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Perry Rhodan Neo 019 - Unter zwei Monden

Perry Rhodan Neo 019 - Unter zwei Monden

Titel: Perry Rhodan Neo 019 - Unter zwei Monden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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gegen eine Wand gelaufen. »Selbstverständlich ... nicht. Was ich sagen will: Ich überlasse es Ihrer Direktorenschaft zu entscheiden, ob ich überstürzt gehandelt habe.«
    Marlog drehte den Stuhl zur Seite und setzte sich breitbeinig hin. »Dann erzähl mal!«
    Der Dürre atmete zweimal tief durch und sagte dann: »Eine Feuer speiende Kugel ist vom Himmel herabgestiegen! Sie hat bei einer Schlacht des Thort eingegriffen und dessen Gegner verheert!«
    Der Zirkusdirektor wurde blass. »Was? Das kann doch gar nicht sein!«
    »Oh doch. Der Thort hat einen mächtigen Verbündeten gewonnen. Fremde aus einem anderen System – wie die Echse da! Mit der riesigen Kugel kann er nicht nur Ferrol beherrschen, sondern alle Welten.«
    Marlog schüttelte verwirrt den Kopf. »Kam ... kam diese Meldung über die Nachrichtenkanäle herein?«, fragte er.
    »In den Nachrichten wurde nur berichtet, dass es unerklärliche Phänomene bei Kriegsschauplätzen gegeben habe, aber keine Details. Wir wurden vom Palast direkt informiert!«
    »Wie bitte?«
    »Der Palast will die Gunst des Augenblicks nutzen, um die Macht des Thort für alle Augen und Ohren zu demonstrieren. In zwei Tagen wird deshalb in Thorta eine gigantische Feier stattfinden, bei der der Thort zum Herrscher aller Ferronen ausgerufen wird. Angesichts des neuen Machtmittels wird ihm niemand den Anspruch auf den Alleinthron streitig machen können!«
    Der Kiefer des Direktors zitterte. Mehrmals drehte er sich zur Seite, um in den Napf zu spucken. »In ... in zwei Tagen, sagst du ...«, stotterte er. »Das ... das würde ja bedeuten, dass wir ...«
    »... rechtzeitig am Hofe eintreffen könnten«, fuhr der Dürre fort. »Und genau das werden wir auch tun! Mondenzauber wurde ausgewählt, zu Ehren des Thort und seines neuen Verbündeten die besten Nummern unseres aktuellen Programms am Rand der Zeremonie vorzustellen!«
    Marlog stieß einen gellenden Schrei aus, hüpfte vom Stuhl und wirkte einen Moment lang so, als wolle er den Dürren umarmen. »Haben Sie das gehört?«, rief er. »Der Thort wird Alleinherrscher, und wir werden an seiner Krönungszeremonie mitwirken! Was für ein freudiger Tag!«
    Michalowna nahm die Szenerie reglos zur Kenntnis und las nur ab und zu einen Hauch von einem Gedanken aus den Köpfen der Protagonisten. Sie wusste nicht, ob diese Neuigkeiten für sie gut oder schlecht waren. Womöglich würde es für sie beim Trubel um die Krönungsfeier einfacher sein, im Palast nach dem Transmitter zu suchen – vielleicht würde es aber auch viel schwieriger werden, falls die Sicherheitsvorkehrungen verschärft worden waren.
    »Crest, was ist mit Ihnen?«, hörte sie Trker-Hons besorgte Stimme.
    Michalowna wollte in einem ersten Impuls den Topsider korrigieren, weil er nicht Crests Tarnnamen verwendet hatte, dann echote Trker-Hons besorgter Tonfall in ihren Gedanken nach. Sie warf sich herum.
    Crest hing mehr in seinem Stuhl, als dass er saß. Sein Gesicht wirkte kreidebleich. Er zitterte, schwankte bedrohlich hin und her. Trker-Hon und Michalowna griffen gleichzeitig nach seinen Armen und stützten ihn.
    »Was ... was ist mit Ihnen?«, fragte sie besorgt.
    Crest röchelte. »Ich ... nur ein kleiner ... Schwächeanf...«
    Er verdrehte die Augen, und Tatana merkte, wie die Kraft aus seinem Körper wich. Ihr Blick fiel auf den getarnten Schwerkraftneutralisator. Eine winzige Diode blinkte in einem satten orangen Farbton.
    »Schnell! Wir bringen ihn in unseren Wagen!«
    Trker-Hon bestätigte und ergriff den Arkoniden unter den Achseln.
    »Was hat er denn?«, rief der Zirkusdirektor.
    »Die Aufregung«, sagte Tatana.
    »Ich muss gestehen, dass es mir auch kurz schwarz vor den Augen wurde, als ich die freudige Nachricht hörte!«
    »Ich habe ihn«, sagte Trker-Hon. Wie eine grazile Puppe legte er sich den Arkoniden über die Schulter.
    »Sie denken aber daran, dass wir in zwei Tagen unseren großen Auftritt haben?«, fragte Marlog. »Bis dahin muss die Nummer stehen und Crestino wieder in der Waagrechten sein.«
    Michalowna sah nur kurz auf, beschloss aber, dass es besser war, wenn sie nichts mehr sagte. Sie nickte dem Zirkusdirektor zu und half Trker-Hon bei Crests Transport zu ihrem Wagen.
    Dort angekommen, legten sie ihn aufs Bett. Trker-Hon machte sich daran, die Energiezelle des Schwerkraftneutralisators zu ersetzen.
    Tatana holte Tücher und frisches Wasser und kühlte Crest die Stirn, die heißer geworden war. Die Augenlider des Arkoniden flackerten unstet.

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