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Personalgespraeche richtig fuehren

Personalgespraeche richtig fuehren

Titel: Personalgespraeche richtig fuehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Drzyzga
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Ablauf nicht vorgegeben, so dass eine offene Gesprächsatmosphäre entsteht. Der Vorteil liegt in der Flexibilität der Gesprächsführung. Nachteilig wirken sich jedoch die geringen Vergleichsmöglichkeiten mehrerer Gesprächsergebnisse und der relativ starke Einfluss von Beurteilungsfehlern aus.
    Teil-(halb)standardisiertes Vorstellungsgespräch
: Dieses Gespräch gibt einen Rahmen für die Gesprächsdurchführung vor. Er sollte, um eine Vergleichsgrundlage der Ergebnisse zu erhalten, einen Phasenablauf und -aufbau enthalten. Der Inhalt des Gespräches wird bis auf unbedingt zu klärende Fragen und einen zeitlichen Umfang nicht festgelegt. Ein Bewerbergespräch, das auf diese Weise strukturiert ist, kann man als teil-(halb)standardisiert bezeichnen. Der Vorteil dieses Vorstellungsgespräches liegt in der noch vorhandenen Flexibilität. Die Auswertung wird in der Regel einfacher sein als bei einem freien Gespräch.
    Standardisiertes Vorstellungsgespräch
: Für die Durchführung werden Fragebogen und Checklisten verwendet, wobei Inhalt und Ablauf des Gespräches genau vorgegeben sind. Der Vorteil liegt in der einfachen Auswertung und Vergleichbarkeit der Ergebnisse und in der Ausgrenzung von Sympathie und Antipathie. Der Nachteil ist jedoch, dass das Gespräch unflexibel verläuft. Der persönliche Eindruck und die Individualität des Bewerbers kommen zu kurz.
    Auf welche Art das Einstellungsgespräch letztlich durchgeführt wird, hängt von der betrieblichen Situation und von der vakanten Stelle ab. Im Folgenden wird von dem teil-(halb)standardisierten Gespräch ausgegangen. Bei der Einladung des Bewerbers zum Gespräch ist darauf zu achten, dass der Termin rechtzeitig angekündigt und die Durchführung in die Randzonen des Arbeitstages gelegt wird. Dies ist erforderlich, um Störungen beim Gespräch weitgehend auszuschließen.
7.3  Phasenablauf des Gespräches
    Wie bereits oben erwähnt, enthält das teilstandardisierte Einstellungsgespräch einen Phasenablauf und -aufbau, der im Folgenden dargestellt wird. Dieser lehnt sich an den thematischen Aufbau von Stopp, der ebenfalls häufig in der Fachliteratur herangezogen wird, an:
    Phasen des teilstandardisierten Einstellungsgespräches
Phase I: Die Phase wird auch Kontakt- oder „Anwärm-“ Phase genannt. Sie dient u. a. der Lösung von Verkrampfungen beim Bewerber. Die Gesprächspartner begrüßen sich und stellen sich vor; der Gesprächsführende der Arbeitgeberseite bedankt sich für das Erscheinen des Bewerbers und begründet die Einladung zum Gespräch. Diesen Gesprächsabschnitt prägen Atmosphäre und Gesten mehr als viele Worte. Ein Hinweis auf die Vertraulichkeit des Gespräches ist angebracht.
Phase II: In dieser Phase wird der Bewerber im rechtlich zulässigen Rahmen befragt. Ziel ist es u. a. herauszufinden, ob der Bewerber in die ihm zugedachte Arbeitsgruppe passt.
Phase III: In ihr wird der schulische und betriebliche Bildungsgang des Bewerbers besprochen, einschließlich evtl. Weiterbildungsmaßnahmen. Der potentielle Arbeitgeber kann sich somit ein Bild über die Entwicklungswilligkeit des Bewerbers verschaffen.
Phase IV: Sie soll Auskunft über die berufliche Entwicklung geben. In ihr werden Fragen zum erlernten Beruf und zu bisherigen Positionen gestellt. Es können Rückschlüsse auf die Initiative gezogen und Gründe für den Stellenwechsel besprochen werden. Gleichzeitig findet eine Überprüfung der schriftlichen Angaben des Bewerbers statt.
Phase V: In dieser Phase werden Informationen über das Unternehmen, die Organisation und über die Arbeitsgruppe gegeben. Fragen des Bewerbers werden beantwortet. Ziel dieser Phase ist es, falsche oder verzerrte Vorstellungen auf beiden Seiten zu beseitigen.
Phase VI: Diese Phase dient der Vertragsverhandlung. Verschiedene Aspekte des potentiellen Arbeitsvertrages werden geklärt.
Phase VII: Ist der Gesprächsabschluss und enthält eine Zusammenfassung des Gespräches und seines Ergebnisses.
    Dieser Phasenablauf kann nur eine Anregung für die Durchführung des Einstellungsgespräches darstellen. Schwerpunkte sind individuell zu setzen. Ebenso sind unbedingt zu stellende Fragen unterzubringen. Erweitert werden kann dieser Ablauf durch eine Besichtigung des Arbeitsplatzes. Gut beraten ist der Interviewer, wenn er sich während des Gespräches Notizen anfertigt. Sie erleichtern die spätere Auswertung und tragen somit zu ihrer Genauigkeit bei.
    Zu den rechtlichen Aspekten der Fragestellungen in

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