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Perry Rhodan Neo 028 - Flucht ins Dunkel

Perry Rhodan Neo 028 - Flucht ins Dunkel

Titel: Perry Rhodan Neo 028 - Flucht ins Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Humberg
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waren ihm stets wie Kanaldeckel vorgekommen.
    Vielleicht sind sie ja tatsächlich welche , begriff er.
    Neben dem vermeintlichen Zugang zur Kanalisation blieb er keuchend stehen und ging in die Hocke. Schweiß lief ihm in Strömen aus allen Poren. »Hier hinunter! Schnell!«
    Khatleen-Tarr erbleichte, packte ihn am Arm und versuchte, ihn weiterzuzerren. »Nicht, Erikk, wir müssen ...«
    Manoli fasste das Quadrat an zwei Ecken und hob es an. Die Platte leistete keinerlei Widerstand. Unter ihr kam eine runde Öffnung zum Vorschein, breit genug für einen Topsiderkörper. Metallene Sprossen führten an einer Seite des Lochs in pechschwarze Finsternis.
    Bingo!
    »Erikk!« Khatleen-Tarrs Stimme nahm einen beschwörenden Tonfall an. »Das willst du nicht. Glaub mir bitte und komm jetzt!«
    Die Rufe der Verfolger um Ragh-Tukurr wurden immer lauter. Es klang, als kämen die wütenden Soldaten jeden Augenblick um die nächste Häuserecke, die Waffen hoch erhoben.
    Kikerren zischte ungeduldig und tauchte ins unterirdische Dunkel ab.
    Manoli stand auf, machte einen Schritt auf die Topsiderin zu und sah ihr tief in die Augen. Dann deutete er in Richtung ihrer Verfolger. »Und du willst das nicht, genauso wenig wie ich.«
    Khatleen-Tarr schüttelte den schuppigen Kopf. Sie hatte Angst, sogar noch mehr als in der Umklammerung der Soldaten. Doch es ging nicht anders, und das wusste er. Sie hatten einen Punkt erreicht, an dem er auf ihre seltsamen Launen keine Rücksicht mehr nehmen durfte.
    Ragh-Tukurr bog in die Straße ein. Sah die beiden. Zielte.
    »Verzeih mir!«, raunte Manoli. Dann schlang er Khatleen-Tarr einen Arm um die Hüfte und sprang mit ihr in die Tiefe.
     
    Das Universum schmeckte nach Blut, stank nach Verschmortem und klang, als würde es von einem sadistischen Dämon beherrscht: überall Schreie und Explosionen. Gihl-Khuan öffnete stöhnend die Augen. Es wirkte auch so, stellte er fest.
    Wo immer er hinsah, war Feuer. Das Innere des Gleiters war zum Inferno geworden. Mannshohe Löcher, deren Ränder weiß glühten und bestialisch heiß sein mussten, prangten in den Seitenwänden. Allerhand Technik hing von der Decke, sichtlich unbrauchbar geworden. Warnleuchten blinkten auf nunmehr nutzlosen Konsolen, letzte Lebenszeichen einer sterbenden Positronik. Kalter Dampf strömte zischend aus rohrförmigen Leitungen, deren Sinn Gihl-Khuan nicht verstand. Und keine zwei Handbreit neben seinem Gesicht lag die erste Leiche.
    Abgeschossen , begriff er. Übelkeit stieg in ihm auf. Er senkte den behelmten Kopf wieder, legte die Handflächen flach auf den Kabinenboden, auf dem er zu sich gekommen war, und zwang den Schwindel fort. Irgendjemand hat uns vom Himmel geholt. Jemand mit verflucht großen Waffen.
    Das erklärte auch die Schräglage des Gleiters. Immer mehr Details seiner Umwelt drangen in Gihl-Khuans benebeltes Bewusstsein. Nicht einmal die Gefechtsgeräusche, die von draußen herüberwehten, entgingen ihm. Was immer hier geschehen war, dauerte noch an.
    Keuchend und hustend stemmte er sich hoch, wartete auf den Schmerz – doch keiner kam. Gihl-Khuan sah in die leblosen Augen des Piloten im Steuersitz und verstand. Nur er selbst hatte den Absturz überlebt.
    Mal wieder , murmelte die Armbandpositronik in seinem Geist amüsiert.
    Aber das da draußen war nicht das unbewohnte Buntayn, so viel stand fest. Gihl-Khuan spähte durchs Fenster des kleinen Cockpits ins Freie, wurde allerdings nicht schlauer. Die Welt drehte sich noch immer zu sehr vor seinen Augen, und das wenige, was er jenseits des zerstörten Gleiters von ihr wahrnehmen konnte, schien aus nichts als Rauch und Schatten zu bestehen.
    Ich muss hier raus!
    Er stöhnte, griff nach dem Strahler des toten Piloten. Dann schwankte er auf die Einstiegsluke in der rechten Kabinenwand zu. Der Weg war keine fünf Schritte weit, doch reichte er ihm, um zweimal zusammenzubrechen. Gihl-Khuan stemmte sich immer wieder hoch und taumelte weiter.
    Die Technik versagte ihm ihren Dienst. Er musste die Luke manuell öffnen. Gihl-Khuan brauchte mehrere Minuten dafür und schnitt sich an den verbogenen Kanten die gestohlenen Uniformhandschuhe auf, aber er schaffte es.
    Benommen trat er ins Freie – und blickte in den Strahl einer Energiewaffe, der an ihm vorbeiraste.
    Er schrie auf, wirbelte im Reflex ungeschickt herum und sank auf die Knie. Vorsichtig hob er die linke Hand zum Arm. Der Stoff des Schutzanzuges war zerrissen, der Strahl hatte ihn um winzige Dimensionen verfehlt,

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