Persephones Erbe (German Edition)
kichernden Nixen ständig aus, der durfte Armin küssen oder anfassen. Dem das – gemessen an seiner Erektion – sehr, sehr gut gefiel.
Menalio strich an mich heran. Der Faun knetete mir den Rücken, schlang zuletzt die Arme um mich und wiegte mich. Sein Mund lag dicht an meinem Ohr.
»Pass auf Armin auf, Kati, hörst du?«, sagte er leise.
Ich sah dazu weiß Gott keinen Grund. Er bewies mit ja gerade mit grauenhafter Deutlichkeit das Gegenteil! Bei allen Frauen traute sich mein Chef, sogar bei Nixen. Nur bei mir nicht. Castalias Schwestern schoben Armin kichernd wie Teenager in die Duschgrotte zurück. Wasser rauschte noch immer aus allen Duschköpfen, ich hörte sie drinnen planschen und spritzen. Gelächter drang aus der Grotte – und andere Geräusche.
Malchow stieß mit mir an. »Kati, ich vermute, es nützt nichts, wenn ich dich frage, ob du es vor mir mit Menalio treibst.«
»Nein.«
»Dachte ich mir.« Malchow trank seufzend sein Glas leer.
Er blickte zu Castalia. »Bin gespannt, wie lange es noch dauert, bis es ihr zu dumm wird.«
Ich nickte unwillkürlich. Die beiden Frauen waren auf dem Steinsessel noch immer ineinander verkeilt. Obwohl ich weiß Gott versuchte, Corinna nicht ständig zu beobachten, hatte auch ich den Eindruck, es passierte bei ihr einfach nichts. Gemessen an meinen eigenen bescheidenen Bi-Erfahrungen kamen Armins Ex und Castalia nicht wirklich miteinander zu Pott. Und das, während das Prasseln des Wassers in der Duschgrotte nicht das Lachen der Nixen übertönen konnte, oder die keuchenden Laute, die zweifellos von einem Mann kurz vor dem Orgasmus stammten. Natürlich brach sich der Schall in der Duschgrotte, das Halbrund verstärkte ihn. Doch ich zuckte trotzdem bei Armins letzten gurgelnden Stöhnen zusammen.
Malchow schenkte sich und mir noch einmal ein. »Weißt du, Kati, hier unten gibt es nur eine Regel: Wenn sie dich haben wollen, nehmen sie dich. Ihr Frauen seid von Natur aus ein bisschen besser gegen sie gefeit, aber Armin kann sich Castalias Schwestern gar nicht verweigern. Selbst wenn er vielleicht möchte.«
Mir lief ein Schauer über den Rücken. Das Wort Vergewaltigung schien in Malchows Wortschatz nicht vorzukommen. Aber er war mit seinem Vortrag noch nicht fertig. »Nur, Kati, bitte tu mir einen Gefallen. Armin ist ein extrem guter Handwerker. Ich will ihn nicht verlieren. Wenn er um Mitternacht immer noch nicht aus der Saunagrotte heraus ist, dann hol ihn. Vögeln mit Nixen ist gefährlich.«
»Sein Problem«, behauptete ich, doch Malchow schüttelte den Kopf.
Menalio sagte: »Er hat Recht. Du hilfst ihm besser.«
Beide schienen sich richtig Sorgen um Armin zu machen. Ich hingegen war inzwischen endgültig sauer. Und in meinem Kopf wisperten, schluchzten, riefen Stimmen. Mir pochte der Schädel vom dem unheiligen Chor und Armin hatte eine Menge Spaß mit Nixen. Ich hatte eine Vision, wie er von zwei Zungen gleichzeitig beleckt wurde. Na, wenigstens einer, der auf seine Kosten kam!
Ich erschrak, weil Castalia genau in diesem Augenblick ihre Arme und Beine auf eine seltsam endgültige Weise besitzergreifend um Corinna schlang. Die Augen der Nixe wurden milchig. Castalias Haut verlor ihren Perlmuttschimmer.
Ich sprang auf. »Sie versteinert!«
Ich wollte es zuerst gar nicht glauben. Doch ich hatte recht, die Nixe bewegte sich nicht mehr. Ihr langes, vorher blondes Haar lag nun wie eine gefrorene Woge kalkweiß auf ihren Schultern. Inzwischen merkte es auch Corinna. Sie stemmte sich gegen die Marmorarme und -beine. Aber Armins Ex kam gegen die steinerne Umklammerung natürlich nicht an.
Sie schrie.
»Da wirst du schon ein paar Stunden warten müssen. Bis Castalia wieder Lust auf dich hat.« Menalio schüttelte sich vor Lachen. Er steckte zwei Finger in den Mund und pfiff. Plötzlich standen alle seine Brüder bei ihm.
Ich konnte mir nicht erklären, woher Sino, Agreo und Nomio derart schnell aufgetaucht waren. Alle Faune gingen zu der sonderbare Paarung und betrachteten sie von allen Seiten. Agreo kratzte sich am Kopf.
»Für heute ist die Party vorbei. Schicken wir zuerst die Alastairs und Wagner samt Freundin nach oben.«
Gesagt, getan. Die beide Paare brachen ohne den leisesten Widerspruch auf, mit einer Folgsamkeit, dass ich mich wunderte. Keine Fragen, keine Angebote zu helfen, nichts.
Ich rutschte zögernd vom Barhocker.
»Du kannst bleiben, Kati«, sagte Menalio.
Die Faune packten die steinerne Castalia. Selbst die Hirtengötter mussten alle
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