Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Perth

Perth

Titel: Perth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Martin
Vom Netzwerk:
so .«
    Ich zahlte dem Jungen, was ich ihm schuldete, und ging, ohne ein Stück klüger zu sein, wo ich beginnen sollte, nach Perth zu suchen. Es sah gar nicht gut aus. Deprimiert und ohne große Hoffnung fand ich eine Weide, die zu einer Farm in der Nähe gehörte, und schlug dort mein Zelt auf. Ich teilte mir die Weide mit ein paar Kühen. Nach einem schlechten Essen in einem schmierigen Restaurant schlief ich erschöpft und einsam im Zelt ein. Cindy war weit weg, in dem Cottage im idyllischen Devon, und ich war hier auf einer kargen Weide in irgendeinem Kaff in Vermont, um die nächsten zwei Wochen nach Perth zu suchen, und wurde von großer Reue geplagt, wie ich sie im Ferienlager behandelt hatte. Ich kannte niemanden in dieser Gegend. In der Dunkelheit meines Zelts lauschte ich den vielen Nachtgeräuschen. Hunde bellten in der Entfernung und einige klangen ähnlich wie Perth. Benommen murmelte ich vor mich hin und versuchte mich aufzuraffen. »Ich muss... ich muss unbedingt... aufstehen und nachsehen, ob das Perth ist«, aber dann versank ich in einen sehr tiefen Schlaf.
    Am Morgen weckte mich das Licht. Ich hatte ein fettiges Frühstück in dem gleichen schmierigen Restaurant und fuhr dann nach Rutland, wo ich den Tierschutzverein darüber informierte, dass Perth vermisst wurde. Ich kaufte eine genaue Landkarte, die einen Radius von zirka fünfzehn Kilometern um die Farm herum abdeckte. Ich nahm an, dass Perth nicht weit gelaufen war, dass sie von jemandem aufgenommen worden war, der wusste, wie man mit Hunden umgeht, und sich entschlossen hatte, dort zu bleiben. Aufgrund unserer Erfahrungen in der Vergangenheit, als wir sie manchmal zeitweilig verloren hatten, wusste ich, dass sie häufig klug genug war, an Ort und Stelle zu bleiben und auf uns zu warten, anstatt verzweifelt ziellos herumzulaufen. Ich zeichnete daher auf der Karte konzentrische, immer größer werdende Kreise ein, die die Farm als Mittelpunkt hatten. Ich wollte im ersten Kreis mit der Suche beginnen und mich Tag für Tag nach außen Vorarbeiten. Auf diese Weise hoffte ich, einen großen Teil des Gebiets systematisch abzudecken. Das war der Plan für die erste Woche. Was ich danach tun würde, musste ich dann sehen. Das Problem war, dass das Gelände nicht nur aus offenem Farmland bestand. Eigentlich war nur der kleinste Teil landwirtschaftlich genutzt. Es gab überwiegend dichte steile Wälder und versteckte Täler. Es gab auch Seen und gewundene schlammige Straßen.
    Ich begann also mit meiner Suche. Nur wenige Minuten nachdem ich in eine bewaldete Wohngegend gefahren war, klopfte mir das Herz bis zum Halse. Ich hörte einen Hund genauso bellen wie Perth, es hörte sich wirklich haargenauso an. Im Laufe der Jahre hatten sich meine Ohren an diesen Klang gewöhnt. Die Kombination aus Heulen und Bellen, die Tonhöhe und der Rhythmus waren Perths Erkennungsmerkmale. Das Bellen musste etwa einen Kilometer entfernt sein. Ich stellte den Motor ab und lauschte angestrengt. Das Bellen kam aus dem Wald auf dem Hügel, nicht von den Häusern unterhalb von mir. Ich war sicher, das es Perth sein musste. Ich sprang aus dem Auto und rannte in ihre Richtung. Ich kam dem Bellen schnell näher, konnte den Hund aber zunächst nicht sehen. Schließlich, nachdem ich einige Zeit im Kreis herumgelaufen war, sah ich ihn. Ich schaute genau hin und versuchte ihn klar zu erkennen. Es war ein Beagle, aber nicht Perth. Dieser Hund sah ihr erstaunlich ähnlich, und ich wollte mehr als alles andere in der Welt, dass es Perth war, aber sie war es nicht. Ich war schrecklich enttäuscht und niedergeschlagen. Ich beugte mich zu dem Hund hinab, der sich offensichtlich verirrt hatte. Er hatte sich am Bein verletzt. »Tja, mein kleiner Freund, ich hatte gehofft, dass du jemand anders bist. Was machst du denn hier für einen Krach? Du solltest zu Hause bei deinem Herrchen und deinem Frauchen sein. Wenn du schon lange fort bist, weiß ich, wie sie sich fühlen müssen .« Ich streichelte ihn. Er war überglücklich, mich zu sehen, und schleckte mich von oben bis unten ab. Auf seinem Halsband stand sein Name und seine Adresse. Ich hob ihn hoch und trug ihn zum Auto. Er wohnte acht Kilometer nördlich, also fuhr ich dorthin und wurde Zeuge des freudigen Wiedersehens mit seiner Familie. Sie luden mich zum Mittagessen ein, und danach suchte ich weiter. Ich freute mich für die Familie, aber bemitleidete mich selbst zutiefst.
    An diesem ersten Tag rannte ich wie ein Verrückter durch

Weitere Kostenlose Bücher