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Perry Rhodan Neo 027 – Das Gespinst

Perry Rhodan Neo 027 – Das Gespinst

Titel: Perry Rhodan Neo 027 – Das Gespinst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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auf der Erde verstehen. Crest und ich sind Oppositionelle, aber wir haben Freunde. Charron da Gonozal würde uns nie im Stich lassen, er ...«
    Rhodan blickte durch die Wasserschleier hindurch, verschwommene Umrisse zeigten ihm, dass die Wachen in den grasgrünen Uniformen verschwunden waren. »Später! Das ist unsere Chance!« Er packte sie an der Hand, half ihr aus dem Teich und zerrte sie zurück unter die Mehandor, dabei riss er eine Spur zu grob an ihrem Gelenk.
    In Rhodan raste die Wut. Thora und Crest hatten ihn betrogen. In einem Vertrauen, das nicht gerechtfertigt war, hatte er das Leben einer ganzen Schiffsmannschaft zu einem Spieleinsatz der Arkoniden gemacht. Die Erkenntnis schmeckte bitter. Dass Thora nach Hause wollte, verstand er. Dass sie ihn belog und benutzte, schmerzte. Für ihn waren die beiden Arkoniden Freunde geworden. Ich habe mich von ihr und Crest täuschen lassen.
    Zwei Mehandorjungen in weiten Hosen und roten Hemden lachten sie an, als sie triefend aus der Halbkugel hervortraten. Mehrere Erwachsene drehten sich um und machten verwunderte Gesten mit den Händen. Thora ignorierte die Blicke und rückte mit einer würdevollen Geste die nasse Kopfbedeckung zurecht. Rhodan zog sie fort, tiefer in die Menge hinein, in die Richtung der nächsten Strukturlücke. Sie kamen fünfzig Meter weiter, dann sah er Ras und Marshall, die geduckt unter einem Strauch mit breiten roten Wedeln standen, der hoch wie eine Laterne war. Sofort wechselte er die Richtung.
    Thora wehrte sich nicht dagegen, dass er sie mit sich zerrte. Ihre Blicke richteten sich angstvoll auf den Punkt vor ihnen, an dem ein unscheinbarer Übergang in der energetischen Kuppel von mindestens zwölf Wachen besetzt wurde.
    Durch Lärm, Gelächter und den beißenden Geruch von saurem Rauch erreichten sie Ras und Marshall.
    »Es ist aus«, sagte Marshall statt einer Begrüßung. »Die Mehandor wissen, dass wir in dieser Kuppel sind, und sie warten. Die Wachen sind bestens informiert, mindestens zwanzig weitere lauern uns unerkannt auf.«
    Ras presste die Lippen aufeinander. Aus Thoras Augenwinkel rann eine Träne der Aufregung.
    Rhodan atmete tief durch. »Wir ergeben uns, ehe die Lage schlimmer wird.«
    Wider Erwarten protestierte Thora nicht. Sie blickte von ihm fort, ihr Gesicht wirkte grau. Rhodan wusste plötzlich, dass an diesem dritten Januar 2037 nicht nur seine Träume zerbrochen waren, sondern auch ihre. Was haben Thora und Crest eigentlich im Sinn gehabt? Einen Umsturz auf Arkon? Die Vermutung raubte ihm den Atem.
    »Zögern wir es nicht unnötig hinaus«, riet Marshall. »Wir gehen auf den Durchgang zu und heben rechtzeitig die Hände. Die Geste sollten die Mehandor verstehen.«
    Rhodan trat einen Schritt vor.
    Einer der Wächter wurde auf ihn aufmerksam. Er hob den Arm und deutete auf sie. Sein Mund bewegte sich. Er stand zu weit fort, um ihn zu verstehen, sagte unhörbar etwas zu einem Kameraden.
    »Es ist so weit«, flüsterte Ras, seine Stimme klang, als hätte er Glassplitter im Hals.
    Rhodan straffte die Schultern und hob die Arme. Da erklang hinter ihm eine singende Stimme. »Die Uniformierten sehen ja ganz nett aus, aber willst du nicht lieber mit mir kommen, Perry?«
    Sie fuhren herum. Hinter ihnen stand ein anderthalb Meter hohes Wesen, das aussah wie eine Mischung zwischen Maus, Biber und Mensch. Es hatte die Arme auffordernd auf die Hüften gestützt und legte den Kopf mit den großen Ohren schief. In seinem offenen Mund schimmerte ein einziger Zahn. Ras' Augen weiteten sich, Marshall lachte leise.
    »Gucky«, brachte Rhodan heraus. »Wie hast du das angestellt? Die Schirme haben das Gespinst hermetisch abgeriegelt.«
    Gucky ließ seinen fluoreszierenden Zahn blitzen. »Nicht für den Retter der Verfolgten des Universums!« Er streckte beide Arme aus. »Gruppenkuscheln!«, sagte er mit einem Grinsen, das auf seinem felligen Gesicht drollig wirkte. Gleichzeitig lag ein Ausdruck in seinen braunen Augen, der deutlich machte, dass ihre Lage nicht komisch und seine Worte kein Spaß waren.
    Rhodan trat rasch näher. Inzwischen arbeiteten sich drei Wachen in ihre Richtung vor. »Danke, Gucky!« Er packte eine Hand des Mausbibers, Ras nahm die andere. Thora und Marshall berührten Guckys Unterarme. Von einem Moment zum anderen verschwand die Umgebung. Sie kamen über die Nahtstelle, tauchten mitten vor dem blutroten Holo einer Tunnelinnenröhre wieder auf.
    Rhodan bemerkte besorgt, wie erschöpft Gucky wirkte. Wie Ras hatte

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