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Perry Rhodan Neo 032 – Der schlafende Gott

Perry Rhodan Neo 032 – Der schlafende Gott

Titel: Perry Rhodan Neo 032 – Der schlafende Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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weiter Ferne hörte er die Schreie und Schlagabtausche der anderen Kämpfer. Irgendwo rechts von ihm brüllte Ketaran da Gelam Befehle.
    Manolis Welt schrumpfte zusammen auf die Frau mit dem Elektrostock und dem höhnischen Blick. Auf die Feindin.
    Er riss den Kampfstab hoch. Orangefarbenes Knistern leuchtete auf. Er nahm es kaum wahr. Als hätte das Blut aus seiner Nase die ganze Welt in einen Schleier aus feinsten Tropfen gehüllt, stand er mitten in Rot. Eine Kette in seinem Inneren riss. Er konnte es hören, spürte den Ruck. Eine Woge aus Wut schwemmte Verzweiflung, Angst und Mutlosigkeit davon.
    Er brüllte. Der Laut klang fremd und erschreckte ihn. Da schrie kein Mensch, sondern eine Kreatur, die aus Zorn und Verzweiflung bestand. Mit erschreckender Heftigkeit stieß er vor, schlug der Gegnerin die eigene, zur Abwehr erhobene Waffe krachend ins Gesicht und setzte die zuckenden blauen Flammen auf ihre Schläfen.
    Sie kreischte. Ihre Füße traten nach seinen Beinen. Manoli wich ihnen aus, zuckte mit einer aalgleichen Windung zurück, rammte den Stab in ihre Rippenplatte und setzte erneut an ihrer Stirn an. Unbarmherzig hielt er die Waffe gegen ihren Kopf gepresst, während er zusehen konnte, wie ihre Nase anschwoll. Er sah, wie das Weiß in ihren Augen hervortrat, sie zuckend das Bewusstsein verlor, ehe er herumfuhr, einem neuen Gegner zu.
    In dem Augenblick, da er sich abwandte, hatte er sie vergessen.
    Ein breitschultriger Kerl mit einem Knüppel prügelte auf Manolis Bauch und den Brustkorb ein. Braune Haare hingen ihm fettig ins Gesicht und bedeckten eines der Augen. Manoli fraß zwei der Schläge, spürte sie als dumpfen Schmerz am Rand seines Bewusstseins, und teilte seinerseits aus. Mit der Präzision und dem Wissen eines Arztes griff er Gelenke, den Magen sowie die Schlagader am Hals an; trieb den Stab zuletzt mit einer harten Bewegung zwischen die Beine des Braunhaarigen, ehe ein Schlag auf seine kurze Rippe ihn keuchend innehalten ließ.
    Der Breitschultrige ging zu Boden.
    Zeitgleich drehte Manoli sich um; sein Körper brannte. Ein Stechen jagte durch den Magen. Mit einem wütenden Schrei warf er sich auf den Gegner, der nach ihm gestoßen hatte: einen zierlichen weißhaarigen Arkoniden, der mindestens sechzig Jahre alt war und aussah wie jemand, der zu schnell Gewicht verloren hatte. Die faltige, käsige Haut wurde eine Nuance blasser. Der Mann wich zurück, als stände der Leibhaftige vor ihm. Er drehte sich um, Panik im Blick, und floh in den Nebel.
    Manoli wollte ihm nachstürzen, doch jemand packte seinen Waffenarm.
    »Kommen Sie!«, schrie da Gelam durch den Lärm. Er zerrte Manoli mit sich, der zu verwirrt war, um sich zu wehren.
    Der Stab fiel Manoli aus der Hand, und das Stampfen seines Herzens ließ nach. Erst in diesem Augenblick spürte er das ganze Ausmaß seiner Verletzungen. Mehrere Stellen seines Körpers waren durch die gegnerischen Energiewaffen taub geworden. Ein widerwärtiges Gefühl im Magen ließ ihn würgen. Es wurde von einem scharfen Schmerz begleitet, der sich wie eine Klinge durch seinen Brustkorb schnitt. Wieder sah er das schmale Gesicht seiner ersten Gegnerin vor sich, sah die Narbe auf ihrer Stirn, rot auf weiß. Er hörte ihr Gestammel, als sie sich auf dem Boden wand. Wollte sie um Gnade betteln? Und wenn sie ihn angefleht hätte, hätte er deswegen aufgehört?
    Die Welt schwankte. Was war das? Was habe ich getan?
    Mit dem Schmerz kam die Erkenntnis. Er war in eine Art Blutrausch verfallen. Wie ein bedrohtes Tier hatte er lediglich auf sein Stammhirn zugreifen können, alle anderen Areale hatten abgeschaltet; die Verbindung war einfach gekappt worden.
    »Schneller!« Da Gelam zerrte ihn in einen Graben und zog einen belaubten Ast zur Seite. »Helfen Sie mir!«
    Betäubt packte Manoli mit an. Langsam gewann die Welt ihre Farben zurück. Als hätte jemand die Lautstärke einer Musikanlage nach oben gedreht, hörte er das Toben der Schlacht.
    Unter ihnen öffnete sich eine Falltür. Da Gelam sprang hinunter und zog ihn mit sich. Manoli landete unsanft zwei Meter tiefer. Über ihm schloss sich der Zugang. Das giftgelbe Licht der Arena wurde ausgelöscht, auch das Tosen und Kreischen endete schlagartig. Einen Augenblick saß Manoli in völliger Dunkelheit, allein mit dem Brennen und Pochen seines Körpers und dem Gefühl, es würde nie wieder hell werden. Dann flammte ein grünes Licht auf.
    Ketaran da Gelam wickelte eine Art Folie um seinen Unterarm ab. Die Folie

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