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Perry Rhodan Neo 026 – Planet der Echsen

Perry Rhodan Neo 026 – Planet der Echsen

Titel: Perry Rhodan Neo 026 – Planet der Echsen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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nicht vor die Tür und versteckte sich vor den Gästen des Purpurnen Geleges . Den überwiegenden Teil des Tages verbrachte er damit, in dem kleinen Zimmer, das man ihm zugewiesen hatte, mithilfe von Datenträgern und den planetaren Unterhaltungsmedien die topsidische Kultur zu studieren sowie im hiesigen Äquivalent des Evernets nach Spuren zu forschen, die auf Crest oder Perry Rhodans Expeditionsgruppe hinwiesen. Seine Suche blieb erfolglos.
    Allerdings fiel ihm etwas anderes auf. Wie es aussah, war auf Topsid, ja im ganzen Despotat der Topsider, einiges am Brodeln. Bislang hatten die Topsider offenbar eine steile Karriere als aufstrebendes Raumfahrtvolk hingelegt. Abgesehen vom generellen Unwillen der Arkoniden hatte sie nicht viel dabei aufgehalten, neue Welten zu entdecken und für sich in Besitz zu nehmen.
    Das Abenteuer der Wega-Invasion schien die erste größere militärische Niederlage der Topsider zu sein, seit sie die interstellare Raumfahrt begonnen hatten. Im Anschluss an dieses Desaster bahnte sich nun auch innenpolitisch eine Krise an. Wenn Manoli die Reporte richtig deutete, mehrten sich die Stimmen, die auf drastische Veränderungen innerhalb des Despotats pochten. Dabei schienen sich die Ansichten der politischen Opposition, was zu tun sei, in zwei grundverschiedene Richtungen zu bewegen.
    »Das ist korrekt«, bestätigte Bismall-Kehn ihm bei einem gemeinsamen Mahl. »Die Opposition ist zersplittert. Auf der einen Seite stehen die ›Heißblütigen‹. Ihre Lehre aus dem Wega-Desaster ist, dass Topsid aufrüsten muss, um sich noch konsequenter seinen Feinden und irgendwelchen Widrigkeiten draußen im All stellen zu können. Du kannst dir sicher vorstellen, dass vor allem führende Militärs dieser Doktrin anhängen.«
    »Seltsam«, sagte Manoli. »Ich dachte immer, die Topsider seien eher unterkühlt.«
    »Das ist ein Irrtum. Wir sind, wie du mittlerweile zweifellos gelesen hast, wechselwarm, Erikk-Mahnoli. Das gilt sowohl für den Körper als auch für den Geist. Wir können sehr warmblütig sein, wenn wir wollen. Und die Hitze lieben wir geradezu. Was glaubst du, wieso das Purpurne Gelege ein so lukratives Geschäft ist?« Der Herr des Geleges lachte zischelnd.
    »Deine ›Kaltblütigen‹ gibt es aber natürlich auch. Sie predigen Mäßigung, ja sind sogar der Meinung, dass militärische Stärke ein trügerischer Garant für Sicherheit ist. Denn in ihren Augen verführt sie zu verantwortungslosen Abenteuern wie dem im Wega-System – und früher oder später sorgt sie für eine Konfrontation mit einem Gegner, dem man nicht gewachsen ist.«
    »Lassen Sie mich raten«, sagte Manoli. »Arkon.«
    Bismall-Kehn neigte den grün geschuppten Echsenkopf. »Ganz abgesehen davon stellt sich natürlich die prinzipielle Frage, ob kriegerische Expansion auf Dauer die Lösung für ein Volk im All sein kann. Zweifellos bedarf es einer gewissen Stärke, um von seinen Nachbarn ernst genommen zu werden. Aber früher oder später müssen Diplomatie und Zusammenarbeit den Wettkampf ablösen, sonst droht man all das, was man gewonnen hat, wieder zu verlieren.«
    »Ist das Ihre Ansicht?«, fragte Manoli neugierig.
    »So denken die ›Kaltblütigen‹«, antwortete Bismall-Kehn, und sein Echsengesicht blieb dabei unergründlich.
     
    Khatleen-Tarr sah Manoli in diesen Wochen relativ selten. Da die Geschäftsstunden des Purpurnen Geleges bis tief in die Nacht hinein gingen, schlief sie, genau wie die anderen Mädchen, meist sehr lange. Danach kümmerte sie sich um Körperpflege oder nähte mit den anderen an neuen Kleidern – das topsidische Liebesspiel schien einen großen Stoffverschleiß nach sich zu ziehen.
    Manchmal war sie auch in Khir-Teyal unterwegs, wobei sie stets vermummt das Haus verließ, als fürchte sie, auf der Straße erkannt zu werden. Und gelegentlich traf Manoli sie dabei an, wie sie einfach in ihrem Zimmer am Fenster hockte und in die Ferne starrte. Einmal machte er den Fehler, sie anzusprechen, und sie zischte ihn an, er solle sie bloß in Ruhe lassen.
    Aus Langeweile begann Manoli in der vierten Woche seines Aufenthalts im Purpurnen Gelege , schlichte Dienertätigkeiten zu übernehmen. Irgendwie hatte er das Gefühl, er sei Bismall-Kehn für seine Gastfreundschaft mal was schuldig. Daher wischte er den Boden, polierte Statuen und tauschte eiförmige Kissen im Salon aus, genau so, als gehöre er zu den vier anderen männlichen Bediensteten, die das Bordell auf Vordermann hielten.
    Darüber hinaus

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