Perry Rhodan Neo 013 – Schatten über Ferrol
Rhodan. Diese Augen scheinen viel älter als der Körper. Irgendwie ... beeindruckend. Rhodan schüttelte den Kopf, um das Gefühl loszuwerden, dass sich jemand seiner bemächtigen wollte. Ruhigen Kopf behalten.
Die Stimme des alten Mannes war wirklich beeindruckend; er hatte nicht nur die Ausstrahlung des Alters, sondern auch die Autorität eines Menschen, der von Dingen sprach, von denen er wirklich Bescheid wusste. »Junger Mann, ich blute nicht, ich scheine keine inneren Verletzungen zu haben ... und wenn Sie mir nicht helfen, dann stehe ich allein auf. Wir müssen ein paar Dinge erledigen.«
»Wie Sie wollen.« Rhodan half dem älteren Ferronen aufzustehen. Gemeinsam gingen sie zur linken Wand. Dort ließ der Ferrone sich wieder nieder; den Rücken dieses Mal bequem an die Wand gelehnt, die gefaltete Jacke im Rücken. Dann legte er in einer fast schon meditativen Haltung die Hände auf die Knie.
Rhodan ging vor ihm in die Hocke, sodass ihre Gesichter auf Augenhöhe waren. »Wer sind Sie?«
»Mein Name ist Lossoshér.«
»Mein Name ist Perry Rhodan.«
Sein Gegenüber schaute ihn fragend an. »Von welchem Stamm sind Sie?«
Rhodan lachte. »Ich glaube nicht, dass Sie meinen Stamm kennen. Aber das ist im Moment nicht so wichtig.« Rhodan deutete auf den Transmitter in der Mitte des Raumes. »Was wirklich wichtig ist, ist dieses Gerät – was ist das?«
»Es ist ein Transmitter.«
»Schön, das hatten wir allein herausgefunden. Immerhin hat uns dieses Gerät von einem Planeten des Wega-Systems zu einem anderen Planeten des Wega-Systems transmittiert . Aber: Wie funktioniert es?«
»Dieses Wissen ist heilig und nicht für die Ohren gewöhnlicher Ferronen bestimmt.«
»Ich bin eine ganze Menge Dinge, Lossoshér. Einige dieser Dinge sind für mich wichtig, andere sind es nicht. Aber eines bin ich sicherlich nicht: ein Ferrone.«
Der Ferrone schaute Rhodan skeptisch von oben bis unten an. »Ich schob Ihre Hautfarbe auf eine eigenartige Form des Albinismus.«
»Da, wo ich herkomme, sehen viele Menschen so aus wie ich.«
»Wo kommen Sie her?«
»Von weit fort.«
»Das heißt ...«
»Ich komme nicht aus Ihrem Sonnensystem.«
Wenn Lossoshér von dieser Eröffnung überrascht war, wusste er dies gut zu verbergen. »Was wollen Sie dann in unserem Sonnensystem?«
Rhodan zögerte einen Moment. Er betrachtete das Gesicht des alten Mannes, der vor ihm saß. Wahrscheinlich könnte dieses Gespräch noch stundenlang so weitergehen, ohne dass er etwas erfuhr, was sie weiterbringen würde – oder dass der Ferrone etwas erfahren würde, was ihn weiterbrachte. Doch irgendwie hatte Rhodan das Gefühl, dass er einen Weg zurückgelegt hatte, der lange genug war, um seine nächsten Worte zu rechtfertigen. »Wir sind gekommen, um Ihnen das Licht zurückzubringen. Wie können wir das, wenn Sie mir nicht trauen?« Ich hoffe inständig, dass ich dieses Versprechen erfüllen kann! , dachte Rhodan.
Lossoshérs Körper straffte sich. »Das Licht wollen Sie also zurückbringen ...« Er sinnierte einen Augenblick. »Ich werde reden; wenn wir Zeit dafür haben, vielleicht. Der Thort ...?«
»... ist auf jeden Fall nicht hier. Wir haben die Umgebung abgesucht, zwei meiner Begleiter sind in diesem Moment dabei, sich umzuschauen.«
»Gut. Und der Transmitter ...?«
»Bevor Sie ohnmächtig geworden sind, auf der anderen Seite, auf Ferrol, haben Sie Chaktor Anweisungen gegeben, wie er das Gerät einstellen und auch wieder ausstellen kann. Das hat er getan.«
»Chaktor heißt ein Ferrone, der Sie begleitet hat?«
»Nicht ein Ferrone, sondern der Ferrone, der uns begleitet hat.«
Für einen Moment war der Ferrone verblüfft. »Das heißt, es sind mehr von Ihnen hier?«
»Bis auf Chaktor sind wir alle Menschen von der Erde.«
»Erst die Topsider, dann Sie.« Er überlegte einen Moment. »Gut. Das ist jetzt unwichtig. Wichtig ist, dass uns im Moment Zeit zur Verfügung steht. Oh, ich hoffe, Sie haben einige Augenblicke Zeit mitgebracht ...«
»Ich habe eigentlich nichts Wichtiges vor«, sagte Rhodan. Ich muss nur ein Sonnensystem retten, irgendwie wieder in mein Sonnensystem kommen, meiner Heimat Frieden bringen und vorher den Ferronen das Licht. Er räusperte sich kurz. »Lassen Sie mich nur meinem Begleiter Bescheid sagen, der im Gang Wache steht.«
Der alte Mann schien sich wirklich erholt zu haben. Rhodan rückte den Kissenersatz in seinem Rücken zurecht, dann ging er kurz in den Gang.
Wuriu Sengu saß immer noch draußen
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