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Perry Rhodan Neo 027 – Das Gespinst

Perry Rhodan Neo 027 – Das Gespinst

Titel: Perry Rhodan Neo 027 – Das Gespinst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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links nach rechts. Er bückte sich und hob einen faustgroßen Stein auf. Ohne es erklären zu können, fühlte er sich bedroht. Ein leises Poltern ließ ihn herumfahren. Hetcher kam links von ihm hinter einem großen, scharfkantigen Felsen hervor, der wie ein Würfel mit abgebrochenen Kanten aussah. Er gestikulierte wild mit den Händen. »Geh!«, gebärdete er. »Geh, geh, geh!«
    Cyr hatte den Ferronen niemals so aufgelöst gesehen. Er ließ den Stein los. »Was ...«, gebärdete er zurück, doch Hetcher schien zu aufgeregt, um auf seine Hände zu sehen. Stur wiederholte er das eine Wort, dann folgten weitere Gebärden. Dabei blickte er Cyr flehend in die Augen. »Du darfst nicht hier sein! Verschwinde! Geh, solange du noch kannst!«
    Cyr schüttelte den behelmten Kopf. »Nein!« Er deutete auf das Marsmobil. »Komm zurück. Da drin können wir besser reden, über das Display und den Computer.« Er kannte nicht alle Gebärden des letzten Satzes und ersetzte »Display« durch einen angedeuteten Kasten, den er mit Daumen und Zeigefingern bildete. Außerdem zeigte er auf sein Handgelenk.
    Hetcher stampfte auf. Es sah seltsam aus in der dünnen Atmosphäre. Der Staub wirbelte behäbig nach oben wie in Zeitlupe. Verzweifelt wiederholte Hetcher seine Gebärden.
    »Ich gehe nicht, wenn du nicht mit mir kommst«, beharrte Cyr. Er konnte mindestens ebenso sturköpfig sein wie der Ferrone, da war er sicher. Wenn es um Hartnäckigkeit ging, machte ihm niemand etwas vor. Doch das schlechte Gefühl in ihm wurde stärker, ließ ihm den Schweiß ausbrechen und brachte ihn dazu, sich immer wieder unsicher umzusehen, als ob sie beobachtet werden würden. Ihm fiel auf, dass Hetcher immer nervöser und hektischer wurde. Aber warum? Der Ferrone regte sich in einem Maß auf, das völlig unangebracht war, oder?
    Cyr trat auf ihn zu. »Was ist los, Hetcher? Wovor hast du Angst?« Er gebärdete zögernd und war sicher, zahlreiche Grammatikfehler zu machen, trotzdem schien Hetcher ihn zu verstehen.
    Der Ferrone erstarrte. Die Gebärde für »Angst« schien seine plötzliche Wandlung ausgelöst zu haben. Die blaue Haut unter der getönten Helmscheibe wirkte blass. Hetcher spuckte zweimal kurz hintereinander in den breiten Helmschlauch, die Augen blinzelten nervös.
    »Ich ...« Weiter kam der Ferrone nicht. Der Stein neben ihm bewegte sich.
    Cyr sprang zurück. »Oh mein Gott!«, keuchte er. Adrenalin durchflutete ihn, seine Beine zitterten. Was ist das? Der scharfkantige Felsen verwandelte sich in etwas, das auf den ersten Blick wie ein Strauß aussah, aber keiner war. »Was ...«
    Das Ding sprang auf ihn zu, ein scharfer Schnabel hackte über seine Schulter, in die Luft. Der Körper des Wesens prallte schwer gegen ihn und warf ihn rücklings in den Staub. Plötzlich lag Cyr auf dem Boden. Steine bohrten sich in seinen Rücken. Einer hatte die Wirbelsäule knapp verfehlt.
    Cyr wollte fortkriechen, sein Gehirn war überfordert, alle Reaktionen verlangsamt. Selbst das Denken fühlte sich anstrengend an. Ein Lebewesen! Ich bin von etwas Lebendigem angefallen worden! Das ist unmöglich!
    Doch das Unmögliche saß mit mindestens sechzig Kilogramm auf seinem Brustkorb. Der scharfe Schnabel hackte nach dem Schutzanzug. Cyr riss die Arme hoch, schloss die Finger zu Fäusten, dass der Schnabel in seine Hand hackte. Er richtete den Kopf und den Nacken ein Stück auf und umklammerte den Hals der Kreatur. Seine Finger drückten zu.
    Ich träume , dachte Cyr. Ich bin im Beetle eingeschlafen und habe wirre Albträume. Es gibt kein Leben auf dem Mars!
    Eine zweite Stimme in seinem Inneren riss ihn aus seiner Benommenheit. Wenn das Ding deinen Schutzanzug zerreißt, gehst du drauf!
    Das war kein Spiel, sondern tödlicher Ernst. Cyrs Muskeln schmerzten, so heftig riss das groteske Geschöpf den Hals zurück, um erneut auf ihn einhacken zu können.
    »Hetcher!«, brachte er hervor und sah zu dem Ferronen.
    Hetcher stand erstarrt keine drei Schritte von ihm entfernt und sah zu, wie Cyr um sein Leben kämpfte.

»Da izak maklon, izak watlon.«
    »Wenn du den Vertrag brichst, brichst du das Leben.«
    Mehandor
     
    21.
    Tatjana Michalowna
    Der Derengar
     
    »Da entlang!« Michalowna zeigte an schwindelerregend hohen, beigefarbenen Wohneinheiten entlang auf einen Tunnelzugang. Über den Blöcken war ein graublauer Himmel simuliert, der darüber hinwegtäuschte, dass sich die Blöcke innerhalb eines umstrukturierten Zylinderschiffes befanden. »Levtan hat diesen

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