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Perry Rhodan Neo 020 - Die schwimmende Stadt

Perry Rhodan Neo 020 - Die schwimmende Stadt

Titel: Perry Rhodan Neo 020 - Die schwimmende Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hermann Ritter
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die Wand. Sein Blick durchdrang die Wand, das Gestein. Aber da war nichts, kein Hohlraum, nichts. Erschöpft brach er ab. Ariane Colas löste ihre Hand aus seiner verschwitzten Hand.
    »Wuriu – wie viele Wände noch?«
    Der Mutant musste einen Moment nachdenken. »Nach meiner letzten Zählung: 17. Dann sind wir mit dieser Abteilung durch.«
    Die junge Mutantin seufzte. »17. Das klingt nicht gut.«
    Wuriu schaute sie entschuldigend an. »Es tut mir leid. Ich vermute, dass es für dich schlimmer ist als für mich. Ich kann wenigstens etwas sehen, wenn ich mit dir verbunden bin. Du musst Raum nach Raum abgehen und schweigend einen japanischen Mutanten beobachten, der auf Wände starrt.«
    Ariane lachte. »Nein, Wuriu, so ist es nicht. Der mentale Block verändert meine Wahrnehmung, so, wie er deine Wahrnehmung verändert. Ich gebe dir Energie – du mir aber auch.« Sie überlegte einen Moment, als müsste sie die richtigen Worte finden. »Natürlich ist es nicht so beeindruckend, wenn man Gerüche verändern kann. Aber ich habe im mentalen Block auch Ruhe, in meine Gabe hinein zufühlen. Und dann verändert sich das, was ich wahrnehme.« Sie machte eine ausholende Bewegung mit den Armen. »Das hier alles, es verändert seinen Geruch, wenn ich mit dir verbunden bin.«
    Wuriu betrachtete die Mutantin. Sie ist nicht mein Typ – aber sie ist hübsch. Ein wenig zu üppig für meinen Geschmack, ein wenig zu grell geschminkt, aber das ist ja Geschmackssache. Und ihre Wimpern ... Sie hat eine Art, sich zu schmücken, die interessant ist. Und so schlecht sieht sie wirklich nicht aus.
    »Hey, Wuriu, Vorsicht. Ich glaube, dass ich unbewusst im Block meine Gaben ausspiele. Du fällst gerade auf meinen Geruch herein.« Sie schnippte mit den Fingern, wie um ihn aus einer Trance zu wecken. »Erde an Wuriu, aufwachen.«
    Wuriu schaute sie wieder mit klaren Augen an. »Es muss Venus an Wuriu heißen«, merkte er an. »Danke.« Er stutzte. »Und Entschuldigung, ich war gerade ein wenig ... abgelenkt.«
    »Meine Gabe hat manchmal diese Nebenwirkung. Es ist nicht immer angenehm, wenn man weiß, dass Männer einen nur interessant finden, weil sie auf meine Gabe reagieren.« Sie stockte. »Aber lass uns weitermachen – sonst schaffen wir die 17 Wände nie und nimmer heute.«
    Wuriu war dankbar, dass sie das Thema wechselte. Er schaute auf seinen Pad. »Da lang, zum nächsten Raum.« Er ging los.
    Ariane folgte ihm. »Alles wäre einfacher, wenn die Positronik ein wenig kooperativer wäre.«
    »Immerhin haben wir nun eine Venus-Station mit einer regulären menschlichen Besatzung. Und die Station versorgt uns mit Atemluft, mit Nahrung, mit Messdaten.«
    »Aber das ist es dann auch«, sagte Ariane. »Bis hierher hilft uns die Positronik. Und dann keinen Schritt weiter.«
    Wuriu blieb stehen und wandte sich seiner Begleiterin zu. »Ariane. Auf der Erde hat es geklappt. Wir haben den geheimen Zugang zu einem versteckten Bereich neben der Unterwasserkuppel gefunden. Das heißt aber nicht, dass wir versprechen können, dass das hier genauso einfach klappt.«
    Ariane juckte sich am Ohr. »Ja, du hast recht. Aber natürlich hofft man darauf, dass sich so etwas wiederholen lässt.«
    Wuriu nahm seinen Weg wieder auf. Ariane folgte ihm.
    »Weißt du, Ariane, Manoli ist auf dem Weg zur Venus. Er bringt Gucky mit – mit ihm zusammen sollten wir einen stärkeren Block bilden können.«
    »Großartig!«, kommentierte Ariane ironisch. »Dann können wir ja endlich tiefer in langweiligen venusischen Fels schauen.«
     
    Über arkonidische Begräbnisriten war den Menschen wenig bekannt. Und die Positronik der Station war als Quelle für solche Themen ungeeignet. Am Ende war es Aescunnar, der vorgeschlagen hatte, Tamika nicht zu begraben, sondern in Richtung Sonne zu schießen.
    »Sie ist so weit gekommen, um dann in unserem Sonnensystem an ihren schweren Verletzungen zu sterben«, hatte seine Erklärung begonnen. »Das Einzige, was ihre Heimatwelt erreichen kann, ist das Licht unserer Sonne. Sorgen wir dafür, dass sie ein Teil davon wird.«
    So kam es, dass Manoli in seinem guten Anzug an einem Pult stand und auf ein Projektil hinunterschaute, das die Leiche Tamikas barg. Die junge Arkonidin hatte zur Besatzung der auf dem Mond gestrandeten AETRON gehört. Während Manoli auf der Erde um das Leben Crests gerungen hatte, war Thora mit Tamika zu einem Aufklärungsflug durch das Sonnensystem aufgebrochen. Der Flug war nüchtern betrachtet überflüssig

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