Perry Rhodan - Jupiter
aus dem Verkehr! Sie dürfen ruhig einige Stunden lang schlafen. Aber so, dass jeder Verdacht lichtjahreweit an uns vorbeigeht. Wir fünf verschwinden danach aus der Stadt. Ich halte Jupiter für ein lohnendes Ausflugsziel.«
»Du willst also wissen, was in MERLIN vor sich geht«, stellte Mondra fest.
»Ich will dort sein, bevor irgendjemand Zeit findet, Daten zu manipulieren. Mein Gefühl sagt mir, dass alles scheinbar Unerklärliche hier auf Ganymed mit dem Syndikat zu tun hat.«
Dion Matthau, genannt »Buster«, war der Älteste im Team. Mit seinen einunddreißig Jahren hatte er es in der Tat weit gebracht. Nicht jeder konnte von sich behaupten, dass er das Zeug habe, auf einen Mann wie Rhodan aufzupassen.
Viele Skulpturen gliederten den weitläufigen Platz, den sie erreicht hatten. Diese Bildhauerei war modernes Zeug, von dem Matthau nichts verstand. In solchen Fällen hielt er es immer für wahrscheinlich, dass der Künstler mit Psychopharmaka oder Schlimmerem vollgestopft gewesen war.
Wirrnisse von Raum und Zeit, verkündete eine kleine Holotafel an dem Objekt.
Für Matthau waren diese Wirrnisse nur ein Knäuel Schrott. Vielleicht, sinnierte er, hatte der Künstler sogar genau das damit ausdrücken wollen. Das alles war doch nur eine Frage des Standpunkts. Immerhin war die Plastik für sein Vorhaben perfekt. Er wollte nicht gesehen werden, legte aber größten Wert darauf, selbst einen guten Überblick zu behalten.
Seit zwei Minuten lehnte er in der rostigen Mulde. Transparenter Harzguss konservierte den Rost, wahrscheinlich als Symbol der Zeit, die an allem nagte. Das Geflecht verschiedener Materialien war hier sehr grobmaschig und erlaubte ihm, alles zu überblicken.
Auf dem Platz gab es nur kleinere Darbietungen.
Perry Rhodan und Mondra Diamond waren vor einer der kleineren Bühnen stehen geblieben und beobachteten die Vorstellung. Zaubertricks, argwöhnte Matthau. Falls das nicht zutraf, verfügte die rundliche Gestalt allerdings über ungewöhnliche Mutantenkräfte. Soeben materialisierte ein kleiner Würfel zwischen den Händen des Mannes und stieg langsam in die Höhe.
Gili Saradon stand nur wenige Meter hinter Rhodan. Auch eine Menge anderer Leute hielten jetzt inne.
Der Würfel rotierte und versprühte Blitze. Schneller werdend, veränderte er nicht nur seine Farbe, er verformte sich zudem. Eine Spindel entstand.
Matthau musterte die Ortung seines Spezialarmbands. Er hatte erwartet, Zug- und Traktorfelder anzumessen, die den Würfel manipulierten, aber da war nichts.
Der Mann auf der Bühne ließ weitere Gegenstände materialisieren. Gelächter brandete auf, als eine tönerne Amphore nach unten kippte und auf der Straße zerschellte. Wie von Geisterhand bewegt, setzten sich die Bruchstücke aber schnell wieder zusammen.
Sekundenlang hatte Matthau den Eindruck, die Zeit laufe rückwärts. Jedenfalls stieg die wieder intakte Amphore zur Bühne hoch. Sie wackelte, drohte zu kippen, und diesmal griff der Schausteller rechtzeitig zu. Beifall brandete auf.
Ein Zeitexperiment?
Der Agent des Terranischen Liga-Dienstes versuchte, eine Regung Perry Rhodans zu erkennen. Wenn einer der Anwesenden das Geschehen richtig einzuschätzen vermochte, dann der Resident. So viel Dion wusste, war der Terraner mehrmals weit in die Vergangenheit gereist – etwas, das sich ein normaler Mensch immer noch nicht richtig vorzustellen vermochte.
Endlich sah er Porcius, der auf der anderen Bühnenseite stand. Porcius Amurri hielt Rhodan permanent im Auge.
Die beiden SteDat-Leute warteten nicht weit entfernt. Ihre Aufmerksamkeit galt Rhodan und seiner Begleiterin, die jetzt weitergingen, sie hatten aber auch Gili und Porcius im Auge. Und immer wieder schauten sie suchend um sich.
Sie vermissen mich, erkannte Matthau. Ich bin ihnen entwischt.
Die SteDat-Leute setzten sich ebenfalls in Bewegung.
»Ziel ist das Red-Eye-Inn «, hörte Matthau eine leise Stimme aus dem Ohrhörer. »Sieht so aus, als wollten sie die Zimmer beziehen.«
Die Antwort erfasste der Minispion nicht. Dion Matthau konnte Rückschlüsse nur aus dem ziehen, was der Mann hier in Galileo City sagte. Und dessen Gesprächspartner? Wieso ging Matthau eigentlich davon aus, dass der Befehlsgeber nicht hier in der Stadt zu finden war? Irgendwo näher am Jupiter. Mit der Vermutung hatte er sich von Rhodan anstecken lassen. Aber warum eigentlich nicht? Er konnte nicht erwarten, dass die TLD-Ausbildung der mehrtausendjährigen Erfahrung des Residenten
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