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Pesthauch - Band 1 der Blutdrachen Trilogie (German Edition)

Pesthauch - Band 1 der Blutdrachen Trilogie (German Edition)

Titel: Pesthauch - Band 1 der Blutdrachen Trilogie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralph G. Kretschmann
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brennen, bis der Schwarze Tod satt sein würde! Er selbst war gefeit gegen Krankheit jeglicher Art, aber die Menschen nicht. Sie würden immer wieder eingeholt werden von Cholera, Pest, Typhus und dergleichen, solange sie nicht mehr um ihre Sauberkeit bemüht waren. All der Schmutz und Dreck … es konnte zu gar nichts anderem führen als Tod und Krankheit! Aber es war nicht seine Aufgabe, sie dies zu lehren!
    Der blasse Mann gab dem Pferd mit leichtem Schenkeldruck zu verstehen, wohin er wollte, und willig trabte das Tier in Richtung Meer. Er konnte sich etwas Zeit lassen und sich unterwegs einen Plan zurechtlegen. Wie sollte er es anstellen? Die Burg, die er bezwingen musste, war sicher gut befestigt, doch wusste er nicht wie. Die Leute dort würden auf sein Kommen vorbereitet sein und zu allem entschlossen. Er dagegen tat, was er musste. Er tat es ohne Freude und nur weil es sein musste, aber war das Ansporn genug? Der Mann schob die Kapuze seines Umhangs zurück und ließ den Regen auf sein Gesicht tropfen.
    Er rief sich in Erinnerung, welche Folgen sein Versagen haben würde. Er ließ die Tausenden von Toten vor sich aufmarschieren, die es gekostet hatte und stellte sich die Abertausenden von Leichen vor, die es kosten würde, wenn er nicht erfolgreich sein würde. Er durfte es nicht zulassen!
    Er würde in diese Burg hineinkommen, irgendwie.
    Und um das zu erreichen bedurfte es eines guten Planes. Er musste wissen, wie die Burg gebaut war, welche Räume er wo finden würde. Er musste die Wahrheit von Fehlinformationen trennen, die der Holländer mit Sicherheit verbreiten würde. Der Holländer! Nie zuvor hatte ihm ein Mensch so große Schwierigkeiten bereitet wie der Kaufmann aus Holland! Aber er bewunderte den Mann! Es war sein gutes Recht ihn zu hassen, denn hatte er nicht seine Frau und seine Tochter getötet? Der Mann war mit Recht hinter ihm her, und doch musste er sich verteidigen! Wie gern wäre er ihm gegenübergetreten und hätte seine Strafe in Empfang genommen! Ein Stoß mit der blanken Klinge und dann der süße dunkle Kuss des Todes! Aber so würde es nicht sein. Ein Loch im Hemd, das wäre alles, was dabei herauskommen würde. Er konnte nicht getötet werden. Nicht mit einer Klinge, nicht mit einer Kugel noch sonst einer Waffe. Im Laufe der Jahre waren Gifte, Messer, Feuer, Lanzen, unzählige Pfeile und Armbrustbolzen auf ihn angewendet worden. Erfolglos. Er starb nicht. Wunden schlossen sich einfach wieder. Kleine ganz schnell, große mochten auch mal ein paar Stunden brauchen, wie damals in Essex, als ihm der Engländer mit seiner Muskete ein faustgroßes Loch in die Brust geschossen hatte. Es hatte den ganzen Tag gedauert und war höllisch schmerzvoll gewesen.
    Aber es hatte ihn nicht umgebracht!
    Was konnte der Holländer schon tun? Er wusste, dass es eine ganze Menge Möglichkeiten gab, ihm Einhalt zu gebieten, und einige davon waren sehr unangenehm. Er musste sich wappnen. Doch erst einmal brauchte er Geld und einen Plan. Das Geld war das geringste Problem. Er war nicht nur uralt, er war auch immens reich und hatte überall in der alten Welt Verstecke, Unterkünfte und Bankkonten. Jetzt ritt er an die Küste, wo er in einem kleinen Fischerdorf einen alten Turm sein Eigen nannte. Die Leute hielten ihn für einen Navigator, was seine langen Abwesenheiten erklärte. Und seine Schweigsamkeit. Die wenigsten Seemänner waren große Redner. Auch einen gewissen Wohlstand gestand ihm der Rang eines Navigators zu, und so war es unauffällig, wenn er unregelmäßig kam und ging. Dort würde er sich ausrüsten und auch Ersatz finden für ein paar Dinge, die er noch misste, seit der Holländer seinen spanischen Unterschlupf ausfindig gemacht hatte. Er hatte noch nicht alles ersetzen können. Am ärgerlichsten war, dass ihnen das kleine Büchlein in die Hände gefallen war. Aber da sie nur zwei Kästchen besaßen würden sie sie sowieso nicht öffnen können. Nur wenn alle drei zusammen waren, ließen sie sich öffnen, nur dann! Und er hatte schon vor zweihundert Jahren dafür gesorgt, dass es nur noch zwei Kästchen gab.
    Nichtsdestotrotz brauchte er das Büchlein wieder. Sonst würde das Herz des Drachen zu schlagen beginnen, wenn alles schief ging. Doch das durfte es nicht! Nie wieder sollte der Drache auf Erden wandeln! Das hatte er geschworen!
    Der Regen ging fast senkrecht nieder, tropfte von seinem Kinn auf den Sattel und lief in dicken Tropfen an seinem Pferd herunter. Er musste aufpassen, dass

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