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Perry Rhodan Neo 025 - Zielpunkt Arkon

Perry Rhodan Neo 025 - Zielpunkt Arkon

Titel: Perry Rhodan Neo 025 - Zielpunkt Arkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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übersah er bei jedem neuen Anlauf wieder?
    War er vielleicht zu nahe dran? Sodass er den Wald vor lauter Bäumen nicht erkannte?
    Der Gedanke, hinter den Sabotageakten könnte niemand anders als sein Zimmergenosse Hetcher stecken, hatte sich Cyr schon öfter aufgedrängt, und jedes Mal hatte er ihn verworfen.
    Welches Motiv sollte der Ferrone haben? Außer sinnloser Zerstörungswut fiel Cyr beim besten Willen keines ein. Zwischen Hetchers Volk und den Terranern gab es keinerlei Animositäten; im Gegenteil, die Ferronen überschlugen sich laut Wei Si Ping ungebrochen förmlich vor Dankbarkeit gegenüber Perry Rhodan.
    Selbst wenn man ins Kalkül zog, dass Hetcher auch unter ihnen ein Außenseiter und in gewissem Maße Egozentriker war – er hatte niemals die geringste Antipathie gegen Menschen im Allgemeinen oder irgendein Belegschaftsmitglied persönlich gezeigt, angefangen von Louanne Riembau bis zu Cyr Aescunnar selbst. Gut, er ging oft seine eigenen Wege und nahm es mit manchen Vorschriften nicht allzu genau. Aber wie Idris al-Sharif so pointiert formuliert hatte: Eigensinn war per se noch kein Delikt, schon gar nicht in der Marskolonie.
    Hinzu kamen Hetchers Leidenschaft für das Terraforming-Projekt und die Euphorie, mit der er sich am Vortag über die Zukunft des Roten Planeten geäußert hatte. Diese hing auf Gedeih und Verderb vom Erfolg der Marsmission ab. Dass ihm daran sehr viel lag, hatte Hetcher durch seine Handlungen und zuletzt auch durch seine Worte unter Beweis gestellt.
    Nein, wenn er der Saboteur wäre, müsste er entweder der beste Verstellungskünstler sein, der Cyr jemals untergekommen war, oder unter einer Persönlichkeitsspaltung leiden, die sich gewaschen hatte. Auch auf Anzeichen dafür hatte Cyr in den letzten Tagen geachtet und nicht das Geringste bemerkt. Auf seine eigentümliche, ruppige und häufig abweisende Art verhielt Hetcher sich vielmehr sogar äußerst geradlinig und unbeirrt. Dass es Cyr gelungen war, Zugang zu ihm zu finden, stellte eine Ausnahme dar, die eher die Regel bestätigte.
    Für eine Fremdbeeinflussung durch etwas wie einen posthypnotischen Befehl oder eine verwandte parapsychische Fähigkeit wiederum hätte es ebenfalls das eine oder andere Indiz geben müssen ... Cyr hielt sich keineswegs für unfehlbar. Aber dass er sich in einer Person dermaßen täuschen oder, bewusst oder unbewusst, von ihr getäuscht werden könnte, durfte er guten Gewissens ausschließen.
    Seufzend nahm er erneut die Funkprotokolle der Versorgungsstation zur Hand. Was war ihm entgangen? In welchem winzigen Detail steckte die Antwort?
    Sinnlose Selbstquälerei. Die Zeilen tanzten und verschwammen ihm vor den Augen, die er ohnehin kaum mehr offen halten konnte. Er war todmüde, und der Rücken tat ihm weh.
    Cyr Aescunnar zeigte Einsicht und ging zu Bett. Nach wenigen Atemzügen war er eingeschlafen.
     
    Ein unheimliches, kratzendes Geräusch weckte ihn. Es klang, als würde jemand mit einer riesigen Stahlbürste über die Außenwände des Wohncontainers schrammen. Aber der lag doch tief im Erdreich vergraben?
    Benommen sah Cyr auf die Leuchtziffern seiner Armbanduhr. Er hatte erst viereinhalb Stunden geschlafen, es war mitten in der Nacht.
    Das Kratzen machte ihm Angst. Mehrmals rief er nach Hetcher, bis ihm endlich einfiel, dass der Ferrone ihn ja nicht hören konnte. Wie dumm von ihm! Er schlug die Decke zurück, rieb sich die verklebten Augen, schaltete Licht ein, stand auf, dehnte und streckte sich. Schließlich zog er behutsam den Vorhang zur Seite, der die Kabine teilte.
    Hetchers Bett war zerwühlt und leer. Von ihm selbst fehlte jede Spur.
    Nachdem er auch in der Hygienezelle nachgesehen hatte, streifte Cyr den Overall über, setzte aus einer Laune heraus den geliebten Indiana-Jones-Hut auf und trat hinaus auf den Gang. Das Schaben und Kratzen wurde lauter, je mehr Stockwerke er hinter sich ließ. Ein dumpfes, niederfrequentes, kaum hörbares Dröhnen mischte sich dazu.
    Cyr Aescunnar folgte den Geräuschen bis an die Oberfläche. Dort erkannte er, woran es lag: Ein gewaltiger Sandsturm rieb über die Kuppel und versetzte sie dabei offenbar in Schwingungen.
    Auf einer kleinen Lichtung, die von Gemüsebeeten und Obstbäumen umgeben war, standen mehrere Personen. Viele von ihnen hatten den Kopf in den Nacken gelegt und schauten angestrengt nach oben, als könnten sie den Sturm mit ihren Blicken bannen. Hetcher war nicht darunter. Dafür entdeckte Cyr die Stationskommandantin Louanne

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