Personalgespraeche richtig fuehren
charakteristisch für das Personalgespräch und unterscheidet es von den meisten anderen Gesprächsformen. Das Personalgespräch wird zwischen zwei oder mehr Angehörigen desselben Unternehmens geführt und bringt zum Ausdruck, dass optimale Erfolge nur erzielt werden können, wenn verbale Kommunikation im Unternehmen nicht nur horizontal, sondern auch vertikal praktiziert wird.
Das verbale Kommunizieren verlangt vom Vorgesetzten, dass er eine Vielzahl von Rahmenbedingungen berücksichtigt, wie z. B. die Beachtung von Gesprächsstilen, aber auch, dass er die Fähigkeit besitzt, sich in die Situation des Gesprächspartners zu versetzen und dessen Ängste, Bedürfnisse, Hoffnungen und Erwartungen erkennt.
Da die Gesprächsanlässe zwischen Vorgesetztem und Mitarbeiter höchst unterschiedlich sein können, lässt sich das Personalgespräch in eine Vielzahl von Gesprächen gliedern. Da diese Gespräche unterschiedliche Zielsetzungen verfolgen, sind sie sowohl in der Vorbereitung und Durchführung als auch in der Auswertung individuell zu gestalten.
Personalgespräche, gleich welcher Art, sollten vom Vorgesetzten sorgsam vorbereitet werden. Eine gründliche Vorbereitung erfordert zwar relativ viel Zeit, die jedoch aufgrund der effizienten Gesprächsdurchführung relativiert wird. Außerdem läuft der Vorgesetzte geringere Gefahr, dass Gespräche wegen mangelhafter Vorbereitung abgebrochen bzw. vertagt werden müssen. Auch die Auswertung der Personalgespräche sollte vom Vorgesetzten sorgfältig durchgeführt werden, da sie Besprochenes und Vereinbartes erst in die Tat umsetzt. Außerdem kann die Auswertung des einen Gespräches in die Vorbereitung des anderen Gespräches einfließen und somit die Durchführung weiterer Gespräche erleichtern.
2. Kapitel
Gliederung des Sachgespräches
Da es sich bei dem Personalgespräch in den meisten Fällen um ein Sachgespräch handelt, sollen eingangs die Phasen eines solchen Gespräches dargestellt werden. Bei dem Sachgespräch stehen zu klärende Sachfragen und der Austausch von Informationen und Meinungen im Vordergrund. Das Sachgespräch verfolgt Ziele, die vor der eigentlichen Gesprächsdurchführung festgelegt werden. Die nachfolgende Gliederung des Gespräches ist jeweils mit den einzelnen Arten von Personalgesprächen in Verbindung zu bringen.
2.1 Gesprächsziele
Es bedarf keiner weiteren Erklärung, dass ein Gespräch nur dann erfolgreich geführt werden kann, wenn sich beide Gesprächspartner im klaren sind, welches Ziel bzw. welche Ziele sie verfolgen. Schließlich müssen die Gesprächspartner wissen, warum ein Gespräch stattfindet, wann es erfolgreich geführt wurde und wann es beendet ist. Aus diesem Grund ist es verständlich, dass die Festlegung und Definition von Gesprächszielen vor der Gesprächsvorbereitung erfolgen muss. Zu unterscheiden sind persönliche und sachliche Ziele. Persönliche Ziele liegen im emotionalen Bereich und haben subjektive Bedeutung. Sie konzentrieren sich in erster Linie darauf, eigene Bedürfnisse zu befriedigen bzw. eigene Interessen durchzusetzen. Die persönlichen Ziele sind für jeden einzelnen immer wichtiger, als die sachlichen Ziele, da sie den Motivationskräften entspringen. Die sachlichen Ziele sind im rationalen Bereich angesiedelt und haben eher objektive Bedeutung. Vor Augen führen sollte man sich, dass beide Ziele im Gespräch eng miteinander verbunden sind.
Des Weiteren wird zwischen Haupt- und Teilzielen unterschieden. Diese Unterscheidung ist wichtig, wenn das globale Hauptziel nicht in einem Gespräch erreicht werden kann. Der Versuch, ein Gespräch zu überladen, schafft Verwirrung. Ein Gesprächsziel ist nur effektiv und zielstrebig zu erreichen, wenn es konkret umrissen ist und unmittelbar angestrebt werden kann. Der Vorgesetzte sollte nicht versuchen, mehr aus einem Gespräch herauszuholen, als im Rahmen einer Zusammenkunft erreicht werden kann. Ein Gespräch ist zu beenden, wenn das gesteckte Ziel erreicht wurde. Sollte dies nicht geschehen, läuft der Vorgesetzte Gefahr, den erzielten Erfolg zunichte zu machen bzw. zu verwässern, falls weitere Themen angeschnitten werden. Damit Gesprächsziele nicht ungenau und schwammig formuliert werden ist es notwendig, sie zu operationalisieren. Das bedeutet, dass sie bezüglich ihres Inhaltes, Zeitrahmens und Erfüllungsgrades eindeutig bestimmt werden müssen. Operationalität
setzt darüber hinaus eine an den Handelnden angepasste Zielformulierung voraus. Mit
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