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Perry Rhodan Neo 019 - Unter zwei Monden

Perry Rhodan Neo 019 - Unter zwei Monden

Titel: Perry Rhodan Neo 019 - Unter zwei Monden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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Motorik zuständig ist. Aus diesem Grund sind Ihre Begabungen trainierbar, denn Training bedeutet nichts anderes, als dass die Hyperaktivität der Neuronen auf weitere Gebiete des Gehirns ausgeweitet wird.«
    Goratschin nickte. »Deswegen reicht es nicht aus, dass Sie einen Teil meines Thalamus herausschneiden, um mich von meinem Fluch zu befreien.«
    »Ihrer Begabung«, korrigierte Fulkar. »Nennen Sie Ihre Begabung beim Namen, Patient! Aber Sie haben recht. Aus diesem Grund werde ich mehrere Operationen vornehmen müssen, um die hyperaktiven Neuronenstränge zu neutralisieren.«
    »Wie auch immer, Doc. Bitte nehmen Sie Ihr Skalpell und beginnen Sie. Je eher ich von meiner Begabung befreit bin, umso besser.«
    »Sie Barbar! Selbstverständlich werde ich Sie nicht mit einem Steinzeitmesser aufschneiden. Dafür habe ich meine kleinen Helfer!«
    Er hob einen handflächengroßen Spiegel hoch. Goratschin blickte verständnislos darauf.
    »Komplexe Nanomaschinen aus Kohlenstoffröhrchen«, erläuterte Fulkar. »Mit dem Auge nicht wahrnehmbar. Eine erstaunlich fortgeschrittene Errungenschaft der irdischen Technik. Ich werde sie Ihnen injizieren, daraufhin nehmen Sie ferngesteuert von mir Ihre Arbeit auf.«
    »Dann lassen Sie los, Doc. Ich kann es kaum erwarten.«
    »Ich muss Sie noch einmal warnen.« Fulkar beugte sich über ihn. »Ich kann für ein hundertprozentiges Gelingen nicht garantieren. Mir fehlt schlicht die Erfahrung mit menschlichen Neuronen, um jede ihrer Verbindungen zu verstehen.«
    »Lieber ende ich als Krüppel, als noch einen einzigen Tag als Waffe angesehen und missbraucht zu werden.«

19.
    Tatana Michalowna
    In der Vergangenheit, Ferrol, Wega-System
     
    Die nächsten beiden Tage verbrachten sie damit, die Zirkusnummer einzustudieren und Informationen zu beschaffen. Sie lernten die Artisten und Künstler kennen. Die meisten hatten aber erstaunlich wenig über die Welt zu berichten, die sie bereisten.
    Tatana Michalowna erklärte sich diesen Umstand damit, dass der Wanderzirkus für sie eine Insel des Schutzes vor dem permanenten Krieg auf Ferrol bedeutete. Je weniger sie über die Grausamkeiten wussten, denen ihre zurückgebliebene Familie und Freunde ausgesetzt waren, desto besser konnten sie sich auf ihre Arbeit konzentrieren.
    Tupan, der Fahrer des Sicherungsfahrzeuges, besuchte sie mehrere Male. Wie sie seinen Gedanken entnahm, hatte er sich damit abgefunden, dass er sie nicht so anziehend wie eine Frau mit ferronischen Maßen fand. Aber sie hatte immerhin mit ihm gesprochen und ihm damit mehr Aufmerksamkeit geschenkt als jede andere Frau in den letzten Monaten.
    Sie erklärte ihm mehrere Male freundlich, dass sie nicht daran interessiert sei, mit ihm über das Zirkusgelände zu spazieren.
    Als sie sich gerade fragte, ob Tupan auf schlagende Argumente besser reagieren würde und ob die sensibelste Stelle bei einem Ferronen am selben Ort saß wie bei einem Mann von der Erde, erlöste sie Crest aus ihrer misslichen Lage.
    »Tatana!«, rief er, während er auf sie zueilte. »Ich muss Sie unbedingt sprechen! Es ist ...«
    »Oh Crest«, gab sie zurück. »Waren Sie beim blinden Isach?«
    Crest atmete tief durch. »Würden Sie ... würden Sie uns bitte kurz entschuldigen?«, fragte er Tupan.
    Der Ferrone fügte sich widerwillig, blieb aber einen Moment stehen, als ob er etwas Wichtiges zu sagen hätte.
    »Wir sehen uns«, sagte Michalowna und packte Crest unter den Achseln. »Was ist los?«, flüsterte sie, als sie aus Tupans Hörweite waren. »Sie sind ganz aufgeregt.«
    »Es ist Isach«, sagte Crest hastig. »Die Sache mit seinem Alter ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Und auch der Umstand, dass Sie ihn telepathisch nicht erfassen konnten, hat mich nachdenklich gemacht. Deswegen habe ich ihn vorhin besucht. Und da hat er mir eine ganz und gar unglaubliche Geschichte erzählt!«
    »Was für eine Geschichte?«
    »Das wird er Ihnen gleich erzählen«, antwortete Crest. Sanft drängte er sie in Richtung des kleinen Wagens, in dem Isach in der Gesellschaft von zwei Jongleuren lebte.
    »Sollten wir nicht schauen, dass Trker-Hon das Gespräch auch mitbekommt?«
    »Ein guter Einfall«, lobte Crest. »Aber ich bin Ihnen voraus, Tatana!« Er deutete auf einen feinen Draht, der in einem daumengroßen Kästchen endete, das an seinem »Halsschmuck« befestigt war. »Der Weise ist mit uns via Funk verbunden. Können Sie mich hören, Trker-Hon?«
    »Klar und deutlich«, kam die Stimme des Topsiders aus dem Kästchen.

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