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Persische Nächte: Erotischer Roman (German Edition)

Persische Nächte: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Persische Nächte: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasmin Eden
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Stärke.
    »Du wirst da draußen auf wesentlich qualvollere Weise sterben als hier drin. Hier hast du eine Chance zu überleben.« Ahmans Worte klangen selbst in seinen eigenen Ohren hohl, und Shahira fiel nicht darauf rein. Sie lächelte.
    »Dann begleite mich. Ich will es zu Ende bringen, egal, auf welche Weise.«
    Ahman fuhr sich durch die halblangen Haare und schloss die Augen. Vielleicht … nur vielleicht …
    »Versprich mir, dass du tun wirst, was immer ich sage.«
    Janika schrie auf: »Nein, das kannst du nicht zulassen!«
    Ahman zwang sich, nicht auf sie zu achten. Shahira tat es ebenfalls nicht. »Das werde ich«, sagte sie fest und lächelte. Ahman atmete tief ein. Er würde diesen Entschluss noch bitter bereuen, dessen war er sich sicher.
    Shahira hielt sich am Sattel des Kamels fest und glich die schwankenden Bewegungen des Tieres unter sich mit ihren eigenen aus. Sie spürte Ahmans Blicke in ihrem Rücken und war sich wohl bewusst, dass er jede ihrer Bewegungen mit Argusaugen beobachtete. Sie hatten sich darauf geeinigt, dass nur sie beide gehen würden. Eine große Armee oder auch nur wenige Fußsoldaten hätten zu viel Aufmerksamkeit erregt. Sie hatten lange darüber gesprochen, aber schließlich entschieden, sich nur zu zweit durchzuschlagen.
    Obwohl sich Shahira des Risikos bewusst war, das sie einging, war sie doch froh, dass Ahman sie gewähren ließ. Die letzten Tage im Palast hatten sie zermürbt – auch wenn Janika ihr versprochen hatte, ihr den Aufenthalt mit all seinen Annehmlichkeiten zu versüßen, hatte Shahira doch bald das Gefühl, eingesperrt zu sein. Die Wüste fehlte ihr. Ihre Freiheit fehlte ihr. Und das Warten zerrte an ihren Nerven.
    Das Schlimmste aber war die Sehnsucht. Nach wenigen Tagen war sie bereit, alles zu tun, nur um Kian noch ein letztes Mal wiederzusehen. Nur eine winzige Chance. Und diese Chance kam ausgerechnet in Form eines Pergaments.
    Es war dumm und kindisch, und sie setzte damit ihr Leben aufs Spiel, aber Shahira konnte nicht anders. Sie musste hinaus und der Spur folgen.
    Die Sonne brannte auf sie herab, aber Shahira spürte es kaum. Vor sich sah sie nur die Weite der nahen Wüste und spürte die Schritte des Kamels unter sich. Der Wind begrüßte sie wie einen alten Freund, und so nahm sie ihn auf. Er fuhr unter ihre Kleider und streichelte ihr Gesicht. Sie lächelte und ließ sich von den gemächlichen Wiegebewegungen des Kamels einlullen.
    »Schlaf nicht ein, Shahira«, brummte Ahman laut genug, dass sie ihn trotz Wind und Entfernung zwischen den Kamelen hören konnte.
    »Dann sag mir, wonach ich Ausschau halten soll.«
    Ahman hatte nicht zugelassen, dass Shahira das zerstörte Dorf sah. Nicht, weil er dachte, dass sie den Anblick nicht ertragen würde, sondern weil er wusste, wie ihre Eltern umgekommen waren. Er wollte nicht, dass sie durch neu aufgewühlten Schmerz abgelenkt wurde. So konnte sie aber auch nichts zu den Spuren sagen, die seine Soldaten gefunden hatten.
    »Halt einfach die Augen offen«, erwiderte er. »Höhlen, Felsspalten, Wadis.«
    Shahira zog den Kopf zwischen die Schultern und machte es sich im Sattel bequem. Ihr Blick glitt immer wieder über mögliche Verstecke, doch die, die sie fand, waren zu offensichtlich. Sie erinnerte sich daran, wie gut Kian sich mit ihr versteckt hatte. Er würde nicht in einer weithin sichtbaren Felsspalte Zuflucht suchen.
    Die Stunden zogen sich hin, und Shahira war sich sicher, kurz eingenickt zu sein, als sie plötzlich aufschreckte. Irgendetwas hatte sich in ihr Bewusstsein geschlichen, doch sie konnte nicht genau sagen, was es war. Nur, dass es nicht in die Umgebung passte und deshalb auffiel.
    Shahira blinzelte und rieb sich über die Augen, als sie es diesmal wirklich sah – etwas glitzerte. Ein rubinroter Lichtstrahl blendete sie und tanzte auf dem Leder des Sattels. Suchend hob sie den Kopf, um herauszufinden, wo die Quelle des Lichtstrahls saß, als sie auch schon fündig wurde. An einem Felsvorsprung hing eine Halskette. Sie bestand aus Goldgliedern, die einen roten Rubin in Form eines Halbmonds hielten. Shahira zügelte das Kamel und brachte es dazu, sich hinzuknien.
    »Was ist das?«, rief Ahman, der zu ihr aufholte. Shahira sprang aus dem Sattel und nahm das Schmuckstück vom Fels; sie hielt es in die Höhe. Bevor sie etwas sagen konnte, hatte Ahman das Schmuckstück auch schon entdeckt. Er sah aus, als hätte er einen Geist gesehen. »Janika«, war alles, was er hervorbrachte, bevor er die

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