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Perry Rhodan Neo 030 - Hort der Weisen

Perry Rhodan Neo 030 - Hort der Weisen

Titel: Perry Rhodan Neo 030 - Hort der Weisen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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mit diesem Namen habe ich nie gehört«, gab Khatleen-Tarr zu.
    »Er ist nicht sonderlich bekannt ... bekannt gewesen«, geriet der Topsider unvermittelt ins Stottern.
    »Gewesen?«, hakte Manoli nach.
    Der andere ignorierte es. »Vielleicht berichte ich euch eines Tages von Buntayn. Aber nicht jetzt. Wir müssen zum Gipfel. Scharfauge erwartet uns dort.«
    »Du bist wie ausgewechselt«, stellte Khatleen-Tarr fest.
    Manoli glaubte, Unbehagen aus ihrer Stimme herauszuhören. »Ich gebe dir im Prinzip recht, Gihl-Khuan, aber ein Vorstoß zum Gipfel wäre Wahnsinn. Es ist glatter Selbstmord. Die Atemluft ist schon hier im Hort dünn – wie soll es erst in noch weitaus größerer Höhe sein?«
    »Keiner kann dort ungeschützt überleben«, gab der Topsider ungerührt zu. »Er würde nach wenigen Minuten ersticken oder erfrieren. Aber dort steht der Thron der Weisen, den auch die Trogh besuchen – mindestens einmal in ihrem Leben, als Ziel und Höhepunkt. Dort müssen wir hin. Wir werden uns nicht lange dort aufhalten, um unsere Antworten zu finden. Wir sind nicht die Ersten, die diesen Weg antreten.«
    »Aber wie sollen wir dorthin gelangen? Der Aufstieg ist ...« ... unmöglich, hatte Manoli den Satz beenden wollen. Aber das war er nicht. Nicht für die Trogh. Er erinnerte sich an die Lianen, die aus noch größerer Höhe von der gigantischen Felswand herabhingen – sie bildeten den Weg nach oben. Ein Aufstieg jenseits aller Grenzen und aller Vorstellungen. »Wir brauchen eine Ausrüstung, wenn wir es versuchen wollen«, sagte er.
    »Nur Trogh dürfen zum Gipfel aufbrechen und vor den Thron treten!«, ergänzte Khatleen-Tarr.
    Gihl-Khuan ging zum Ausgang. »Überlasst das mir. Wir gehen heute Nacht. So lange bleibt ihr hier. Sorgt dafür, dass niemand Kikerren entdeckt.«
    »Und du?«, fragte Khatleen-Tarr.
    »Ich habe noch etwas zu erledigen.« Ohne weitere Erklärungen verließ er die Hütte.
     
    Als der Topsider zurückkehrte, stieß Khatleen-Tarr einen erstickten Laut aus. Manoli starrte ihn fassungslos an. Gihl-Khuans rechte Gesichtshälfte war verbrannt oder wie von Säure verätzt. Dutzende Schuppen fehlten, die ledrige Haut darunter nässte und eiterte.
    Er sieht aus wie der Trogh, unter dessen Aufsicht er gearbeitet hat, durchfuhr es Manoli. »Was ist mit dir gesch...«
    »Es spielt keine Rolle«, unterbrach der Topsider.
    »Du bist verstümmelt wie alle Weisen. Bist du etwa ...«
    »Hast du nicht gehört?«, brüllte Gihl-Khuan. »Es spielt keine Rolle! Ich hatte eine Aufgabe hier im Hort, ein Ziel, das ich mir gesetzt habe. Nun werden wir fliehen.«
    Manoli schluckte die Fragen, die sich ihm stellten, hinunter. Der Topsider würde ihm keine Antworten geben; nicht in diesem Moment. Womöglich später, falls es ein Später gab. »Hast du eine Ausrüstung für unseren Aufstieg?«, fragte er stattdessen.
    »Die Trogh sind Krüppel«, sagte Gihl-Khuan, und es klang verächtlich wie noch nie, wenn er über die Weisen gesprochen hatte. »Auch sie schaffen den Weg. Was also sollte uns aufhalten?«
    Das Argument klang logisch, das musste Manoli zugeben. Dennoch blieb das Problem der dünnen Atemluft auf dem Gipfel. Ohne Atemgeräte würden sie ersticken.
    »Du hast eine Frage gestellt.«
    Manoli wirbelte herum.
    Thersa-Khrur stand vor dem Eingang in die Hütte. Sie trug dasselbe von mehreren Gürteln eng an ihrem Körper gehaltene Kleid wie immer. »Eine gute Frage sogar, Gihl-Khuan. Dennoch hast du sie falsch formuliert. Es geht nicht darum, was euch aufhalten könnte, sondern wer.« Die Trogh breitete die Arme aus, und in ihrer einen Hand hielt sie einen Dolch mit geschwungener, gespaltener Klinge.
    »Etwa du, Alte?«
    Thersa-Khrur lachte nur. »Hört ihr, wie er spricht? Voller Verachtung und Zorn. Habe ich dich nicht vor ihm gewarnt, Erikk-Mahnoli?« Ihr Blick fing sich an Kikerren. »Euer Besucher verwirrt euch. Er täuscht eure Sinne und bringt euch vom richtigen Weg ab.«
    »Ganz sicher nicht«, sagte Khatleen-Tarr. »Wir wollen den Hort verlassen.«
    »Und zum Gipfel aufbrechen?«, höhnte Thersa-Khrur. »Noch ehe ihr ihn erreicht, werdet ihr erfrieren.«
    Gihl-Khuan ging auf sie zu, schenkte dem Dolch keine Beachtung. »Wenn du davon ohnehin überzeugt bist, gibt es für dich keinen Grund, uns aufhalten zu wollen.«
    »Ob ihr das Ziel erreicht oder nicht, ändert nichts an dem Frevel, den ihr begeht. Wollt ihr so sterben?«
    Der Topsider deutete auf sein verbranntes Gesicht. »Vielleicht darf ich

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