Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Perry Rhodan Neo 028 - Flucht ins Dunkel

Perry Rhodan Neo 028 - Flucht ins Dunkel

Titel: Perry Rhodan Neo 028 - Flucht ins Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Humberg
Vom Netzwerk:
ihn nur leicht gestreift. Die Übelkeit kehrte zurück und verbündete sich mit dem Schmerz. Gihl-Khuan zitterte. Über dem Knirschen seiner zusammengebissenen Zähne hörte er wildes Gebrüll. Militärisch knappe Befehle erklangen in den scheinbar alles umfassenden, undurchdringlichen Rauchschwaden. Schusswechsel. Die bellende Stimme des Kontrollers Charr-Kobahl. Der Todesschrei seiner Untergebenen Skrollan-Bhul.
    Der Schmerz verebbte nur langsam. Gihl-Khuan zwang sich dennoch zur Konzentration. Er durfte nicht länger orientierungslos bleiben. Wo war sein eigener Angreifer? Warum hatte der Schütze nicht längst nachgesetzt und sein geschwächtes Opfer erledigt?
    Allmählich begriff er, was geschehen sein musste. Der Strahl hat gar nicht mir gegolten. Wer immer ihn abfeuerte, weiß nicht, dass ich hier bin. Ich hatte nur das Pech, in seine Schussbahn zu geraten. Nach dem Chaos zu urteilen, in dem er erwacht war, klang das richtig plausibel.
    Die kaputte Positronik seines Armbandes war merklich besorgt. Sei froh, dass dich noch keiner bemerkt hat. In deinem Zustand hältst du kein Feuergefecht lange aus.
    Gihl-Khuan kam nicht umhin, ihr zuzustimmen. Zwar schien er sich beim Absturz des Gleiters nichts gebrochen und auch durch den Streifschuss keine ernsthaften Schäden erlitten zu haben, doch fühlte er sich alles andere als fit und wehrhaft. Ich muss hier raus , wiederholte er.
    Sirenen erklangen in der Ferne. Ein dunkler Schatten flog über Gihl-Khuans Versteck, dann folgten weitere Schüsse. Sie ließen den Boden erbeben.
    Gihl-Khuan kroch weiter zurück, bis er eine kalte Hauswand im Rücken spürte. Wer kämpfte hier gegen wen? Und viel wichtiger: Wer gewann im Augenblick? Er bewegte wieder die Finger, doch der Empfänger in seinem Gehörgang blieb stumm. Der Bildschirm vor seinem Auge übertrug nichts mehr. Der Absturz hatte zudem seinem Headset geschadet, ihn seines Kontaktes zu den Nachrichten- und Sicherheitsnetzen beraubt. Der Jäger hatte keinen Vorteil mehr.
    Dann eben auf die altmodische Art , knurrte er in Gedanken. Er riss sich frustriert den Helm vom Kopf, entledigte sich der bis eben noch so kostbaren Technik und warf sie achtlos beiseite.
    Hinter seiner Stirn überschlugen sich die Gedanken, erwachte sein messerscharfer Verstand. Er war mit Megh-Takarrs Soldaten unterwegs gewesen, richtig? Und deren Feind waren die Aufständischen, oder? Damit dürften die Fronten, zwischen denen er sich gerade befand, geklärt sein. Blieb die Frage: Welche Seite gewann? Gihl-Khuan hatte keinerlei Absicht, mit den Verlierern zu sympathisieren. Nur Sieger überlebten.
    Die Gefechtsgeräusche wurden wieder lauter. Die Luft roch nach Vernichtung. Gihl-Khuan hörte Schritte, die näher kamen, allerdings nicht aus der Richtung, in der Skrollan-Bhul – dem Klang nach qualvoll – gestorben war. Hatte das etwas zu bedeuten? Er züngelte kurz nach der Luft und fasste einen Entschluss.
    Schnell schälte er sich aus dem gestohlenen Kampfanzug. Er verzog das Gesicht dabei, bereitete ihm doch jede Bewegung der Arme, Beine, des Schwanzes und des ramponierten Brustkorbs ziemliche Schmerzen. Er gab aber keinen Laut von sich. Dann warf er die Sicherheitskluft hinter sich in die Rauchschwaden. Sie hatte ihren Zweck erfüllt, und er brauchte sie nicht mehr. Unter diesen Umständen hätte sie ihn eher behindert.
    Gihl-Khuan wartete nur kurz. »F... Freund«, stieß er aus, sowie der erste »Kaltblütige« an seinem Versteck vorbeilief.
    Der andere war ein recht junger Mann, muskulös und mit dem Eifer derjenigen im Blick, die sich nach grundlegenden Veränderungen sehnten. Sowie er Gihl-Khuan hörte, blieb er verdutzt stehen und drehte sich um. Die Waffe in seiner Hand surrte leise, während er sie auf den Verletzten richtete.
    »Nicht!« Gihl-Khuan hob flehend die Hand, spielte seine neue Rolle nicht minder perfekt als die vorherigen. »Ich bin doch auf deiner Seite.« Dann hustete er Blut aufs Straßenpflaster.
    Als er wieder einigermaßen Luft bekam, kniete der junge Oppositionelle neben ihm und legte ihm die Hand auf die Schulter. »Geht es, Bruder?«
    Gihl-Khuan nickte. »Wird schon. Was ... was ist passiert?«
    Der »Kaltblütige« sah sich um. »Mir scheint, du warst der Absturzstelle dieses Gleiters ein wenig zu nah. Wir sollten sehen, dass wir dich zu einem Heiler schaffen.«
    Er glaubt es. Gihl-Khuan jubelte innerlich und vergaß für einen Moment die Schmerzen. Die Gabe hatte ihn also nicht verlassen. Er hält mich für

Weitere Kostenlose Bücher