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Personalgespraeche richtig fuehren

Personalgespraeche richtig fuehren

Titel: Personalgespraeche richtig fuehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Drzyzga
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ergänzen. Inwieweit non-verbale Verhaltensweisen des Bewerbers ausgewertet werden sollten (insbesondere Körperhaltung, Gestik, Mimik), hängt vom Interviewer ab. Rückschlüsse aus der Gepflegtheit, den Manieren usw. zu ziehen, ist dagegen durchaus angebracht und unter anderem auch Sinn des Gespräches.
    Weitere Schritte sind vom Einstellungsverfahren des Unternehmens abhängig. Unter anderem davon, ob Einstellungstests (darunter evtl. auch die Assessment-Center-Methode) bereits durchgeführt wurden oder noch folgen. Sollte letzteres der Fall sein, so sind die Ergebnisse abzuwarten und dem Gesamtergebnis hinzuzufügen. Ebenso steht es mit dem ärztlichen Gutachten (insbesondere unter Berücksichtigung des Jugendarbeitsschutzgesetzes bei jugendlichen Bewerbern unter 18 Jahren). Wenn die Testergebnisse bereits vorliegen, sollten alle Ergebnisse zusammengetragen und ein Vergleich mit dem Anforderungsprofil durchgeführt werden. Es findet also ein Vergleich zwischen dem Anforderungsprofil und den Fertigkeiten und Kenntnissen des Bewerbers statt. Aus diesem Vergleich lässt sich im Anschluss ein Eignungsprofil erstellen. Auf diese Weise können zunächst Bewerber herausgefunden werden, die den Anforderungen nicht gerecht werden. Diesen ist eine schriftliche Absage zuzusenden.
    Im Folgenden sollten die Bewerber, die die Anforderungen erfüllen (und darüber liegen), miteinander verglichen werden. Bei diesem Vergleich wird eine Rangreihe erstellt, so dass der relativ Beste die Platzziffer eins erhält. Im nächsten Schritt erfolgt eine Prognose, die das zukünftige Verhalten des Bewerbers ermitteln soll. Sollte eine Entscheidung nach dem Einstellungsgespräch gefallen sein, so ist der potentielle Mitarbeiter zwecks Vertragsabschluss einzuladen. Rechtliche Kriterien (insbesondere das BetrVG, vierter Teil, fünfter Abschnitt: Personelle Angelegenheiten) sind zu berücksichtigen. Sollte hingegen ein zweites Einstellungsgespräch vonnöten sein, so ist hierfür eine Einladung zu versenden. Eine persönliche Gesprächsauswertung des Einstellungsgespräches sollte durchgeführt werden, um mögliche Schwachpunkte in der Gesprächsdurchführung zu erkennen und in späteren Gesprächen zu vermeiden.
7.5  Gesprächskonzept
    Gesprächsvorbereitung
Stellenbeschreibung der vakanten Position durchsehen
Eindruck von der zukünftigen Arbeitsgruppe verschaffen
Anforderungsprofil erstellen
Informationen über die vakante Stelle verschaffen
Den Bewerbungsunterlagen wesentliche Informationen entnehmen
Bereits vorhandene Testergebnisse hinzuziehen
Fragen an den Bewerber schriftlich festhalten
Gesprächspartner festlegen (wer nimmt am Gespräch teil?)
Form der Gesprächsdurchführung festlegen
Für ungestörte Räumlichkeiten sorgen
    Durchführung des teilstandardisierten Gespräches
    Berücksichtigung der 7 Phasen der Gesprächsdurchführung und dabei:
Auf Kontakt auf der Beziehungsebene achten
Notizen fertigen
Redeanteil situationsgerecht gering halten
Auf Fragetechniken achten
Aktiv Zuhören
Gesprächsstil beachten
    Auf positiven Gesprächsabschluss achten
    Gesprächsauswertung
Gesprächsnotizen auswerten
Evtl. non-verbale Verhaltensweisen des Bewerbers auswerten und schriftlich festhalten
Profil der Fertigkeiten und Kenntnisse des Bewerbers erstellen
Vergleich zwischen Fertigkeiten und Kenntnissen und Anforderungsprofil vornehmen
Eignungsprofil erstellen
Bewerbern, die den Anforderungen nicht gerecht werden eine schriftliche Absage zusenden
Aus den restlichen Bewerbern eine Rangreihe erstellen
Falls notwendig, weitere Informationen einholen (ärztliches Gutachten usw.)
Prognose über die Bewerber erstellen
Evtl. zu einem zweiten Gespräch oder den relativ „bestgeeigneten“ Bewerber zum Vertragsabschluss einladen und dem Rest eine schriftliche Absage zusenden
Persönliche Gesprächsauswertung vornehmen
7.6  Gesprächsbeispiel
    PHASE I
    BEISPIEL:
    Arbeitgeber: „Guten Tag, Frau Müller. Mein Name ist Lehmann. Ich bin Mitarbeiter der Personalabteilung und zuständig für die Einstellung von neuen Mitarbeitern im Unternehmen. Nehmen Sie doch bitte Platz“.
    Bewerberin: „Guten Tag, Herr Lehmann“.
    Arbeitgeber: „Ich möchte mich zunächst für Ihre Bewerbung als Sekretärin für die Einkaufsabteilung und Ihr damit gezeigtes Interesse bedanken. Wie ich Ihren Bewerbungsunterlagen entnommen habe, befinden Sie sich in einem ungekündigten Arbeitsverhältnis. Ich versichere Ihnen, dass wir dieses Gespräch absolut vertraulich behandeln

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