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Perry Rhodan Neo 012 - Tod unter fremder Sonne

Perry Rhodan Neo 012 - Tod unter fremder Sonne

Titel: Perry Rhodan Neo 012 - Tod unter fremder Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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deine Flügel tragen.«
    Daraufhin hatte Bernhard geweint. Irgendwie hatte er Angelica an diesem Tag plötzlich in einem ganz anderen Licht gesehen.
    Danach hatten sie die letzten Einkäufe für die Reise getätigt und Carolines Schwester Alexandra aufgesucht, die als Kindergärtnerin in einem Vorort von München arbeitete. Auch sie nahm die Nachricht mehrheitlich positiv auf.
    »Schau dich um, ob es einen hübschen jungen Raumfahrer hat, und sag mir Bescheid«, hatte sie gesagt und gelacht.
    Johanna, die mittlere Tochter, hatten sie nur über Bernhard Franks Pod erreicht. Sie war die einzige der drei Töchter, die Spaß hatte am vielen Geld, das sie von ihrem Vater erhalten hatten. Mittlerweile war sie eine gefeierte Partygängerin, Jetsetterin und Stilikone, die in fast jeder zweiten Illustrierten zu finden war. Sie besuchte gerade das Filmset ihres neuen Freundes in Südafrika.
    Sie weinte erst und versprach dann, Caroline besuchen zu kommen, wenn diese ihr im Gegenzug versprach, sie Rhodan vorzustellen.
    Dann hatten sie den Chopper aufgeladen und waren in ihr gemeinsames Abenteuer aufgebrochen.
    »Entschuldigung«, sagte in diesem Moment eine Stimme in akzentfreiem Englisch. »Ist hier noch frei?«
    Bernhard Frank schreckte aus seinen Gedanken. Er sah auf. Vor ihnen stand ein leicht übergewichtiger Mann um die fünfzig. Er trug ein blaues Hemd und eine braune Hose. In seiner Hand trug er einen Papierblock und ein Schreibetui.
    Während Frank sich verwirrt fragte, was ihn genau an diesem Mann störte, hatte Caroline bereits einen Stuhl zurückgezogen und sagte: »Bitte sehr. Schön, dass Sie sich zu uns gesellen.«
    Caroline nannte ihre beiden Namen, und es stellte sich heraus, dass der Mann Geoffrey Thistlenette hieß und aus England stammte.
    »Sind Sie ein Reisefreund, Mister Thistlenette?«, fragte Caroline. »Oder weshalb nehmen Sie den Transsib?«
    »Ich denke, ich bin aus dem gleichen Grund hier, wie viele andere auch«, sagte Thistlenette. Er fixierte einen Punkt hinter Frank. »Ich will Rhodan sehen. Mit ihm sprechen. Hören, was er zu sagen hat, und wie weit die Vision, die er angeblich hat, reicht.«
    Bernhard rutschte auf seinem Stuhl hin und her. Irgendetwas störte ihn an diesem Mann, aber es gelang ihm nicht, den Finger auf den wunden Punkt zu legen.
    Caroline schien weniger Berührungsängste zu kennen. Sie sprach drauflos und erklärte, dass es ihr ähnlich ginge, dass sie Rhodan ebenfalls aus der Nähe sehen möchte, um abschätzen zu können, ob es für sie in Frage kam, längere Zeit in Terrania zu bleiben.
    Bernhard Frank hörte bald schon nur noch mit einem halben Ohr zu und studierte dafür die Speisekarte.
    Nachdem Caroline erzählt hatte, welchen Beruf sie bis vor ein paar Tagen ausgeübt hatte, erkundigte sich Thistlenette bei Frank, was er denn so arbeiten würde.
    »Ach, nichts mehr«, sagte Bernhard. »Ich war einmal Informatiker, jetzt bin ich aber ... na, ein Lebensgenießer.« Er schaute wieder auf die Karte.
    »Und was arbeiten Sie so?«, fragte Caroline.
    »Ich zeichne«, sagte er. »Meistens Porträts. Nicht der Rede wert.«
    »Darf ich einmal sehen?«
    Thistlenette ließ eine Hand auf den Papierblock fallen. »Das geht leider nicht«, sagte er. »Ich zeige meine Bilder nur, wenn ich dazu bereit bin.«
    Bernhard Frank blickte auf. Runzelte die Stirn. Krampfhaft versuchte er herauszufinden, was ihn an dem Mann störte. Thistlenette hatte eigentlich ganz angenehme, vertrauenerweckende Züge – aber da war etwas in seinem Blick, das Frank verunsicherte.
    »Würden Sie mich zeichnen?«, fragte Caroline. »Ich werde Sie selbstverständlich dafür bezahlen.«
    »Ich zeichne Sie gerne«, antwortete Thistlenette. »Aber die Brieftasche können Sie stecken lassen. Ich nehme kein Geld für meine Arbeit.«
    Frank blickte den Mann verstohlen an. Wie wollte Thistlenette als Zeichner auf einen grünen Zweig kommen, wenn er Porträts gratis anfertigte?
    Er bestellte bei der Bedienung ein Export-Weißbier, wartete darauf, bis es vor ihm perlte, nahm einen tiefen Schluck und sah dann aus dem Fenster.
    Derweil hatte Geoffrey Thistlenette seine Bleistifte und Radiergummis ausgebreitet und begann mit seinem Porträt. Seltsamerweise blickte er Caroline dabei kaum an.
    Eine Weile schaukelten sie dahin. Auf dem Nebentisch klirrten bereitgestellte Gläser und die Spitze von Thistlenettes Bleistift kratzte über das Papier.
    »Darf ich Sie etwas fragen, Mister Frank?«, fragte Thistlenette

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