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Persephones Erbe (German Edition)

Persephones Erbe (German Edition)

Titel: Persephones Erbe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Monkberg
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Sorge!«
    Er schloss die Tür und schmiegte sich an mich. Während Armin das gleiche tat. Lupercu sagte etwas auf Italienisch zu unserem Fahrer. Über uns ging die Fondbeleuchtung an.
    »Jetzt kannst du deinen Brief lesen.«
    Das Taxi glitt in den Verkehr.
    Armin öffnete den Brief. Er zog ein weißes Blatt aus dem Umschlag. »Von Malchow.«
    Er las. Armins Gesicht verdüsterte sich.
    »Tja, das war es ja dann wohl endgültig.«
    Er reichte mir das Blatt: Malchow hatte seine Villa verkauft. Ich sah Armin an. Er war etwas weiß um den Mund.
    »Armin …«
    Er antwortete mir nicht. Armin ließ den Kopf gegen die Rücklehne sinken. Er schloss die Augen. Noch bevor wir die Via Cristofero Colombo erreichten, die sechsspurige Ausfallstraße aus Rom, verrieten seine regelmäßigen Atemzüge, dass er schlief. Richtig schlief.
    Wieder einmal zu lange gezögert, Kati. Ich hätte ihn sofort umarmen sollen, trösten. Dass ihm der Malchow-Auftrag durch die Lappen ging, war für mich noch lange kein Weltuntergang. Doch ich war aus einem ganz anderen Grund enttäuscht. Als Lupercu zu uns auf den Rücksitz gestiegen war, waren mir blitzschnell verschiedene freundliche Gedanken durch den Kopf gegangen. Wie auch nicht. Wann kriegt eine Frau das schon, zwischen zwei unwiderstehlichen Männern zu sitzen. Der eine ein hübscher blonder Hirtengott und der andere – gut, Armin war natürlich nur ein Mensch. Doch ich liebte ihn, verflixt. Ich wollte ihn und mit ihm und Lupercu im Taxi ganz unschuldig kuscheln. Na ja, vielleicht nicht ganz so unschuldig. Das wäre doch wenigstens schon mal ein Anfang gewesen.
    Was Lupercu anging, konnte ich mich über mangelnde Aufmerksamkeit aber nicht beklagen. Er zog mich auf seinen Schoß und schob meine Beine über Armins. Dessen Augen blieben geschlossen, doch er legte wie schützend die linke Hand um meine Hüften. Ich hatte ja den Verdacht, dass mein Liebster genau wusste, was zwischen mir und Lupercu ablief. Aber Armins Gesicht blieb träumerisch-entspannt. Er zuckte mit keinem Muskel, als Lupercu den linken Arm ausstreckte und Armins Kopf an meine Schulter holte. Gleichzeitig schlüpfte seine Rechte unter mein Shirt. Lupercu streichelte und knetete meine Brüste. Ganz sanft. Gleichzeitig saugte und leckte er mir zärtlich das Ohrläppchen.
    Weiß der liebe Gott, was der Taxifahrer davon alles mitbekam. Ich saß zu quer, um herausfinden zu können, ob und war er im Rückspiegel erblickte. Es war bei allem auch draußen immer noch zu finster, gerade mal der Anflug von Dämmerung und es herrschte doch schon verhältnismäßig viel Verkehr. Doch rein von der verdächtig dunklen Färbung seiner Ohren her? Ich verdrehte mir lieber den Hals und betrachtete Armins Gesicht. Er atmete tief und gleichmäßig. Die ganze Fahrt von Rom bis Fiumicino, Flughafen Leonardo da Vinci, war Armin praktisch nicht anwesend. Während Lupercus Finger, die meine beiden Brüste abwechselnd molken, mich in immer größere Erregung versetzten. Mir rettete nur, dass der Körper des Fauns die ganze Zeit dabei von lautlosem Lachen bebte. Und dass ich wegen Armin ein schlechtes Gewissen hatte. Sonst, ich schwöre, ich wäre mitten auf der Fahrt über Lupercu hergefallen.
    Kurz vor Fiumicino ließ er endlich von mir ab. Lupercu küsste mich sacht auf die Wange, zog die rechte Hand aus meinem Shirt und schnippte Armin an. »Endstation, mein Lieber!«
    Armin setzte sich auf. Das Taxi hielt, wir stiegen aus und nahmen unser Gepäck. Lupercu begleitete uns noch bis zum Terminal, wo schon zwei Männer von German Wings Cargo unruhig auf uns warteten.
    »Auf Wiedersehen«, sagte Lupercu.
    Er und Armin umarmten sich wie Brüder. Nein: Wie Liebende. Lupercu küsste Armin auf den Mund und der, ich fasste es nicht, erwiderte den Kuss.
    »Ciao, cari Amici«. Lupercu griff in sein Hemd.
    Er brachte einen nach Weihrauch duftenden blassgrauen Umschlag zum Vorschein, den er mir in die Hand drückte. »Für Armins Steuererklärung. Lest ihn im Flugzeug.«
    Der Faun winkte uns ein letztes Mal. Lupercu drehte sich um. Er ging hüftenschwingend Richtung Ausgang, den er aber nie erreichte. Die Gestalt des Hirtengotts löste sich auf und zerging. Keiner der Menschen, die in der Eingangshalle des Flughafens unterwegs waren, schienen den Vorgang zu bemerken. Armin entschlüpfte ein Seufzer.
    »Du vermisst sie schon jetzt. Ich auch.«
    Ich nickte. Die moderne Nüchternheit des Flughafengebäudes und die Eile, mit der uns die Angestellten von German Wings

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