Perry Rhodan Neo 012 - Tod unter fremder Sonne
gehalten.«
Zorn flackerte in Reginald Bull auf. Er wusste zwar nicht, was der Fremde mit seiner Bezeichnung genau ausgesagt hatte, aber es war offensichtlich, dass es nicht freundlich gemeint gewesen war.
Fulkar wartete keine Antwort ab. Geschäftig umrundete er seine Patientin, tippte auf den Segmenten herum, die gleichzeitig die Funktionen von Schwebeelement, Instrumentenkoffer und Analysegeräte innehatten.
»Welch ein Hohn!«, murmelte der Mann. »Diese Barbaren von Fantan. Wie können sie nur so gedankenlos sein!«
»Wie meinen Sie das?«, fragte Manoli kühl.
Ohne aufzublicken, antwortete Fulkar: »Das Mädchen stirbt. Ein Leben vergeht, und alle Welt schaut nur zu. Dabei ist es so einfach zu retten.«
Er dirigierte eines der Kopfsegmente an Sues Hals. Ein leises Zischen erklang.
»So, das dürfte genügen.«
»Was haben Sie ihr injiziert?«, fragte Manoli.
Fulkar blickte auf. »Machen wir uns keine Illusionen«, sagte er leise. »Selbst wenn ich Ihnen die Zusammensetzung des Serums verraten würde, hätten Sie keine Ahnung, was ich soeben gemacht habe. Sie bilden sich ein, Arzt zu sein?
Ich bin mir fast sicher, dass Sie in Ihrer Entwicklungsstufe noch an dem Punkt stehen, an dem Sie Ihre Patienten mit einem Messer verstümmeln und anschließend die Wunde mit Nadel und Faden wieder zu verschließen versuchen. Ich sehe an Ihrem Gesichtsausdruck, dass ich die richtige Kanüle erwischt habe! Ist das überhaupt fassbar? Ein Patient, der wie ein Kleidungsstück behandelt wird!«
Manoli öffnete den Mund – und schloss ihn wieder, ohne etwas zu sagen.
So besonnen der Arzt in dieser Situation reagierte – für Bull war damit das Ende der Fahnenstange erreicht. Wütend stapfte er auf Fulkar zu, packte ihn am Arm.
»Jetzt hören Sie mir mal zu, Doktor Bohnenstange! Ich will sofort wissen, was für ein Spiel Sie spielen. Zu welchem Volk gehören Sie, und welche Funktion bekleiden Sie an Bord dieses Schiffes?«
Fulkars Kopf ruckte herum. Seine Augen blickten Bull drohend an. »Nehmen Sie Ihre kontaminierte Hand von meinem Ärmel!«, stieß er drohend aus, während er sich zu voller Größe aufrichtete.
Bull ließ ihn los. »Beantworten Sie mir umgehend meine Fragen!«
»Mein Volk tut nichts zur Sache. Denn ich bin Besun – wie Sie!« Kaum hatte er es gesagt, stutzte er. »Allerdings habe ich hier einen Sonderstatus inne. Und, wie mir scheint, meine Patientin ebenfalls. Ansonsten hätte Skelir mir nicht diesen seltsamen Handel angeboten.«
»Was für einen Handel?«, fragte Bull schnell.
»Etwas noch nie Dagewesenes: Wenn ich das Leben dieses Mädchens rette, was ich soeben getan habe, will er mich ...« Fulkars Blick richtete sich auf Sues linken Arm. Sein Mund öffnete sich, die Oberlippe bog sich nach oben, als sähe er etwas ganz und gar Ekelhaftes. »Was ist denn das für eine ... eine Barbarei?«
Anklagend richtete er seinen spinnenbeinigen Zeigefinger auf Sues Armstumpf. »Das ist ja widerwärtig!«
Fulkar wandte sich um und rannte Richtung Ausgang. Bevor er ihn erreicht hatte, blieb er stehen, schüttelte den Kopf, als fiele ihm etwas Wichtiges ein. Er hob den rechten Arm und schnipste zweimal.
Die Schwebeelemente hoben Sue noch höher – und glitten Fulkar hinterher.
»He!«, rief Sid.
Bevor Reginald Bull reagieren konnte, waren Fulkar und seine Patientin im Korridor verschwunden.
15.
Allan D. Mercant
Vor den Azoren, 2. August 2036
»Great Scott!«, stieß Allan D. Mercant aus. »Ein Schiff. Ein Raumschiff der Arkoniden!«
Mit aufgerissenen Augen starrte er auf den mächtigen runden Hügel, dessen metallenes Innenleben von den Sensoren des Barrakudas entlarvt worden war.
Das gewaltige Schiff musste durch sein eigenes Gewicht halb in den Meeresboden eingesunken sein.
Falls wir es schaffen, das Ding flottzumachen und zu bemannen, dachte er, könnten wir vielleicht Rhodan hinterher und nachsehen, ob er in Schwierigkeiten steckt!
»Woran erkennen Sie das?«, fragte der Deutsche hinter ihm.
»Wie bitte?«
»Na, dass es sich um ein Raumschiff der Arkoniden handelt, Sir.«
»Sehen Sie diese Form, Mister Frank? Warten Sie, ich lege Ihnen das Bild auf das Display vor Ihnen.« Mercant aktivierte den Bildschirm, der in die Rückenlehne von Carolines Schalensitz eingelassen war. »Das Schiff ist kugelförmig und besitzt entlang des Äquators einen Wulst. Falls uns Crest nicht angelogen hat, bauen nur die Arkoniden solche Schiffe.«
»Aber bloß weil nur die Arkoniden angeblich so
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