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Persische Nächte: Erotischer Roman (German Edition)

Persische Nächte: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Persische Nächte: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasmin Eden
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Zügel seines Kamels herumriss und es wie von Sinnen antrieb.
    Shahira, die nicht gleich verstand, was er meinte, stand noch immer verdutzt da und hielt die Kette in der Hand, als Ahmans Kamel bereits wieder in Richtung Isfahan rannte.
    Shahira versuchte ihr Kamel zu mehr Eile anzutreiben, doch das Tier war so stur, dass kein Rufen, kein Tritt in die Seite und kein Schlag mit dem Stock etwas half. Gemächlich schritt das Kamel den Weg entlang und hatte sich während der letzten Stunde kaum der Stadt des Kalifen genähert. Shahira wollte vor Frustration aufschreien.
    Nachdem Ahman einfach losgeprescht war und sie alleingelassen hatte, fühlte sie sich schutzlos. Sie hatte nicht geahnt, wie sehr sie sich auf seine Begleitung und seinen Schutz verließ, bis ihr beides plötzlich fehlte. Der Wurfdolch, der in ihrem Gürtel steckte, war kaum eine Hilfe. Es würde einen Banditen höchstens zum Lachen reizen.
    Der Wind wurde stärker und blies unangenehm in ihr ungeschütztes Gesicht. Er trug Sandkörner mit sich, die über Shahiras Haut rieben und ihre Augen reizten. Sie schob sich den Schal vor das Gesicht und sah sich nach einem Unterschlupf um. Wenn sie Pech hatte, waren das die Vorboten eines Sandsturms, und sie musste sich und das Kamel in Sicherheit bringen, wenn sie nicht von den Ausläufern des Sturms verschüttet werden wollte. Diesmal hatte sie Glück – sie ritt geradewegs auf eine der größeren Felsspalten zu, eine, die sie für zu offensichtlich für Kian gehalten hatte. Ihr war es egal, wie offensichtlich diese natürliche Öffnung im Gestein war, solange sie nur Zuflucht darin finden konnte.
    Shahira trieb das Kamel in diese Richtung, doch es nutzte nichts. Das Tier hatte entweder Angst vor der Felsspalte, oder es roch den Sturm und war deswegen plötzlich stocksteif geworden. Es gelang Shahira nicht, es auch nur einen Schritt weiterzutreiben.
    Shahira schrie wütend auf und wollte aus dem Sattel springen, als eine Gestalt neben ihr auftauchte und das Kamel bei den Zügeln packte. Shahira glaubte ihren Augen nicht zu trauen, als sie Kian erkannte, der ihr Kamel in die Felsspalte führte und dort dazu brachte niederzuknien. Das Tier benahm sich, als hätte es nie etwas anderes vorgehabt und lag nun friedlich wiederkäuend vor der Felsspalte. Shahira jedoch konnte ihre Augen nicht von dem Mann abwenden, der dem Kamel auf den sandigen Hals klopfte und es zwischen den Ohren kraulte. Er beachtete Shahira nicht weiter, und sie wusste nicht, was sie tun sollte. Tausend Fragen drängten in ihr hoch, alle gleichzeitig, und verstopften ihre Kehle. Sie wusste, es würden nur unzusammenhängende Wortfetzen dabei herauskommen, wenn sie jetzt versuchte, etwas zu sagen.
    Kian kam zu ihr und bot ihr seine Hand, um aus dem Sattel zu steigen. Reflexartig ergriff sie seine Hand und stieg ab, ließ sie jedoch gleich wieder los, als sie stand. »Komm mit, du solltest nicht hier im Sandsturm ausharren«, sagte er sanft.
    Noch immer völlig schockiert von seiner Anwesenheit schwieg sie und folgte ihm in das Innere der Spalte, die sich, nachdem sie den Eingang passiert hatten, zu einer schmalen Höhle erweiterte.
    Kian hatte einige mit Öl gefüllte Lampen aufgestellt, die flackerndes Licht spendeten, und sie sah ein Lager, ähnlich wie das, das sie gemeinsam genutzt hatten. Der Anblick der Decken und des großen runden Kissens zerbrach etwas in Shahira. Zum ersten Mal sah sie Kian direkt an, und mit der Kraft einer Tigerin stieß sie ihn rücklings gegen die Wand. »Du verfluchter Schakal, du Mistkerl!«, schrie sie ihn an und schlug bei jedem Wort mit den Fäusten auf seine Brust ein. »Wie konntest du mich verraten? Wie konntest du mich im Stich lassen, nachdem ich dir vertraut habe?! Ich hatte Angst, ich würde sterben! Und was hast du mit Janika gemacht? Du Hund!«
    Er ließ ihre Schläge stumm über sich ergehen und tat nichts, um sie aufzuhalten. Seine Ruhe brachte Shahira nur mehr in Rage, und sie schrie ihn weiter an, während ihr Tränen über das Gesicht liefen.
    Erst als sie keine Kraft mehr hatte, ließ sie von ihm ab und sank erschöpft zu Boden. Sie hatte ihre Wut und Enttäuschung hinausgeschrien und damit all ihre Kraftreserven verbraucht.
    Kian hockte sich zu ihr und umfasste ihre Handgelenke. Shahira wollte sich ihm entziehen, aber selbst dazu fehlte ihr die Kraft. Sie hatte sich selbst gesagt, dass sie alles dafür geben würde, ihn noch einmal wiederzusehen, aber sie hatte nicht damit gerechnet, dass diese

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