Personalgespraeche richtig fuehren
dass es die folgenden vier Aspekte einer Nachricht gibt:
Die vier Aspekte einer Nachricht
Sachaspekt: Ist zumeist der Anlass des Gespräches. Bei Ihrem Feedback werden Sie sich die Frage stellen, wie das, was der Sender Ihnen mitteilt, zu verstehen ist.
Beziehungsaspekt: Kennzeichnet das Verhältnis zwischen Sender und Empfänger. Im Personalgespräch kann sich Ihr Mitarbeiter zum Beispiel die Frage stellen: „Wie redet der eigentlich mit mir?“ oder „Was glaubt er eigentlich, wen er vor sich hat?“
Selbstoffenbarungsaspekt: Hier liefert der Sender Informationen über sich selbst. Dies kann bewusst, aber auch unbewusst geschehen. Der Empfänger wird sich die Frage stellen: „Was ist mit meinem Gesprächspartner los?“ oder „Weshalb verhält sich mein Gesprächspartner so?“
Appellaspekt: Hierbei versucht der Sender den Empfänger hinsichtlich seiner Handlungen oder Denkweisen zu beeinflussen. Der Empfänger wird sich mit der Frage: „Was erwartet der Sender von mir?“ auseinandersetzen.
Als Gesprächspartner ist es ratsam, herauszufinden, welches Ohr bei einem selbst besonders stark entwickelt ist. In der Regel filtern wir Aussagen und hören einen der genannten Aspekte stärker heraus als andere. Um jedoch störungsfrei zu kommunizieren, sollte versucht werden, die vier Ohren gleichmäßig zu entwickeln. Sollten die vier Ohren der Gesprächspartner unterschiedlich entwickelt sein, so kann es passieren, dass man ständig aneinander vorbeiredet, ohne dass der Grund dafür herausgefunden wird.
In der führenden Gesprächsrolle sollte der Vorgesetzte sich folgendes vor Augen führen:
„Nicht was gesagt ist, ist wahr, sondern, was ankommt, ist wahr. Die Botschaft entsteht beim Empfänger.“
(Nach Friedemann Schulz von Thun)
3.6 Allgemeine Grundsätze der Verständlichkeit
Im nachfolgenden sollen einige Grundsätze, die das Personalgespräch beeinflussen, erörtert werden. Diese Grundsätze richten sich an den Gesprächsteilnehmer der Arbeitgeberseite, da er, wie bereits erwähnt, den Gesprächsverlauf und das Gesprächsergebnis entscheidend prägt und bestimmt. Des Weiteren ist häufig zu beklagen, dass der Redeanteil des Vorgesetzten im Personalgespräch überproportional hoch ist. An ihm ist es auch, seine Informationen an den Mitarbeiter verständlich und empfängerorientiert zu formulieren. Der Hamburger Psychologe Friedmann Schulz von Thun hat sich in seinem Buch „Miteinander reden – Störungen und Klärungen“ mit diesem Thema auseinandergesetzt. Schwerpunktartig werden einige „Verständlichmacher
“ angeführt:
Einfachheit
Vorgesetzte tun sich häufig schwer damit, bestimmte Sachverhalte verständlich und für den Mitarbeiter begreifbar darzustellen. Verschachtelte, langatmige Sätze und die Verwendung von Fremdwörtern verstärken das Problem.
Die Empfehlung lautet
Kurze Sätze bilden
Bekannte Wörter verwenden
Fremdwörter erklären
Gliederung/Ordnung
Die vor der eigentlichen Gesprächsführung gesetzten Ziele helfen, das Gespräch anhand eines „roten Fadens“ zu führen. Dieser rote Faden muss auch für den Mitarbeiter erkennbar sein. Dies wird erreicht, indem Informationen an den Mitarbeiter logisch aufeinander aufbauend gegeben werden. Die Gedankengänge des Vorgesetzten müssen klar zu erkennen sein und keine Zweifel aufkommen lassen. Unkoordiniertes und assoziatives Reden schafft Verwirrung.
Kürze/Prägnanz
Um Missverständnisse die aufgrund weitschweifiger Formulierungen auftreten können zu vermeiden, ist es ratsam, kurze und prägnante Sätze zu bilden. Umständliche Formulierungen und wiederholte Informationen, sogenannte Redundanzen, sollten vermieden werden. Besser ist es, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.
Stimulanz/Anregung
Langweiliges und langatmiges Sprechen führt zum gedanklichen Abschalten des Gesprächspartners. Um den Gesprächspartner jedoch bei der Stange zu halten, ist es empfehlenswert anschaulich zu Sprechen. Dies kann z. B. erreicht werden durch:
Plastische Ausdrücke
Konkrete Praxisbeispiele
Visuelle Hilfsmittel
Einbeziehen des Mitarbeiters
4. Kapitel
Urteilstendenzen
Im Rahmen der psychologischen Gesprächsvorbereitung sollte sich der Vorgesetzte vor jedem Gespräch, aber insbesondere vor dem Beurteilungsgespräch, mögliche Wahrnehmungsschwächen
(in Form von Urteilstendenzen
) bewusstmachen. Es kann ihm helfen, Fehler vor der Gesprächsdurchführung zu erkennen und gibt ihm Gelegenheit sein Urteil zu korrigieren. Möglich sind
Weitere Kostenlose Bücher