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Perry Rhodan Neo 018 - Der erste Thort

Perry Rhodan Neo 018 - Der erste Thort

Titel: Perry Rhodan Neo 018 - Der erste Thort Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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Betty ihm auch diese Möhren zum Essen überlassen würde.
    Nach einer knappen Begrüßung kam er gleich auf einen für ihn wesentlichen Punkt. Sorgfältig formte er Sätze aus dem Stroh. Dabei bildete er immer nur ein Wort aus einer begrenzten Anzahl an Halmen.
    »Warum sprichst du nicht laut? Werden wir überwacht?«
    »Mister Moncadas mag keine Kameras«, antwortete Betty mit den Möhren. »Er hält sie für die Augen des Teufels. Aber zur Sicherheit hat er eine Akustiküberwachung installiert. Sie haben im Haupthaus darüber geredet.«
    Gucky formte ein Fragezeichen. Betty verstand und schrieb rasch weiter.
    »Wir sind auf einer Farm. Mister Moncadas lässt keinen von uns raus. Aber ich will raus. Fliehst du mit mir?«
    Guckys Herz schlug schneller. Sein Nagezahn blitzte mit einem vertrauten Kribbeln. »Und wie ich das werde. Ich teleportiere uns fort.«
    »Das kannst du nicht. Mister Moncadas ist ein Antimutant. Er blockiert unsere Fähigkeiten. Wenn er sich auf uns konzentriert, kann er die Gabe in seiner Nähe ganz wegnehmen.«
    Ein Antimutant. Gucky staunte. Davon hörte er zum ersten Mal. Das erklärte seine Schwäche, und es beunruhigte ihn zutiefst. Damit war auch die letzte Hoffnung zunichte, aus eigener Kraft zu fliehen. »Wer ist dieser Monk? Was will er von uns?«
    »Er sammelt Menschen mit besonderen Gaben. Dich hält er für ein Tier mit Mutantenkraft. Ich glaube, er weiß noch nicht, was er mit dir machen soll. Mister Moncadas ist verrückt. Er glaubt an ein Jüngstes Gericht. Dafür will er uns bereithalten. Wir sollen sein Heer sein, um ihm zu dienen. Er hat Fanatiker um sich gesammelt, mindestens fünfzig Stück. Sie halten uns gefangen und schirmen das Gelände nach außen ab. Die Farm liegt gut fünfzig Meilen vom nächsten Haus entfernt. Keiner kommt freiwillig. Mister Moncadas ist als religiöser Spinner bekannt. Er glaubt, mit der Ankunft der Aliens kommt das Ende aller Tage.«
    »Nenn ihn nicht immer Mister Moncadas«, wies Gucky Betty mit den Strohhalmen zurecht. »Das Kleinohr ist Abschaum. Schreib Monk.«
    Auf Bettys Gesicht erschien eine zarte Röte. »Du hast recht. Ich bin es bloß gewohnt, respektvoll zu sein, gegenüber den Erwachsenen.«
    Gucky wunderte sich. »Du bist selbst erwachsen, Betty, oder?«
    Betty zögerte. Unsicherheit stand ihr ins Gesicht geschrieben. Gucky verstand nicht, warum Betty so etwas Gravierendes über sich selbst nicht wusste. Gab es nicht eine Altersgrenze, an der sich das festmachen ließ? Es fiel ihm schwer, sich zu konzentrieren. Er hatte vom Einsatz der Telekinese bestialische Kopfschmerzen. Seine Nase brannte wie Feuer. »Was machen wir, Betty? Hast du einen Plan?«
    Ein Geräusch lenkte Betty ab. »Das ist Stevens. Ich muss weg, sie beobachten mich. Ich darf nicht so lang bei dir bleiben, Gucky. Das ist verdächtig. Morgen. Morgen planen wir die Flucht.«
    Zum ersten Mal seit seiner Ankunft im Käfig schlief Gucky gut. Er träumte von einer Stadt aus Möhren, geleitet von einer hellhaarigen Bürgermeisterin im Mickymaus-Oberteil, deren blassblaue Augen liebevoll um sich blickten. Als er erwachte, fühlte er sich besser. Die Anwesenheit von Monk war leichter zu ertragen.
    Endlich kam Betty wieder.
    »Ich will mehr über die Anlage und die Umstände wissen«, teilte ihr Gucky über die aus Strohhalmen geformten Worte mit.
    »Monk hält ein Dutzend Mutanten und etwa genauso viele weitere Gefangene fest. Er hat die Gabe des Blockierens. Allerdings kann er nicht überall zugleich wirken, deshalb kann ich in der Scheune meine Telekinese benutzen. Ich bin die stärkste Mutantin unter den Gefangenen, aber mehr als das Schreiben kriege ich zurzeit nicht hin. Meine Telepathie ist wie tot. Ein furchtbares Gefühl.«
    Gucky konnte dem nur zustimmen. Er litt mit Betty.
    Betty brauchte eine kurze Pause, dann bewegten sich die mitgebrachten Möhrchen erneut. »Ich habe den Verdacht, dass Monk uns Drogen ins Wasser tut. Deshalb trinke ich meistens Wasser vom Hof, aus der Viehtränke, wenn mich keiner sieht. Die anderen sind wie ruhiggestellt. Dir habe ich auch anderes Wasser gegeben, wann immer es möglich war. Bisher hat es niemand bemerkt. Sie glauben, ich würde alles tun, was sie sagen. Sie denken, ich wäre dumm. Eine Flucht traut mir keiner zu.«
    Gucky spürte einen Anflug von Scham. Auch er hatte Betty für ein wenig zurückgeblieben gehalten, aber das war sie nicht. Betty zeichnete sich durch Intelligenz und eine wache Beobachtungsgabe aus. Sie mochte vom

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