Perry Rhodan Neo 029 - Belinkhars Entscheidung
aber wusste nicht, warum. Verzweifelt jagte er nach den blinden Flecken.
Hetcher sah sich hastig und beinahe verstohlen um. »Nichts. Nicht ... mehr.«
»Wie meinst du das? Ist er ... es ... hier?« Aescunnar sah sich unruhig um.
»Nein. Hoffe ich jedenfalls. Es hat dich verfolgt, weißt du?«
»Ja.« Er ließ seinen Helmscheinwerfer kreisen, richtete ihn suchend in die Dunkelheit hinter Hetcher.
Aber da war niemand, nur die Schatten, die ihn schon mehrfach genarrt hatten.
»Ich hoffe, du weißt, dass ich dich nie umbringen wollte. Das war Tweel.« Die Finger des Ferronen kreisten und spielten und begleiteten seine Aussage.
»Sicher.« Aescunnar ging einen Schritt zur Seite. Er spürte den Fels in seinem Rücken.
Sackgasse!
Nun blieb ihm nur noch der Weg nach vorn.
»Du hast mich sogar vor ihm gerettet.«
»Zweimal«, sagte Hetcher.
»Zweimal?«, echote Aescunnar.
»Als du wegliefst, ist Tweel dir sofort gefolgt. Ich bin bei den Bubbles geblieben, weil ich wissen wollte, was dich so erschreckt hat. Und da ... da habe ich ihn gefunden.«
»Kommandant Nguyen.«
»Ja.« Hetcher nickte langsam. »So etwas ... so etwas wie seinen Gesichtsausdruck ... habe ich noch nie gesehen. Ich wollte nicht, dass es noch einmal geschieht. Ich ... bekam es mit der Angst zu tun und lief weg. Beim Thort, ich hoffe, mir bleibt das erspart.«
Für einen Moment drängte die Neugier wieder nach oben, diese eine Sache, die er nie völlig unterdrücken konnte. Die ihn an all die Orte geführt hatte, die ihm so viel Freude bereitet hatte, zumindest im Rückblick. »Wenn wir nur wüssten, woran er gestorben ist. Du weißt es ebenso wenig wie ich, oder?«
Hetcher nickte wieder. »Ich wüsste es gern. Genau wie du, nicht wahr? Und du wüsstest auch gern, was Tweel eigentlich war.«
»Du wolltest mir sagen, wieso du mich ein zweites Mal gerettet hast.«
Hetcher schwieg. Er wirkte unbehaglich.
»Moment mal. Du sagtest eben: was Tweel eigentlich war. Bedeutet das, es existiert nicht mehr?«
Hetcher sah ihn an, Verzweiflung stand in seinen Augen, und er nickte.
Aescunnar wollte es kaum glauben. Hatte sich der Ferrone letztlich gegen dieses merkwürdige Wesen gewendet? »Du hast Tweel ... getötet?«
Hetcher senkte den Blick. War das ein Nicken, diese kaum wahrnehmbare Bewegung des Kopfes?
»Du hast ... ein Lebewesen getötet?«
»Ich musste tun, was richtig ist. Ich ...« Hetchers Stimme verklang zu einem Murmeln und erstarb dann.
Er hat Tweel getötet. Er hat mich vor diesem unheimlichen Wesen gerettet.
Die Stille flutete den Gang, das ganze Universum.
»Danke!«
Hetcher nickte bloß.
»Danke, dass du das für mich getan hast! Und dafür, dass du mich gesucht und gefunden hast. Wie hast du das angestellt?«
Hetcher sah sich um. »Keine Ahnung. Ich kann so etwas. Aber es war ... schwierig. – Geht es dir gut?«
Cyr Aescunnar war überrascht. Ging es ihm gut? – Ja, wenn er genau darüber nachdachte. Ja, es ging ihm gut, und es wurde von Minute zu Minute besser. Er konnte Hetcher trauen. Sonst war ja niemand da.
»Ich habe aber noch etwas gefunden. Schau!« Aescunnar ging auf Hetcher zu, an ihm vorbei und wies auf das Flachrelief an der Wand.
Hetcher machte große Augen. »Oh!« Dann, nach einer Pause: »Was bedeutet das?«
»Keine Ahnung. Noch nicht. Aber ganz allgemein heißt es, dass es einst Leben auf dem Mars gab. Vielleicht war Tweel ein Nachfahre der alten Marsianer ...?«
Hetcher schüttelte entschieden den Kopf. »Nein. Ganz bestimmt nicht. Diese Muster ... Glaubst du ernsthaft, Tweel könnte so etwas geschaffen haben?« Er deutete auf die Insekten, die Fledermäuse, die Ornamente. »Das sind keine Wesen wie Tweel. Ich sehe nirgends Schnäbel oder Federn oder Krallen oder ...«
Aescunnar breitete die Arme aus. »Kommt dir sonst etwas bekannt vor von deinen Fahrten über den Mars?«
Hetcher runzelte die Stirn. »Nein. Nein, nicht dass ich wüsste. Aber es ist merkwürdig, dass du ausgerechnet hier unten auf so etwas stößt.«
Aescunnar ließ nicht locker. »Du könntest mir sehr bei der Entzifferung dieser Botschaft helfen, wenn du mir etwas mehr über Tweel erzähltest. Du hast ihn ja kennengelernt, oder?«
»Nein, bedaure. Ich weiß nur ...« Er stockte, die Hände blieben bewegungslos. »Ich weiß viel zu wenig.«
Aescunnar erstarrte. Die blinden Gedankenflecken waren plötzlich weg. »Hetcher?«
Der Ferrone sah ihn irritiert an. »Ja?«
»Es ist unglaublich. Du ... sprichst. Du bewegst deine
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