Perry Rhodan Neo 012 - Tod unter fremder Sonne
kräftig durchzuschütteln.
Da zog Skelir seine Ärmchen ruckartig an den Körper. »Ich habe eine Idee!«, verkündete er, startete sein Gefährt und stob an Bull vorbei Richtung Ausgang.
Mit offenem Mund sah Bull ihm nach.
»Soll ich ihm nach?«, fragte Sid.
»Nein«, sagte Manoli rasch. »Warte, wir ...«
In diesem Augenblick erfolgte die nächste Transition. Sue stieß ein Röcheln aus. Ihr Körper zuckte und bebte.
Manoli stieß einen Fluch aus. Bull konnte sich nicht daran erinnern, wann er den stets gefassten und abgeklärt handelnden Manoli zum letzten Mal hatte fluchen hören.
»Jetzt wird es ganz eng«, sagte der Arzt.
Bull tigerte zwischen seinen Gefährten und dem Ausgang hin und her. Seit der Transition waren bereits wieder einige Minuten vergangen. Sue hatte das Bewusstsein noch nicht wiedererlangt.
Wo blieb Skelir?
Reginald Bull vermochte die düstere Ahnung nicht zu vertreiben, dass der Fantan sie angelogen hatte, als er sagte, dass er eine Idee hätte. Hatte er sich nur aus der misslichen Situation fortstehlen wollen?
Plötzlich hörte er Schritte hinter sich.
Bull fuhr herum – und stutzte. Vor ihm stand ein Mensch.
Er war geradezu unmöglich dürr und überragte Bull um fast zwei Köpfe. Ein dünner weißer Kittel reichte bis über die Knie. Er vermochte die schlaksige Gestalt des Fremden nicht zu kaschieren. Die linke Hand hielt den Griff eines metallisch glänzenden Koffers.
Das ist kein Mensch!, dachte Bull verblüfft.
Verwirrt schüttelte er den Kopf, aber die sonderbare Erscheinung verschwand nicht. »Was ... wer sind Sie?«
»Fulkar ist mein Name«, sagte das Wesen in einer fremden Sprache, die Bulls Translator verzögerungsfrei übersetzte. »Wo ist die Patientin?«
Aus dem Translator kamen die Worte fließender, als der Mann sie sprach.
Bull trat unwillkürlich einen Schritt rückwärts. Er musste den Kopf leicht in den Nacken legen, um dem Fremden ins Gesicht sehen zu können.
Fulkar blickte Bull mit einem pikierten Gesichtsausdruck an. Eine Augenbraue wanderte kritisch in die Höhe.
Fasziniert blickte Bull auf den haarlosen Schädel des Fremden, der seltsam spitz zulief. Er hatte vor Jahren einmal einen Dokumentarfilm über ein inzwischen ausgestorbenes Inselvolk gesehen, das die Köpfe ihrer Kleinkinder in Holzgestelle gezwängt hatte, damit ihre Schädel eine konische Form erhielten.
»Ach, da ist sie ja. Lassen Sie mich vorbei, ich bin Arzt!«
Bull machte einen Schritt zur Seite.
»Danke!«
Der Fremde stakste auf seinen langen Beinen an Bull vorbei und baute sich vor Manoli auf. »Sie auch. Nehmen Sie Ihre unqualifizierten Hände von meiner Patientin und entfernen Sie auch gleich diese Anachronismen!«
Seine spinnendünnen Finger deuteten auf das Blutdruckmessgerät und die anderen Instrumente, die Manoli in Griffweite ausgelegt hatte.
»Zuerst will ich wissen, was Sie vorhaben«, protestierte Manoli.
»Ich habe bereits alle Informationen gegeben, die Sie benötigen«, kam es umgehend zurück. »Treten Sie zurück und lassen Sie mich meine Arbeit tun!«
»Tu, was er sagt, Eric«, sagte Bull. »Er scheint es ernst zu meinen.«
Manoli entfernte das Messgerät, raffte die Instrumente zusammen und warf sie in den geöffneten Notfallrucksack. Dann erhob er sich und stellte sich neben den fassungslosen Sid, der den Auftritt des Fremden mit offenem Mund verfolgte.
Fulkar tippte zweimal auf seinen Koffer. Er klappte auseinander und teilte sich in sechs unterschiedlich große Elemente. Der Mann ließ den Griff los, und die Segmente flogen selbstständig zu Sue. Zwei von ihnen legten sich an ihre Schläfen, zwei weitere schwebten neben dem Brustkorb, während die zwei letzten bei den Fußsohlen zum Stillstand kamen.
Wie ein Maestro vor seinem Orchester streckte Fulkar die Arme aus, drehte die Handflächen nach oben und hob langsam die Arme.
Sues Körper hob vom Boden ab, schwebte hoch, bis er in der Höhe von Fulkars Hüfte anhielt.
»Wie nennt sich das Volk der Patientin?«, fragte der Fremde, während er verschiedene Sensoren der Segmente betätigte.
Bull schluckte. Er hatte das Gefühl, als schnüre ihm jemand die Kehle zu. »Wir nennen uns Menschen. Terraner.«
Fulkar wandte sich um. Seine Augen standen nahe beieinander. Sie blickten über eine verhältnismäßig kleine, dafür aber stark gebogene Nase. »Sie entstammen alle demselben Volk?«, schnarrte er. »Interessant. Auf den ersten Blick hätte ich Sie für einen degenerierten Mehandor
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