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Perry Rhodan Neo 019 - Unter zwei Monden

Perry Rhodan Neo 019 - Unter zwei Monden

Titel: Perry Rhodan Neo 019 - Unter zwei Monden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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»Schön, dass Sie an mich gedacht haben, Tatana. Ich befürchtete schon, dass Sie mich im Raubtierkäfig vergessen haben.«
    »Das würde ich nie, Weiser«, flüsterte sie.
    »Ahh!«, krähte in diesem Moment eine heisere Stimme. »Die Schritte können nur meinen neuen Freunden Tatana der Großen und Crestino dem Nochgrößeren gehören!«
    »Isach«, sagte Crest. »Könnten Sie bitte meiner Assistentin nochmals die Geschichte erzählen, die Sie vorhin mir erzählt haben?«
    »Hmm«, machte Isach. »Diejenige mit den riesigen Walzen?«
    »Walzen?«, fragte Michalowna. »Da bin ich aber gespannt.«
    »Nun«, begann Isach, »es ist viele Jahre her. Damals war dies ein wunderbarer, ein blühender Planet. Nicht so dunkel, wie er jetzt ...«
    »Wäre es Ihnen möglich, mir jeweils die ganzen Sätze zu verraten?«
    Isach wackelte mit dem Kopf. »Stört es Sie, wenn ich das Ende der Sätze Ihrer Phantasie überlasse?«
    »Nun ... Ja, es stört mich!«
    »Dann werde ich von jetzt an davon absehen, die Sätze ...«
    Michalowna sog scharf Luft ein.
    »... nicht korrekt zu beenden«, schloss Isach. »Aber zurück zu meiner Geschichte: Ich war noch ein Junge. Ein hübscher kleiner Junge, der mit großen Augen in die Welt sah. Eines Tages erblickten meine Augen wunderliche Dinge. Riesige metallene Walzen kamen vom Himmel herab. Landeten auf meiner Heimatwelt. Ich war gerade mit meiner Herde ...« Isach stutzte. »Moment. Aber wenn ich mit meiner Herde ...«
    Er hob die Hände, stellte der Reihe nach die Finger auf und krümmte sie wieder zusammen. »Ich muss neu beginnen«, sagte er. »Als die Fremden mit den metallenen Walzen kamen, war ich bereits ein alter Mann. Dankbar darüber, dass ich noch über das Augenlicht und die meisten Zähne verfügte, blickte ich gerade meine Herde an, als ein fernes Donnergrollen meinen Blick zum Himmel schweifen ließ ...«
    Tatana Michalowna warf Crest einen Blick zu. Der blinde Isach schien tatsächlich hochgradig verrückt zu sein. Wie konnte er ernsthaft davon ausgehen, dass man ihm eine Geschichte abnahm, die er auf zwei verschiedene Arten begann?
    Gleichzeitig ärgerte sich Michalowna, dass es ihr immer noch nicht gelang, die Gedanken des Alten zu lesen.
    Crest sah sie lächelnd an. Nur zu gern hätte sie gewusst, auf was der Arkonide hinauswollte. Leider funktionierte das Gedankenlesen bei Crest nur in Ausnahmesituationen. Jetzt blieb sein Kopf eine starre Festung, bei der sie sich nicht einmal die Mühe machen musste, in ihn einzudringen.
    Dann erkannte sie, worum es ging. Crest hatte einen Hinweis auf die Welt des Ewigen Lebens entdeckt.
     
     
    Crest
     
    Crest sah, wie sich der Gesichtsausdruck der Telepathin veränderte. Ja, dachte er, nun hat sie es begriffen ...
    »Ich hatte große Angst«, berichtete Isach. »Ich wollte davonrennen, aber irgendwie wurden meine Beine ganz fest. Meine Herde war nicht so unglücklich wie ich. Die Tiere rannten in alle Richtungen davon. Währenddessen landete eine der Walzen direkt vor mir!« Er hob beide Hände, um einen großen Körper in die Luft zu zeichnen. »Wie ein riesiges metallenes Gebirge ragte die Walze vor mir in den Himmel. Verdunkelte ihn. Ich starb tausend Tode. Da öffnete sich plötzlich die Walze, und Wesen kamen herab ...«
    »Wesen?«, fragte Tatana. »Was für Wesen, wie sahen sie aus?«
    Crest musste grinsen. Die Terranerin gestand dem Alten nicht einmal mehr eine Kunstpause zu.
    »Sie sahen aus wie Ferronen, aber auch wieder nicht. Sie kamen zu mir und sagten, dass ich keine Angst haben muss. Dann ließen sie mich allein, während sie etwas ausluden.«
    Als er hörte, wie die Terranerin nach Luft schnappte, hob der Alte abwehrend die Hände. »Ich weiß nicht, was es war. Groß war es – vielleicht. Oder auch nur klein. Ich weiß es nicht. Was ich weiß, ist, dass einer der Fremden zu mir kam und mich über mein Leben ausfragte. Er verstand nicht, dass ich manchmal Hunger litt, weil ich nicht immer Geld für ein Stück Trihan oder eine Schale Solke hatte. Dann fragte er mich, wie alt ich sei und wie lange ich zu leben hatte.«
    Isach rieb seine Oberarme, als wäre ihm plötzlich kalt geworden. »Meine Antworten auf seine Fragen machten ihn nachdenklich. Er sagte, dass es nicht gerecht wäre, dass ich so jung sei und doch nicht mehr lange zu leben hätte. Das waren seine Worte, ich kann sie immer noch in mir hören, als wäre es gestern gewesen und nicht vor so langer Zeit!« Er holte tief Luft. »Bald gingen die Fremden

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