Perry Rhodan Neo 012 - Tod unter fremder Sonne
Positronik hingewiesen hatte.
Quiniu Soptor folgte ihm, so schnell sie ihre Beine trugen. Die beiden Tage machten sich bemerkbar, in denen sie sich jeweils nur kurze Zeit aus ihrem Pilotensessel erhoben hatte, um sich in der winzigen Hygienekammer zu erleichtern und zu erfrischen.
Die steifen Gelenke schmerzten.
Durch einen schmucklosen, sich zweimal verzweigenden Gang erreichten sie einen Raum, in dem mehrere Reihen mit Liegen standen. Sie wirkten klinisch rein.
Eine Art Krankenstation?
»Was ist das hier für ein Ort?«, fragte Soptor.
Zu ihrer Überraschung erhielt sie Auskunft.
»Tiefschlafeinrichtungen«, erklärte Rico.
Täuschte sie sich, oder schwang Beunruhigung, vielleicht sogar Sorge in seiner Stimme?
Der Roboter ging alle Reihen ab. Dann fragte er die Positronik: »Wo ist er?«
»Er hat die Kuppel verlassen«, antwortete die freundliche Stimme mit dem seltsamen Dialekt.
»Das ist unmöglich!«, rief Rico. »Es existiert kein Hilfsmittel in der Kuppel!«
»Das ist richtig.«
»Wie kann er dann die Kuppel verlassen haben?«
»Ich weiß es nicht. Aber ich kann dir seinen letzten Standort mitteilen. Willst du ihn aufsuchen?«
Rico bejahte.
Zu hastig. Zu nervös.
»Folge den Richtungsanweisungen, Rico!«
Am Boden erschien eine leuchtende blaue Linie. Sie führte sie hinaus in den Gang und schließlich in eine Lagerhalle.
Sie war verlassen. Leer – bis auf ein Gerät, wie es die Kolonialarkonidin noch nie gesehen hatte. Es war eindeutig technischer Natur. Etwa doppelt so hoch wie sie, einem seltsamen Tor nachempfunden – mehr einem Torbogen. Auf der rechten Seite war eine Art Terminal angebracht – allerdings keines, das sie in einer solchen Form je gesehen hatte.
Bevor sie ihren Begleiter fragen konnte, worum es sich dabei handelt, kam er ihr überraschenderweise zuvor.
»Was ist das für ein Gerät?«, fragte Rico laut.
»Ich weiß es nicht«, kam es von der allgegenwärtigen Stimme der Kuppelpositronik.
»Wie kommt es hierher?«
»Ich weiß es nicht.«
»Wie kann das sein? Du ...«
»Deine Freunde sind eingetroffen«, unterbrach ihn die Positronik. »Soll ich sie zu dir leiten?«
Rico stutzte sichtlich. »Welche Freunde? Ich ...«
»Nicht reinrassige Arkoniden.«
»Du hast Menschen eingelassen? Wieso?«
»Aufgrund deiner Anweisung, Rico«, verkündete die Positronik freundlich. »Larsaf-Drei gehört zum arkonidischen Imperium; die Menschen stufe ich sowohl historisch als auch biologisch als Kolonialarkoniden oder nicht reinrassige Arkoniden ein. Von ihnen geht keine Bedrohung aus. Das ist doch so, oder?«
12.
Tako Kakuta
Gefangenenlager, Ferrolia
»Rod«, sagte Kakuta hastig. »Ich halte das für keine gute Idee.«
»Das werde ich nicht zulassen«, fügte Anne Sloane hinzu. »Tako wird uns jetzt sofort ...«
»Darf ich kurz mit dir sprechen?«, schnitt Nyssen ihr das Wort ab. Zu Hermot gewandt sagte er: »Du entschuldigst uns bitte einen Moment? Keine Angst – ich werde nicht weglaufen.«
Nyssen zog Sloane mit sich. In zwanzig Schritten Entfernung blieben sie stehen. Zuerst war es die dunkelhaarige Frau, die auf den ehemaligen amerikanischen Astronauten einredete.
Kakuta konnte sie nicht hören, aber allein die Körpersprache verriet ihm, dass Anne Sloane aufgebracht war. Mehrmals deutete sie auf Kakuta und breitete danach die Arme aus.
»Was hat sie denn?«, fragte die Ferronin, die Nyssens Jacke trug. »Sie ist eine Frau. Sie kann sich doch so viele Männer aussuchen, wie sie will. Weshalb hängt sie an dem einen?«
Niemand antwortete ihr.
Nyssen blieb aufrecht stehen, ließ die Frau reden. Als sie ihm zwei-, dreimal mit den Fäusten gegen die Brust schlug, packte er ihre Hände und zog sie nahe zu sich heran. Dann küsste er sie.
»Na, wer sagt's denn!«, sagte Hermot abschätzig.
Tako Kakuta senkte beschämt den Blick. Die Szene berührte ihn unangenehm. Anne Sloane schien ehrliche Gefühle für Nyssen zu empfinden. Nun fürchtete sie um sein Leben.
»Bist du so weit?«, rief Hermot. »Ich habe nicht den ganzen Tag Zeit. Wir müssen schließlich noch eine Feuerübergabe vorbereiten!«
Der Asiate sah wieder auf. Nun war es Nyssen, der sprach. Anne blickte ihn an, nickte mehrmals. Dann nahm er ihre Hand und kam zu den Wartenden zurück.
»Ich bin so weit«, sagte er. »Aber bevor wir beginnen, will ich sicher sein, dass wir uns ganz genau verstehen: Falls ich dich besiege, werdet ihr nur noch zu uns kommen, um uns zu fragen, ob ihr uns etwas zu essen
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