Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Perry Rhodan Neo 024 - Welt der Ewigkeit

Perry Rhodan Neo 024 - Welt der Ewigkeit

Titel: Perry Rhodan Neo 024 - Welt der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
Vom Netzwerk:
undenkbar!« Der alte Mann und die Echse sprachen aufgebracht durcheinander.
    Homunk verfolgte die Auseinandersetzung mit Verwunderung. Er hatte die Frau als die rangniederste der Gruppe eingeschätzt, jung und unerfahren. Jetzt mutete sie ihm wie die stärkste an. Sie besaß einen scharfen Verstand und war dazu bereit, überholte Vorstellungen und Hoffnungen über Bord zu werfen und sich auf die tatsächliche Lage einzustellen. Und dabei lagen ihre Vermutungen näher an der Wahrheit, als es Homunk genehm war.
    »Sie ist klug«, bemerkte Jymenah. »Sie gibt es den sturen alten Männern.«
    Die Zwergin verfolgte den Streit aber nur am Rande. Sie hatte sich im Schneidersitz auf den Boden gesetzt und ihr Amulett geöffnet. Ein Holo war vor ihr entstanden. Es zeigte Callibso, der an einem Brunnen zu kauern schien, einem runden schwarzen Loch, das Homunk an das Abstrahlfeld eines Transmitters erinnerte.
    Es war eine typische Geste des Trotzes, wie Homunk sie für gewöhnlich unterband. In dieser Situation ließ er es zu. Später, wenn der Verbleib Soptors aufgeklärt war und ES Wanderer wieder verlassen hatte, würde er Jymenahs Fehlverhalten ahnden.
    Homunk wandte seine Aufmerksamkeit wieder den Ehrenwerten zu. Er fragte sich, wie sie die Prüfungen überstanden hatten. Der Arkonide war ein Greis, wirkte schwach und krank. Auch die Echse war alt, ihr fehlte ein Auge. Und wie der Streit belegte, gab es in ihrer Gruppe Spannungen, die nur darauf warteten, sich in einer Krisensituation zu entladen. Homunk fragte sich, wieso ES sich überhaupt mit organischen Wesen abgab. Sie waren bedauernswert unvollkommen.
    »Callibso, wie geht es dir?«, flüsterte Jymenah.
    Die Zwergin sprach mit dem Holo. Callibso war nur von der Seite zu sehen. Er schien ein Zwerg wie sie selbst. Homunk glaubte in seiner Haltung unsägliche Traurigkeit zu lesen, aber möglicherweise war das eine Interpretation, die er aus der Verzweiflung Jymenahs abgeleitet hatte.
    »Wir werden uns wiedersehen, Callibso«, flüsterte die Zwergin. »Ich weiß es.«
    Wer war dieser Callibso? Ihr Geliebter? Ihr Vater? Vielleicht ein Bruder? Jymenah behielt es für sich, und Homunks Nachforschungen waren ins Leere gelaufen. Wahrscheinlich existierte dieser Callibso nicht. Er existierte nur in Jymenahs Phantasie, musste ein Ausdruck ihrer Sehnsüchte sein.
    Ein Laut der Überraschung zog seine Aufmerksamkeit wieder zu den Ehrenwerten. Der Laut war von der Frau gekommen. Sie stützte sich mit einer Hand auf einen Stuhl aus Formenergie, den das Quartier blitzschnell herausgebildet hatte, damit sie nicht fiel. Die andere Hand hatte sie an die Stirn gelegt. Schweißperlen standen auf der Haut. Irgendetwas musste sie stark anstrengen. Aber was?
    »Tatjana! Was ist mit Ihnen?« Der alte Mann und die Echse stürzten auf die Frau zu. Ihr Streit schien vergessen. Aber das täuschte, wusste Homunk. Die Erinnerung organischer Wesen war lückenhaft. Doch bei Kränkungen und Konflikten funktionierte sie mit der Perfektion einer Maschine. Der Streit würde zu einem späteren Zeitpunkt von Neuem aufflammen.
    »Ich ...« Die Frau verdrehte die Augen. »Ich fange Gedanken auf!«
    »Quiniu Soptor? Sie haben eine Spur gefunden?«
    »Nein. Es ist ... ist Chaktor, der Ferrone!«
    »Chaktor?«, wiederholte der alte Mann ungläubig. »Das ist unmöglich!«
    »Er ist es! Ich kenne seine Gedankenmuster. Er ist hier ... und er ... er ist nicht allein. Perry ... Perry Rhodan ist auch auf Wanderer!«

9.
    Perry Rhodan
     
    Rhodan gelangte an den Treffpunkt. Eine lichte Zone umgab den Fels, der wie ein Turm aus dem Wald stach. Er war aus dunklem Gestein, das stellenweise abplatzte und hellere Adern freigab. Seine Beschaffenheit erinnerte ihn an einen Meteoriten, den er während seiner Ausbildung zum Astronauten in der Hand gehalten hatte.
    Nachdem Rhodan den Fels einmal umrundet hatte, stellte er fest, dass er als Erster eingetroffen war.
    Aus den Geräuschen des Waldes versuchte er etwas über den Verbleib seiner Gefährten herauszuhören, gab es aber rasch wieder auf. Seine überreizten Sinne gaukelten ihm ein ständiges Knacken von Zweigen vor.
    Rhodan zwang sich zur Ruhe, ließ sich mit dem Rücken gegen den Felsen sinken. Er war warm, hatte das Licht der Sonne gespeichert. Seine Oberfläche war wie abgeschliffen, schien sich an seinen Rücken zu schmiegen. Seine Arme waren zerkratzt vom Unterholz des Waldes, ansonsten schien er unversehrt. Ein Schwarm der Vögel in Bienengröße hatte ihn über

Weitere Kostenlose Bücher