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Perry Rhodan Neo 012 - Tod unter fremder Sonne

Perry Rhodan Neo 012 - Tod unter fremder Sonne

Titel: Perry Rhodan Neo 012 - Tod unter fremder Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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nimmt Experimente an ihnen vor. Man benutzt sie als lebende Schilde und so weiter!«, fuhr Sloane hastig fort. »Alles ist möglich. Ihre Mentalität unterscheidet sich grundlegend von der unsrigen. Wir haben sie erlebt – die Echsen sind kalt und gewissenlos. Wirf einen Blick auf die Gefechte und du musst zugeben, dass ich recht habe!«
    Kakuta nickte. »Der Krieg kennt viele Opfer«, sagte er vorsichtig. »Aber wir haben zumindest schon einen Topsider erlebt, der es nicht zugelassen hat, dass Unschuldige sterben, der sogar befohlen hat, dass Conrads Leben gerettet wird.« Er blickte kurz in ihre Gesichter. »Und seht doch: Wer sind wir? Wir waren Amerikaner, Russen, Chinesen. Was haben wir jahrzehnte-, sogar jahrhundertelang auf unsere Mentalitätsunterschiede hingewiesen. Wir haben pauschalisiert und mit dem Zeigefinger auf jeden Missstand gezeigt, der auf der anderen Seite entdeckt worden war. Und nun sind wir alle Terraner, ziehen am selben Strick!«
    »Das sind doch hohle Phrasen«, gab Sloane zurück. »Erzähl das den Ferronen da drüben, die zuschauen müssen, wie ihre Welt zusammengeschossen wird!«
    »Du hast ja recht«, sagte er. »Aber meine Haltung hat sich seit dem Abtransport nicht grundlegend geändert. Ich könnte zwar mit zwei von euch zum Boden springen, um dann zurückzukehren und die restlichen zwei zu holen. Aber das wären vier Sprünge innerhalb weniger Sekunden. Dazu hatte ich bisher zu wenig Zeit, um mich genügend zu erholen. Selbst wenn ich es schaffen würde, wäre die Wahrscheinlichkeit zu groß, dass ich beim zweiten Sprung zum Boden an einem falschen Ort lande. Wir würden uns verlieren ...«
    »Du bist also zu schwach und zu unkonzentriert, um uns zu retten«, fasste Sloane kühl zusammen.
    Der Teleporter blickte kurz zu seinen Füßen, dann hob er den Kopf wieder, hielt ihrem Blick stand. »Ja, das bin ich«, gab er zu. »Und wir dürfen Conrad nicht vergessen. Wenn wir mit ihm mitten in das Kriegsgebiet springen, sinken seine Überlebenschancen drastisch. Keiner von uns kann garantieren, dass wir sein Leben beschützen können.«
    »Wir könnten es zumindest versuchen.«
    Kakuta atmete tief ein und aus. Dann sagte er: »Du sagst, dass wir fliehen sollen, weil wir nicht wissen, wie gefährlich es für uns an dem Ort sein wird, zu dem wir gebracht werden. Aber genauso unsicher und gefährlich ist es, direkt in das Konfliktgebiet zu springen.«
    Kakuta sah die Gefährten der Reihe nach an. »Und wir dürfen eines nicht vergessen: Fajon und ihre Männer haben uns gerettet, als wir in größter Not waren. Wenn wir uns in Sicherheit bringen, dürfen wir sie nicht zurücklassen. Das sind wir ihnen schuldig.«
    Anne Sloane blickte von Morosowa zu Nyssen.
    Morosowa äußerte sich nicht. Als Nyssen tief Luft holte, um zu sprechen, stieg leise Angst in Kakuta auf. Zu vertraut wirkten Sloane und er. Wenn sich der Astronaut auf die Seite Sloanes schlug, würde Kakuta wahrscheinlich in ernsthafte Bedrängnis kommen.
    »Ich kann Annes Sorge sehr gut verstehen«, sagte Nyssen langsam. »Aber ich verstehe auch Tako sehr gut. Wenn er sagt, dass er zu wenig Kraft hat, um mit uns allen in ein sicheres Versteck zu springen, respektiere ich das. Und wir dürfen Fajon und Konsorten tatsächlich nicht zurücklassen. Schon aus Eigennutz: Sie sind ortskundig und wollen uns helfen – eine bessere Kombination an Helfern werden wir dort unten kaum in nützlicher Frist finden.«
    Kakuta fühlte Erleichterung in sich aufsteigen. Er war weder die charismatische Führungspersönlichkeit, die andere mitreißen konnte, noch war er der begnadete Sprecher, der die Argumente derart zuspitzen konnte, dass die Gegner davon förmlich erdolcht wurden.
    Er sah, wie Sloanes Widerstand nach Nyssens Worte in sich zusammenbrach wie ein Kartenhaus.
    »Die Zeit läuft für uns«, sagte Kakuta leise. »Je stärker ich werde, desto größer werden auch die Chancen für eine erfolgreiche Flucht.«
    »Also gut«, sagte Sloane nach kurzem Zögern. »Aber du trägst die Verantwortung für das, was geschieht!«
    Sie drehte sich um und ging.
     
    Nach mehreren Stunden Flug landete der Transporter schließlich auf dem riesigen Betonfeld eines ferronischen Raumhafens. Er war übersät mit Resten von ferronischen Raumern.
    Und Gefangenen.
    Es mussten mehrere Zehntausende sein, die sich in einzelnen Sektoren auf dem Landefeld drängten.
    Während der Transporter langsam tiefer ging, gruppierten sich die Menschen rund um Deringhouses Trage,

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