immer noch von dem essenden Phausha abgewandt –, begann dann aber, in den Taschen seines Anzugs zu suchen. Er hielt ein eiförmiges, wie Seide glänzendes Gefäß in der Hand und öffnete es mit der anderen.
    Rhodan sah vier Psionen-Urnen darin liegen wie messingfarbene Perlen in einer Muschel.
    »Nimm sie!«, sagte Ileschqa.
    Rhodan nahm sie und legte sie sich in die Handfläche. Er sah zu, wie die messingfarbenen Kügelchen in seiner Handfläche rollten. Sie wirkten beinahe lebendig.
    Aus den Augenwinkeln sah er, wie etwas wie Gier in Paos Gesicht trat. Ihr Arm zuckte, als müsste sie den heftigen Wunsch unterdrücken, die Hand danach auszustrecken.
    Rhodan wandte sich ganz von ihr ab und betrachtete die Kügelchen. Warum hatte Ileschqa sie Psionen- Urnen genannt? Urnen dienten doch dazu, die Asche von Toten aufzubewahren. Hatte der Translator des Schiqalaya ein falsches Wort verwendet?
    Welches Material hielt er da in der Hand? Und was beinhaltete diese Kugel aus dem messingfarbenen Stoff? War es überhaupt ein Stoff?
    Es war immer wieder faszinierend, dem Produkt einer anderen, womöglich sehr viel höher entwickelten Technosphäre zu begegnen.
    Es war eine Herausforderung.
    Und es war, das konnte er nicht leugnen, ein Ärgernis.
    Technik, die sich ihm nicht erschloss, verschloss sich ihm. Er hatte immer schon unwillig auf diese Geheimniskrämerei reagiert. Er wollte wissen.
    Phalguwan tupfte sich den Mund mit der großen, roten Serviette ab und stand auf.
    Der Phausha betrachtete Rhodan schweigend, seine Kiefer bewegten sich noch. Er band sich das rote Tuch um die oberen beiden seiner drei Hüften. Die winzigen, verkrüppelt wirkenden Beine mit den beschuhten Füßen wurden vollständig verhüllt. Rhodans Blick streifte über die Behältnisse und das Essgeschirr. Die Schalen und Körbe standen leer, in der Neige des gläsernen Bottichs ein letzter

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