Perry und das unheimliche Haus von Hackston
das ein?“
„Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Tut mir leid, aber ich weiß nicht, was du damit meinst.“
Dicki sagte es ihm: „Die Frau vorhin hat das Paket in der Hand getragen und dazu noch geschlenkert.“
„Stimmt, du hast recht!“ Ronnie gab sich geschlagen. Und dann sahen sie es zu gleicher Zeit: Ein Mann und eine Frau betraten Masons Galerie.
„Wenn die auch mit der gleichen Verpackung rauskommen, dann steckt was dahinter!“ murmelte Dicki.
„Wie meinst du das?“
„Das ist eine Bande!“
„Eine Bande?“ fragte Ronnie verständnislos. „Was für eine Bande?“ Doch Dicki war von seinem eigenen Einfall so hingerissen, daß er für eine ganze Reihe von Sekunden vergaß, daß neben ihm Ronnie Hastings über dem Eisengeländer hing und auf eine Antwort wartete. Erst als der ihn in die Seite stieß und seine Frage wiederholte, ließ Dicki ihn an seiner sensationellen Erkenntnis teilhaben: „Das ist eine Bande, die was verteilt. Und der Laden ist die Zentrale!“
„Und was verteilen die?“ Ronnie fiel es sichtlich schwer, dem gedanklichen Höhenflug seines Freundes zu folgen.
Doch Dicki war inzwischen schon wieder ein Stück weiter. Er tippte sich vor die Stirn und stieß atemlos hervor: „Bin ich ein Blödmann! Weißt du, was in den Paketen ist?“
„Keine Engel!“ erwiderte Ronnie trocken, doch für Dicki war das ein danebengegangener Scherz. Das Herz klopfte ihm bis zum Hals, als er, ohne Masons Tür aus den Augen zu lassen, fragte: „Soll ich dir was verraten?“ Noch bevor Ronnie ja oder nein sagen konnte, stellte er eine zweite Frage: „Kannst du schweigen?“
„Natürlich!“ antwortete Ronnie und spürte, daß etwas in der Luft lag.
„Mister Clifton ist hinter einer Geigenbande her!“ Es dauerte einige Augenblicke, bis Ronnie Hastings begriff, worauf Dicki hinauswollte. Dann aber fiel der Penny mit Macht. „Du hast recht, Dicki. Das sind eingepackte Geigen!“
„Wenn das Mister Clifton wüßte...“
„Vielleicht weiß er es“, mutmaßte Ronnie, doch Dicki belehrte ihn postwendend: „Dann hätte er mir gesagt, daß ich auf Leute achtgeben soll, die Geigen wegschleppen.“
Ronnie sagte darauf nichts... doch, etwas sagte er: „Hoffentlich merken die nicht, daß wir sie beobachten!“
„Hast du etwa Angst?“
Noch bevor sich Ronnie näher mit dieser Frage befassen konnte, ging drüben wieder die Tür auf, und die beiden letzten Kunden verließen die Galerie. Beide trugen sie unter dem Arm jenes Paket, von dem Dicki annahm, daß es sich um Geigen handelte.
Beide sahen sie dem Pärchen lange nach.
„Ich sage dir, Ronnie, da stimmt was nicht!“
„Schade, daß man sich nicht unsichtbar machen kann.“
„Wozu?“
„Dann könnte man sich in den Laden schleichen und hören, worüber die reden.“
„Blödsinn!“
Ronnie zuckte mit den Schultern. „War ja nicht ernst gemeint.“
Wieder schauten sie eine Zeitlang zur Galerie hinüber, bis Dicki plötzlich fragte: „Hast du heute mehr Zeit, oder mußt du wieder auf deine kleine Schwester aufpassen?“
„Ich bleibe, solange du willst. Warum?“
„Weil du den Laden beobachten mußt, während ich nicht da bin!“
Ronnie, der sich gerade einen Kaugummi in den Mund stecken wollte, hielt erschrocken inne und sah seinen Partner fragend an.
„Nicht da bist? Was meinst du damit? Soll ich hier vielleicht allein Löcher in den Asphalt treten?“ Diese Vorstellung behagte Ronnie ganz und gar nicht.
„Ich muß den nächsten Kunden verfolgen. Es könnte wichtig sein, daß Mister Clifton so eine Adresse kriegt!“
Ronnie stopfte sich den Kaugummi, nachdem er ihn nun schon ausgepackt hatte, in den Mund und fragte malmend: „Du meinst die Adresse von einem, der so ein Paket gekauft hat.“
Dicki nickte stumm.
„Und was soll ich Mister Clifton sagen, wenn dir was passiert?“
„Passiert? Was soll mir schon passieren?“
„Es könnte ja sein, daß man dich gefangennimmt.“
Dicki sah seinen Schulfreund mit einem mitleidigen Blick an. „Du guckst zu viel Fernsehen! Das ist doch kein Indianerspiel!“ Hatte Mister Clifton nicht etwas Ähnliches gesagt?
„Und was machst du, wenn der Kunde ein Auto hat?“
Dicki zog eine 1-Pfund-Note aus der Hosentasche und hielt sie Ronnie vor die Nase. „Dann nehme ich mir ein Taxi!“
„Und wenn das nicht ausreicht?“
„Er muß ja nicht unbedingt ein Auto haben! Es gibt ja auch noch Fußgänger!“ Dicki ärgerte sich. Dieser Ronnie konnte einem wirklich den
Weitere Kostenlose Bücher