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Perry Rhodan Neo 010 - Im Licht der Wega

Perry Rhodan Neo 010 - Im Licht der Wega

Titel: Perry Rhodan Neo 010 - Im Licht der Wega Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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kämen mit solchen Beschädigungen zurecht.
    »Ihr anderen braucht wohl eine Extraeinladung?«
    »Nein«, rief einer der Letzten, die noch vor mir standen. Gebückt, die Hände vor den Kopf gehoben, als könnte er damit eine Kugel aufhalten, stolperte er zur Seite. Ich erhaschte einen kurzen Blick in sein totenbleiches Gesicht.
    Eine Frau grinste mich an. Sie sah jung aus; erstaunlich jung für ein derart überlegenes Auftreten und um so selbstsicher mit einer Schusswaffe umgehen zu können. »Na los, komm mit!« Sie winkte mit dem Lauf der Waffe. »Du brauchst vor mir keine Angst zu haben.«
    Ein letztes Mal drehte ich mich zu dem alten Takezo um, den ich für einen harmlosen, freundlichen Fahrer gehalten hatte. Der Schritt seiner Hose glänzte nass. Tropfen klatschten zu Boden. Offenbar konnte er zwar andere bedrohen, ertrug es aber nicht, wenn man den Spieß umdrehte.
    »Eins noch«, sagte meine Retterin. »Wenn ihr auf die Idee kommt, uns zu verfolgen, werde ich euch als Erstes nicht den Kopf wegpusten, sondern die Teile, in denen bei Typen wie euch der Verstand sitzt.« Sie senkte den Gewehrlauf ein wenig.
    Ich eilte zu ihr. Wir verließen den Hinterhof und hasteten durch die Einfahrt. Davor wartete ein Geländewagen mit offenen Türen. Sie drückte mir das Gewehr in die Hand und schwang sich auf den Fahrersitz. »Queen«, sagte sie mit tiefer, unnatürlich klingender Stimme. »Starten!«
    Das Auto reagierte auf die Identifizierung und den Startbefehl. Der Motor sprang knatternd an. Ich stieg ebenfalls ein, schlug die Tür zu, und wir fuhren los. Dabei hielt ich die Einfahrt zum Hinterhof, der mir beinahe zum Verhängnis geworden wäre, so lange wie möglich im Auge. Weder Takezo noch einer seiner Kumpane ließ sich blicken.
    Ich verbuchte es als Erfahrung und schwor mir, in Zukunft vorsichtiger zu sein. Auf zweiter Bewusstseinsebene begann ich, meine internen Aufzeichnungen des alten Mannes zu analysieren, um nach Anzeichen für seine Kriminalität zu suchen. Hätte ich nicht bemerken müssen, dass er mich in eine Falle lockte? Eigentlich kannte ich die Bewohner dieses Planeten recht gut, aber er hatte mich überrascht. Seit Perry Rhodans Vorstoß zum Mond war allerdings eine neue Ära angebrochen, und solche Zeitenwechsel brachten stets neue Verhaltensweisen dieses Volkes zum Vorschein. Die Wehen der neuen Zeit zwangen die Menschen, Entscheidungen zu treffen und sich zur einen oder anderen Seite zu bekennen.
    »Queen?«, fragte ich, während die interne Analyse lief. Königin. »Das ist dein Name, mit dem du dich bei deinem Autocomputer identifizierst?«
    Ihre Kiefer bewegten sich. Sie kaute einen Kaugummi. »Viele nutzen Nicknames, das ist nichts Besonderes.«
    »Wie soll ich dich nennen?«
    Daraufhin schien sie kurz nachzudenken. »Queen gefällt mir.«
    »Du kannst Rico zu mir sagen.«
    Sie zögerte kurz. »Im Ernst?«
    »Viele benutzen Nicknames«, wiederholte ich ihre Worte.
    Das schien ihr zu gefallen. Sie lachte glockenhell, während der Wagen über die schlechten Straßen dieser Kleinstadt am Rand der Gobi rumpelte – oder durch die Gassen dieses Dreckslochs, wie Takezo es bezeichnet hatte. Die Häuser blieben bald hinter uns zurück und mit ihnen die Episode, die mich fast in ernsthafte Schwierigkeiten gebracht hätte. Stellte sich nur die Frage, wie es mit meiner Retterin, Queen, weitergehen sollte.
    Eine weite Ebene voll Gestein und kargem, gedrungenem Gebüsch breitete sich vor uns aus. In diesem Gelände würden wir es rasch bemerken, wenn uns Takezo und seine Kumpane verfolgten. Ich rechnete allerdings nicht damit. Queens Auftritt hatte sie in verschüchterte Feiglinge verwandelt, die die Kontrolle über ihre Blase verloren.
    Bei der Erinnerung daran fiel mir etwas ein, was ich nicht verstanden hatte. »Was meintest du mit deiner letzten Drohung?«, fragte ich. »Wo sitzt bei diesen Männern der Verstand?«
    Sie drehte den Kopf zu mir, grinste breit. Ihre Zähne blitzten weiß hervor. »Das ist nicht dein Ernst.«
    Ich zuckte die Schultern, wie es ein Mensch in dieser Situation wohl getan hätte.
    Sie kaute kurz auf ihrer Unterlippe und zwinkerte. Ihre Augen waren hellblau, die Brauen eine dünne Linie. »Du hast Glück gehabt, dass ich dich gefunden habe.«
    »Ich habe mich für die Rettung noch nicht bedankt. Wieso hast du ...«
    »Reden wir nicht drüber. Es gibt Dinge, die kann man auch später noch besprechen. Hätte ich dich nicht da rausgeholt, würden dich diese Kerle nun an die

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