Perry Rhodan Neo 012 - Tod unter fremder Sonne
gekennzeichnet.
Allan D. Mercant leitete die »Operation Elliot/Ikarus/Ulysses«. Neben Bernhard Frank und seiner Tochter Caroline waren zwölf Männer und Frauen der ehemaligen chinesischen Volksbefreiungsarmee anwesend. Einer von ihnen – Frank war er als »He Jian-Dong« vorgestellt worden – schien eine höhere Funktion als die anderen Soldaten innezuhaben.
Falls man bei Rhodans Gefolgsleuten überhaupt noch von »Soldaten« sprechen durfte. Frank wollte Mercant bereits danach befragen, als dieser eines der Hybrid-U-Boote öffnete – dazu klappte er den gesamten oberen Teil einfach zur Seite – und den Anwesenden befahl, sich im Halbkreis aufzustellen.
Anschließend gab er eine kurze Einleitung in die Funktionalitäten der Boote. Eine Chinesin übersetzte seine Worte ins Mandarin, da offenbar nicht alle der Anwesenden des Englischs mächtig waren.
»Wir nennen sie Barrakuda «, erklärte er. »Sie besitzen je vier Torpedo- und Harpunenrohre, mit denen sie tatsächlich zubeißen können. Der Barrakuda ist mit etwa fünfundzwanzig Knoten oder fünfundvierzig Stundenkilometer nicht eines der schnellsten Unterwasserlebewesen. Der Blauhai bringt es immerhin auf achtunddreißig Knoten und der Schwarze Marlin auf stolze sechzig Knoten.«
Mercant tätschelte die silberschwarz schimmernde Hülle. »Unser Barrakuda bringt es auf bisher nie erreichte achtzig Knoten. Das sind nicht ganz hundertfünfzig Stundenkilometer oder einundvierzig Meter pro Sekunde! Lassen Sie sich diese Zahlen auf der Zunge zergehen! Da können uns die Franzosen mit den Atom-U-Booten, die nicht ganz zufälligerweise ebenfalls Barracuda getauft wurden, mit ihren fünfundzwanzig Knoten buchstäblich nicht das Wasser reichen.«
Er vollführte eine weite Armbewegung. »Die Boote messen drei mal drei mal einundzwanzig Meter. Der Antrieb basiert auf dem Trinity-Prinzip, das die Amerikaner erfunden haben. Es besteht aus drei Bestandteilen: ein klassischer Düsenantrieb, der durch zwölf Brennstoffzellen Saft bezieht. Wasser wird angesogen, beschleunigt und wieder ausgestoßen. Dann gibt es die Kinetikräder, die sich während der Fahrt fortlaufend aufladen und ihre gespeicherte Energie entweder gleich wieder einsetzen oder aber den Silent Mode ermöglichen, bei dem alle Systeme auf null heruntergefahren werden und die Fortbewegung einzig auf der gespeicherten kinetischen Energie beruht.«
Mercant beugte sich in die Pilotenkanzel. Während er ein paar Hebel und Knöpfe betätigte, verkündete er: »Die dritte Komponente ist die wichtigste überhaupt. Sie beschleunigt den Barrakuda auf diese sagenhaften achtzig Knoten. Das ist schneller, als sich je ein Mensch auf Tauchfahrt fortbewegt hat – jedenfalls auf diesem Planeten.«
Bernhard Frank, Caroline und drei der Chinesen lachten. Als die Frau fertig übersetzt hatte, lachte niemand. Frank fragte sich, ob sie entweder falsch übersetzt hatte oder eine solche Aussage in Mandarin schlicht nicht lustig war.
Allan D. Mercant betätigte einen Hebel, und der Barrakuda bewegte sich.
Caroline ging unwillkürlich einen Schritt rückwärts. Fasziniert machte ihr Vater einen Schritt auf das Boot zu, von dem er vor Augenblicken noch behauptet hätte, dass es aus hartem, bewegungsunfähigem Stahl bestand. Wie Wellen glitten die Bewegungen durch den Körper des Barrakudas, ausgehend hinter dem grimmig nach vorne blickenden Kopf, und endeten in einem kräftigen Schlag mit dem flossenförmigen Heck.
»Wow«, stieß Bernhard Frank aus.
Mercant legte den Hebel wieder in die Ausgangsposition zurück und richtete sich auf. Seine Wangen glühten.
»Gefällt er Ihnen, Mister Frank?«, fragte er. »Der mechanische Schwimmantrieb ist das Pièce de Resistance unserer kleinen Barrakudaflotte!«
Bernhard nickte. »Erstaunlich, wie er sich bewegen kann. Desaktiviert wirkt er ziemlich steif.«
Mercant nickte. »An der Außenhaut hat die chinesische Armee – aus ihren Beständen stammen die Grundkonstruktionen der Barrakudas – jahrzehntelang geforscht. Erst durch den Einsatz von elastischem arkonidischen Metallplast wurde das Problem der Balance von Robustheit und Elastizität geknackt. Die Software zur perfekten Wellenbewegung stammt übrigens aus den koreanischen Softwareschmieden. Wie könnte es auch anders sein?«
»Wie kann man im Innern sitzen, wenn sich der ganze Körper bewegt?«, fragte Frank.
»Die Besatzung – mindestens eine, maximal fünf Personen – sitzt hintereinander«, antwortete Mercant. »Die
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