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Perry Rhodan Neo 054 - Kurtisane des Imperiums

Perry Rhodan Neo 054 - Kurtisane des Imperiums

Titel: Perry Rhodan Neo 054 - Kurtisane des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Huiskes
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arkonidischen zu unterscheiden. Was ich hier zu hören bekam, fiel für mich ebenso unter den Begriff Propaganda wie der Euphemismus von der Disziplinierung. Ich hakte ein: »Und doch hat das Verhalten Bareons zu einer beispiellosen Strafaktion des Imperiums geführt. Das positive Wechselwirken scheint demnach gehörig schiefgegangen zu sein!«
    Aruna sah mich ernst an. »Die Vernichtung unserer Planeten war ein barbarischer Akt, egal, aus welcher Perspektive Sie es sehen. Allerdings mussten die Bareonen wissen, dass so etwas vorkommen konnte; nur indem wir auch ein solches Verhalten akzeptieren, verinnerlichen wir den Kreis vollständig. Es war das, was Imperator Mior III. glaubte, tun zu müssen, und so wurde auch er zu einem Bestandteil des Kreises.«
    Nun klang sie stärker als je zuvor wie eine verdammte Märtyrerin. Ich spürte, dass wir am Geheimnis der Bareonen bestenfalls gekratzt hatten. Was war es wirklich, das den Imperator derart gegen sie aufgebracht hatte?
    Ehe ich fragen konnte, verformte sich das Bild Bareons, das nach wie vor im Hintergrund hing, zu einem Gesicht strenger, erhabener Schönheit, maskulin und bestimmend. Es schimmerte statuenhaft reglos. Eine Büste?
    »Das ist der erste Wohltäter«, erläuterte Aruna. »Er erwies sich als der geeignete Mann, unsere theoretischen Anforderungen in die Praxis umzusetzen. Der Erfolg gab uns recht: Bareon erlebte unter den Wohltätern einen beispiellosen Aufschwung, wissenschaftlich, wirtschaftlich und kulturell. Es gibt oder gab sogar Philosophen, die Bareon als ideologischen Gegenentwurf gegenüber einem zentralistischen Imperium verstanden wissen wollten.«
    Nun gut ... Auf eine verdrehte Art und Weise ergab das womöglich Sinn. Wenn Bareon zu einer Konkurrenz für Arkon geworden war – durchaus möglich, dass es zu einer Kurzschlusshandlung des Imperators geführt hatte.
    »Ich bin beeindruckt und ratlos zugleich. Ein so einfaches Symbol und eine so große Idee ...«
    Das Gesicht des Wohltäters drehte sich langsam. »Insgesamt wählte Bareon in den 250 Jahren, seit es den Kreis ausrief, 14 Wohltäter, aber niemand war bedeutender für unseren Durchbruch als der erste: Pranav Ketar.«
    Pranav Ketar? Der Name sagte mir nichts, so wenig wie einer der anderen 39, die Aruna mir nun herunterbetete, als seien es die gestaltgewordenen She'Huhan, die Sternengötter.
     
    Die Liste ermüdete mich. Ich schickte Aruna fort. Sie würde auf einen einfachen Befehl sofort wieder erscheinen, aber für den Moment brauchte ich Ruhe. Ruhe, um nachzudenken.
    Alles schien irgendwie zusammenzuhängen. Und wenn ich herausbekam, wie genau, konnte ich vielleicht klarer sehen und die dumpfe Benommenheit abschütteln, die mich überkam, wenn ich an die letzten Tage dachte ...
    Der Hohe Lotse hatte mich im Namen Anetis' losgeschickt, Crest zu ihm zu bringen. Warum? Was machte diesen Mann so wichtig – und für wen? War es wirklich Anetis' göttlicher Wille oder doch eher derjenige des Hohen Lotsen? Oder stand ein anderer hinter dem Hohen Lotsen und Anetis?
    War es wirklich Zufall, dass Crest sich ausgerechnet an Bord eines bareonischen Schiffes aufgehalten hatte, als wir ihn fanden? Und dass wir nun im Bareon-System gelandet waren?
    Wie passten die Methans ins Bild? Woher waren sie gekommen, was planten sie? In welcher Verbindung standen sie zu Crest?
    Und über alldem – was mich auf theoretischer Ebene faszinierte – schwebte eine Frage, die mich ganz substanziell anging: Waren die Vernichtung der ANETIS'KHOR und der Tod all meiner Leute vermeidbar gewesen, oder zählten sie zu den einkalkulierten oder sogar vorausgesehenen Kosten meines Einsatzes? Und wer trug dafür die Verantwortung? Die Unither so wenig wie ich und wahrscheinlich nicht einmal die Methans selbst. Wer spann das Netz, auf dem ich vorwärtsgetrieben wurde? Ich musste unbedingt mit jemandem sprechen, der ...
    »Aruna?«
    Sofort erschien in einem Flirren wie von zu heißer Sommerluft die Projektion der Frau. »Wünschst du einen Statusbericht der Reparaturarbeiten?«
    »Nein. Bring mich zur Kabine von Crest!«
     
    »Er ist nicht da!«
    Arunas Gesicht blieb ausdruckslos. »Diese Beobachtung ist korrekt.«
    Ich starrte auf eine gänzlich unberührte Kabine, die ansonsten vollkommen meiner eigenen glich. Es gab nicht einmal einen Hinweis, dass Crest überhaupt da gewesen war. »Aber es ist seine Kabine?«
    »Auch das ist korrekt.«
    »Stell eine Verbindung zu ihm her!«, forderte ich.
    »Diese Option ist

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