Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Perry Rhodan Neo 027 – Das Gespinst

Perry Rhodan Neo 027 – Das Gespinst

Titel: Perry Rhodan Neo 027 – Das Gespinst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
Vom Netzwerk:
Ich kann nichts dafür, dass Levtan seine Gedanken vor mir verborgen hat. Er hätte ebenso gut zufällig selbst parabegabt sein können oder eine leicht antimutantische Gabe gehabt haben.
    Anne Sloane presste die Lippen zusammen. »Okay, tut mir leid. Ich habe überreagiert. Ich ... ich habe Levtan für einen netten Kerl gehalten. Offensichtlich habe ich ein Talent, den Falschen zu vertrauen.« Ihre Stimme verriet eine Selbstverachtung, die der Situation nicht angemessen war.
    Michalowna lachte trocken, sie konnte nicht anders, auch wenn ihr gar nicht zum Lachen zumute war. »Das haben Betrüger an sich, Anne, dass sie hervorragend im Gewinnen von Vertrauen sind. In gewisser Weise ist das ihr Job, glaub mir. Und du bist nicht allein auf ihn hereingefallen, oder?«
    Sloane nickte zögernd.
    Crest hob den Kopf. Er richtete sich auf, seine Muskeln spannten sich. Die Farbe kehrte in seine Wangen zurück. »Das darf nicht geschehen!«
    »Das wird es auch nicht.« In Sloanes Stimme kehrte die spröde Trockenheit zurück. »Geht zur Seite. Die Tür muss sich öffnen lassen.«
    Crest und Michalowna machten ihr Platz. Sloane schloss die Augen und konzentrierte sich. Mehrere Sekunden vergingen in angespanntem Schweigen. Michalowna hielt den Blick auf den Ausgang gerichtet. Sollte sie Sloane anbieten, sie mit einem Parablock zu unterstützen?
    »Ich hab's gleich.« Sloane schien keine Unterstützung zu brauchen.
    Michalowna trat einen weiteren Schritt zurück. Ihr Respekt vor der Telekinetin wuchs. Nachdem der erste Schock überwunden war, handelte sie schnell und kompetent. Wenn sie die Tür tatsächlich aufbekam, musste sie ein telekinetisches Fingerspitzengefühl haben wie ein Chirurg, der das Messer millimetergenau einsetzte.
    Es gab ein leises, klackendes Geräusch. Die Tür sprang ein Stück vor. Crest warf sich dagegen und schob sie auf. Mitten in der roten Felslandschaft klaffte ein rasch größer werdender Ausgang.
    Sloane drehte sich zu ihr um, ihre Hände zitterten. Das Gesicht war gerötet, als hätte sie rohes Chilipulver gegessen, aber die Augen zeigten dieselbe Klarheit und Entschlossenheit wie Crests. »Wo ist dieser Verräter hin, Tatjana? Wir schnappen ihn uns!«

»Sei wie ein Mond, bewahre deine dunkle Seite.«
    Terranisch
     
    18.
    Perry Rhodan
    Geständnisse
     
    Der Markt erschlug Rhodan mit seinen Eindrücken. Stoffe und Farben glänzten und schillerten. Einige der Gewebe enthielten Duftstoffe, die sich wie eine Wolke aus tausend verschiedenen Geruchsanteilen über den Platz unter der Kuppel legten. Über hundert unterschiedlich gekleidete Mehandor drängten sich zwischen den in Pflanzen eingebetteten Ständen, handelten, lachten, schimpften. Gleichzeitig lauerte im Hintergrund die drohende Gefahr, jederzeit entdeckt zu werden. Das Blut pochte in Rhodans Schläfen. Vor seinen Augen schien die Luft zu flirren, dunkle Punkte tanzten im gedämpften Licht unter den Planen. Jeder einzelne Mehandor konnte sie erkennen, verraten, vielleicht ein Wächter des Gespinstes sein oder einen solchen rufen.
    »Zu mir!«, rief Thora ihnen zu. Sie hatte mehrere bunte Jacken auf dem Arm sowie vier blaurote Kopfbedeckungen mit Silberfäden.
    Inzwischen konnte Ras wieder aus eigener Kraft gehen. Er stolperte neben Rhodan und Marshall her. Thora verteilte die Kleidungsstücke, während sie wie selbstverständlich weiterging, als hätte sie die Ware gekauft und nicht gestohlen. Im geschäftigen Treiben sah kaum einer zu ihnen hin.
    »Diebstahl!«, brüllte eine Stimme hinter ihnen.
    »Ziehen Sie das an!«, zischte Thora. Die Arkonidin hielt Marshall fest, der schneller gehen wollte. »Lassen Sie das, Marshall. Niemand hat mit dem Finger auf uns gezeigt. Solange wir uns normal verhalten, werden wir nicht auffallen.«
    Rhodan zwängte sich in ein Jackett, das ihm zu kurz war und sich über dem Bauch nicht schließen ließ. Dennoch war es unauffälliger als seine einfarbige Kombination. Die meisten Mehandor trugen bunte Farben, manche sogar knallende, die von innen heraus zu leuchten schienen wie die Blüten im Garten. Zwar würden sie auch mit der veränderten Kleidung nicht als Mehandor durchgehen, aber vielleicht als andere Raumfahrer mit humanoider Gestalt. Außerdem würde die Kopfbedeckung sie vor einer direkten Gesichtserkennung durch erhöht angebrachte Optiken bewahren.
    Thora setzte ihm einen Hut auf, der Rhodan an einem Mann unglaublich lächerlich vorkam. Doch er sah gleich zwei Mehandor in der Nähe, die ähnliche

Weitere Kostenlose Bücher