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Perry Rhodan Neo 020 - Die schwimmende Stadt

Perry Rhodan Neo 020 - Die schwimmende Stadt

Titel: Perry Rhodan Neo 020 - Die schwimmende Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hermann Ritter
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gewesen, aber die Kommandantin hatte die Enge des Schiffes hinter sich lassen müssen.
    Tamika hatte Thora aus einem Impuls heraus begleitet, ebenso wie die Halbarkonidin Quiniu Soptor. Über der Venus waren die beiden Aufklärer von der Zuflucht unter Feuer genommen worden im Glauben, es handelte sich um Feinde. Quiniu Soptor hatten fliehen können, während Thora und Tamika abgeschossen worden waren. Es war den beiden Frauen gelungen, in die Zuflucht einzudringen, wo die Kampfroboter der Zuflucht sie angriffen.
    Der Roboter Rico ließ das Feuer im letzten Moment einstellen. Oder besser: im letzten Moment für Thora. Tamika war bereits schwer verletzt worden. Seit Wochen hatte die Arkonidin um ihr Leben gerungen.
    Schließlich war Tamika ihren schweren Verletzungen erlegen. Für einen Arzt war dies stets ein Moment, den er am meisten verabscheute. Man hatte einen Patienten so weit stabilisiert, dass er die Verletzung erst einmal überlebt hatte – aber nach Stunden oder Tagen starb er an den Folgen der Verletzung. Manoli empfand Mitgefühl für die Kollegen, die Tamika betreut hatten.
    Er schaute nach rechts. Dort stand Aescunnar, wie er in einem schwarzen Anzug. Daneben Gucky und die beiden Mutanten Sengu und Colas. Er atmete durch. Die Übelkeit war wieder aufgetaucht. Ist es die Aufregung, weil ich vor Publikum sprechen muss? Ist es meine Angst, weil ich eine Grabrede halten muss? Oder bin ich ... krank? Er straffte sich. Manoli wusste, dass seine Worte – wie die ganze Zeremonie – zur Erde übertragen wurden. Solche Momente machten ihn immer nervös. Eigentlich sollte Perry hier stehen.
    Er räusperte sich. »Ich habe mit einer Menge Dinge gerechnet, als ich zum Mond geflogen bin. Aber ich habe nicht damit gerechnet, dass ich eines Tages auf der Venus stehen werde, um eine Trauerrede für eine Außerirdische zu halten. Ich weiß wenig über Tamika. Ich kenne nicht einmal ihren Zunamen. Aber ich weiß, dass sie mit der AETRON in unser Sonnensystem vorgedrungen ist. Dass sie zu den wenigen glücklichen Arkoniden zählte, welche die Vernichtung des Raumschiffes überlebt haben. Und dass sie aufseiten der Menschen in die Speichen des Schicksals gegriffen hat.«
    Er blickte die Umstehenden an. »Wir hätten von ihrer Fremdartigkeit abgeschreckt sein können, sie von unserer Primitivität abgestoßen. Doch in uns allen scheint ein Funken zu brennen, der uns mit einem Gefühl versorgt, das uns ein bestimmtes Grundvertrauen gegenüber unseren Mitgeschöpfen verpasst. Sie erkannte etwas in uns, wir erkannten etwas in ihr. Und dieses Etwas war verbindender als alles, was uns trennte.«
    Er machte eine Pause. »Trotz des hohen Stands der arkonidischen Technik gelang es uns nicht, sie zu heilen. Für mich als Arzt ist das ein Aufruf dazu, dass wir weiter forschen, weiter suchen, weiter erkunden müssen. Für mich als Menschen heißt das, dass wir, egal, wie hoch die Technik entwickelt sein wird, egal, wie weit wir in den Weltraum vorgedrungen sind ... Wir werden immer an den letzten Dingen verzweifeln. Aber vielleicht ist das in dieser Stunde auch ein Trost. Egal, wie unsere Technik, unsere Kultur aussieht – wir haben zwei Dinge gemeinsam: Wir werden geboren und wir sterben.«
    Einen Moment lang dachte er an die Ironie ihres Todes. Crest und Thora waren auf der Suche nach der Welt des Ewigen Lebens in das irdische Sonnensystem gekommen. Und hier hatte Tamikas Leben geendet.
    »Wenn es nicht mehr ist, was wir mit allen Kulturen der Milchstraße gemeinsam haben, so ist dies genug, um darauf eine Verständigung aufzubauen. Tamika ist der Beweis dafür.« Er hielt einen Moment inne. »Auf deinem letzten Weg – alles Gute!«
    Auf seine Handbewegung hin hob sich das Projektil, schwebte zu einer der Schleusen der Kuppel. Von dort würde es auf den Aufklärer verfrachtet, der es außerhalb der Atmosphäre der Venus auf den Kurs zur Sonne bringen würde.
    Manoli trat vom Podest herunter.
     
    Aescunnar und Manoli schritten zum wiederholten Male den Hangar ab. Aescunnar hatte die Hände hinter dem Rücken gefaltet, Manoli gestikulierte mit beiden Händen, während er sprach.
    »Es ist zum Wahnsinnigwerden.« Manoli war mit der Situation unzufrieden.
    »Immer noch die Positronik?«, hakte Aescunnar nach.
    »Ach, alles. Die Positronik ist wie eine Gummiwand. Man kann ein Stück weit eindringen, dann wird man sanft, aber bestimmt zurückgeworfen.«
    »Keine Auskünfte über Schiffe, keine Auskünfte über weitere Transmitter

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