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Perry Rhodan Neo 026 – Planet der Echsen

Perry Rhodan Neo 026 – Planet der Echsen

Titel: Perry Rhodan Neo 026 – Planet der Echsen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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fing er an, sich mit topsidischer Anatomie zu beschäftigen, und stellte fest, dass seine ersten Vermutungen richtig gewesen waren. Topsider sonderten je nach Stimmung unterschiedliche Duftstoffe ab, die von einem anderen Topsider durch Züngeln wahrgenommen werden konnten. Die vielen Flakons mit Wässerchen, die in Khatleen-Tarrs Zimmer auf dem Schminktisch standen, dienten daher nicht bloß dazu, Wohlgeruch zu erzeugen, sondern darüber hinaus, die körpereigenen Pheromone zu überdecken oder zu verstärken.
    »Wir müssen diese Duftwässer verwenden«, erklärte ihm Khatleen-Tarr, als er sie eines Mittags dazu befragte. »Nichts würde einen Freier mehr aus der Stimmung bringen, als zu wissen, dass wir bei der Paarung überhaupt nicht sexuell erregt sind.« Sie legte fragend den Kopf schief. »Wie ist das bei euch Arkoniden?«
    Manoli schenkte ihr ein schiefes Grinsen. »Käufliche Liebe ist wohl überall in der Galaxis gleich«, meinte er. »Bei uns verwenden die Prostituierten keine Pheromone. Aber ein gutes Stück Schauspielerei ist beim Akt sicher dabei.« Er wollte noch etwas sagen, aber er brach ab.
    Khatleen-Tarrs gespaltene Zunge schnellte hervor, und sie lachte leise. »Ich schmecke es doch, Erikk-Mahnoli. Du bist neugierig.« Sie beugte sich mit heiter glitzernden Augen vor. »Du wüsstest gerne, wie es unter Topsidern so läuft – nachdem du jetzt schon so lange bei uns im Purpurnen Gelege wohnst.« Sie strich ihm mit einer manikürten Klaue langsam über die Wange. »Wie sieht es aus? Möchtest du mal zuschauen? Für dich wäre es sogar kostenlos.«
    »Was?« Manoli zuckte zurück und spürte, wie er errötete. »Nein. Das wäre nicht schicklich. Ich bin doch kein Voyeur!«
    Khatleen-Tarr lachte erneut. »Du bist lustig, Erikk-Mahnoli. Ich sitze mit einem Freier im Gelegeraum, den ich mit viel Glück nicht widerlich finde, und werde dafür bezahlt, ihm Spaß bei einer Paarung vorzugaukeln, die mich in Wirklichkeit ungefähr so langweilt, wie in einer Fabrik am Fließband Strahlwaffen zu montieren. Glaubst du ernsthaft, ein arkonidischer Bauchaufschneider, der gerne ein paar Feldstudien anstellen möchte, würde mich stören? Eigentlich fände ich es sogar ganz lustig, denn die Vorstellung, dass sich irgendein schmieriger topsidischer Bürokrat, der in mir nur ein Stück Fleisch sieht, vor einem Arkoniden dermaßen entblößt ...« Sie kicherte rau. »Das würde den Spieß mal umdrehen.«
    »Ich ... ich weiß trotzdem nicht«, brummte Manoli leise. »Nenn mich prüde, aber irgendwie bin ich der Sohn meiner katholischen Mutter. Ich glaube, das wäre mir peinlich.«
    Mit einer schnellen Bewegung löste die Topsiderin die Schnalle ihres luftigen Gewandes, und der Stoff sank raschelnd zu Boden. Nackt trat sie einen Schritt zurück, hob halb die Arme und sah ihn herausfordernd an. Ihr braun geschuppter, geschmeidiger Körper glänzte im Licht der Mittagssonne, die durch die hölzernen Läden fiel. »Was siehst du?«, fragte sie ihn.
    »Äh ... wie meinst du das?«
    »Was siehst du?«
    »Eine Frau?«, sagte Manoli vorsichtig.
    »Nein.« Khatleen-Tarr drehte den Kopf zur Seite. Ihre Stimme klang nüchtern. »Du siehst eine auf zwei Beinen gehende Echse. Genau wie ich einen auf zwei Beinen gehenden Primaten sehe. Auch wenn ich dich für einen netten Mann halte, sind wir einander körperlich so fremd, dass wir nichts empfinden, wenn wir einander nackt gegenüberstehen.« Sie ging in die Knie und nahm ihre Tunika wieder auf, um sie sich überzuziehen.
    Als sie die Hand hob, um die Schnalle zu schließen, trat Manoli vor und hielt sie auf. »Das ist nicht wahr«, sagte er sanft. Khatleen-Tarrs Haut fühlte sich fester an als die von Menschen, war angenehm warm, und die Schuppen verliehen ihr eine faszinierende Struktur.
    Langsam machte Manoli die Schnalle für sie zu. Dabei blickte er die Topsiderin ernst an. »Du bist nicht bloß eine auf zwei Beinen gehende Echse für mich, Khatleen-Tarr. Nicht bloß ein kurioses Tier, das erstaunlicherweise spricht und mit Raumschiffen ins All fliegt. Ich mag tatsächlich nicht den Wunsch verspüren, mich mit dir zu paaren, wenn du unbekleidet vor mir stehst, das stimmt. Aber ich sehe trotzdem eine Frau und sogar eine sehr schöne Frau. Nur damit das klar ist.«
    Einen kurzen Moment starrte die Topsiderin Manoli einfach nur an. Sie züngelte, als wolle sie sich vergewissern, dass er sie nicht auf den Arm nahm. »Du bist ungewöhnlich mitfühlend für einen Arkoniden,

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