Perry Rhodan Neo 013 – Schatten über Ferrol
wandte sich Tschubai an den Ferronen.
»Die neunte Welt des Systems. Eine etwas leichtere Schwerkraft als Ferrol, etwa 70 Prozent.«
Rhodan überschlug kurz im Kopf. »Das entspricht meinem Gefühl – das hier dürfte fast exakt Erdschwerkraft sein. Und wo sind wir auf Rofus?«
»Ich weiß es nicht.«
»Aber das hier scheint nicht der Ort zu sein, zu dem der Thort gereist ist. Oder?«
»Dann gäbe es hier sicherlich ein Begrüßungskommando – oder Wachen!«
Tschubai und Sengu hatten die Gelegenheit genutzt, sich ebenfalls umzusehen. »Ein Militärgebäude, so würde ich vermuten.«
»Wie kommst du darauf, Ras?« Scheinbar war Sengu mit dieser besonderen Art der Architektur nicht so vertraut wie Rhodan oder Tschubai.
»Nur Militärs bringen es fertig, so langweilige Gebäude zu bauen.«
»Und der Sand?«
»Schlechte Wartung ...«
Rhodan unterbrach das Gespräch der beiden. »Wuriu, kannst du etwas erkennen?«
»Ich riskiere mal einen Blick.« Der Japaner lächelte in sich hinein, dann ging er den Raum ab. Er verharrte vor jeder Wand und versank in einer kurzen Phase der Konzentration. Jedes Mal schüttelte er enttäuscht den Kopf, dann richtete er seinen Blick auf die nächste Wand.
Endlich wandte er sich wieder seinen Begleitern zu. »Ein kurzer Blick ... mehr war das nicht. Aber es sieht überall ähnlich aus: ein militärischer Komplex, dem Anschein nach. Aber schon länger verlassen – Sand hat sich seinen Weg in einige der Räume gebahnt. Wir befinden uns am Ende eines Gangs.« Er deutete auf die dem Ausgang gegenüberliegende Seite. »Hinter uns liegt Wüste, die anderen Seiten sind von Räumen beziehungsweise einem schlichten Gang umgeben. In den angrenzenden Räumen ist niemand zu sehen.«
»Wenn das hier eine militärische Anlage ist, würde ich zumindest Wachen erwarten, welche den Zugang zum Transmitter bewachen.«
»Sie haben recht«, mischte sich Chaktor ein. »Aber ich denke, wir befinden uns in einer militärischen Anlage aus einer fast vergessenen Zeit.«
»Was meinen Sie damit?«
»Früher war mein Volk in viele Stämme zerfallen, die sich bekriegt haben. Bis der Thort kam und das Licht brachte ...« Er ließ den Rest des Satzes in der Luft hängen.
»Das Licht?«
»Rhodan, erst der Thort und das Licht brachten uns den Frieden. Denn vorher ... waren wir ein zerstrittenes Volk. Wir führten Krieg auf Ferrol, aber ebenso auf den damals schon besiedelten Planeten. Rofus war ein Ort ziemlich heftiger Auseinandersetzungen. Ich vermute, dass wir uns in einer Festung aus jener Zeit befinden, irgendwo in den Bergen gelegen.«
»Das heißt ...«
»... dass wir auf Erkundung gehen können.« Tschubai wandte sich Chaktor zu.
»Sie sind der anwesende Fachmann für ferronische Landschaften. Wollen wir?« Er streckte dem Ferronen eine Hand entgegen.
Chaktor schaute skeptisch.
»Keine Angst ...«, versuchte Tschubai ihn zu beruhigen. An Rhodan gewandt setzte er hinzu: »Wie lange haben wir Zeit für eine erste Untersuchung?«
Rhodan warf einen Blick auf sein Chronometer. »Eine halbe Stunde, länger nicht – danach machen wir uns auf den Weg, um euch zu suchen. Einverstanden?«
Ras hob zur Bestätigung beide Daumen. Dann fasste er Chaktor am Arm und beide verschwanden spurlos.
»Ich werde schauen, ob ich vom Gang aus sehen kann, ob sich draußen jemand nähert.« Sengu wartete nicht auf Rhodans Bestätigung. Er näherte sich der Tür, dort schob er mit dem Fuß den Sand zur Seite. Knirschend öffnete sich die Tür. Dahinter lag der Gang, den er schon angekündigt hatte. Er zog die Tür ein wenig zu sich heran. Sie schloss sich mit einem Knirschen. Sengu nahm mit gekreuzten Beinen auf dem Boden des Ganges so Platz, dass er bequem alle Seiten im Blick behalten konnte.
Rhodan widmete sich dem Verletzten. Seine Atmung war regelmäßig. Vorsichtig legte Rhodan ihm die Hand auf den Arm. Seine Körpertemperatur erschien normal.
Der Verwundete schien nur geschlafen zu haben, denn er öffnete die Augen.
»Wo bin ich?«, wandte er sich an Rhodan.
»Rofus, wenn ich richtig informiert bin.«
»Die zweite Gegenstation ... aha.«
Er versuchte sich aufzurichten. Rhodan drückte ihn vorsichtig zurück auf den Boden. »Sie sind verletzt.«
»Der Thort ... ich muss ...«
»Der Thort ist nicht hier. Anscheinend ist er entkommen.«
»Gut. Bitte, helfen Sie mir, ich will mich ein wenig aufrichten.«
»Ich weiß nicht, ob das in Ihrem Zustand eine so gute Idee ist.«
Der Verletzte musterte
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