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Pesthauch - Band 1 der Blutdrachen Trilogie (German Edition)

Pesthauch - Band 1 der Blutdrachen Trilogie (German Edition)

Titel: Pesthauch - Band 1 der Blutdrachen Trilogie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralph G. Kretschmann
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dass er einen Plan verfolgt. Oder zumindest scheint es mir so.
    Ich fand Hinweise genug in seinem Versteck, glaubt mir! Doch lasst uns zu unserem kleinen Buch hier zurückkommen!“
    Van Strout tippte gegen das Leder des Einbandes.
    „Seht IHr die Prägung vorn?“
    Ich drehte den Band um und musterte die lederne Oberfläche. In das Leder war, nach all den Jahren kaum mehr sichtbar, derselbe Drache eingeprägt, der auch die Gemmen zierte.
    „Der Vampir hat hier alles aufgeschrieben, was er in acht Jahrhunderten an Informationen über Drachen gesammelt hat. Ja, Ihr habt richtig gehört! Ich habe die Dialekte verglichen, ich habe es nachgerechnet und geprüft. Die Schrift ist immer dieselbe, das uralte Leder und die Seiten selbst … das ist allerfeinstes Pergament, Herr von Steinborn! Etwas, das schon seit Jahrhunderten in der Form nicht zu bekommen ist! Und ich könnte Euch noch mehr derlei Beweise liefern, aber wir würden viel Zeit sparen, wenn Ihr mir vertraut. Das Wesen ist wenigstens achthundert Jahre alt, wenn nicht mehr! Und es sieht nicht älter aus als vielleicht dreißig Jahre!“
    Richtig, Van Strout hatte erwähnt, dass er kurz das Gesicht des flüchtenden Vampirs gesehen hatte, ohne zu wissen, dass es dieser war, als er aus der spanischen Zuflucht entkam.
    „In dem Buch findet sich genau genommen eine Ansammlung von Rätseln und Widersprüchen, aber kaum Antworten oder Lösungen. So viel zumindest ist klar: Das Herz des Drachen ist etwas Böses, etwas abgrundtief Böses, das es gilt von der Welt fern zu halten! Es gibt also etwas, das selbst der Vampir fürchtet. Das klingt auch in seinen Texten immer wieder durch. Er hat eine Höllenangst vor den Drachen und eine noch größere Abscheu! Weshalb steht leider nicht dort. Es gibt ja auch keinen Grund, weshalb er es hätte aufschreiben müssen. Dieses Buch ist eine Gedankenstütze für ihn und wurde nie geschrieben, um von anderen gelesen zu werden, ganz klar! Deshalb musste er nicht hineinschreiben, warum er die Drachen so fürchtete, denn das weiß er ja schließlich selbst nur zu gut! Er muss es sich nicht vor Augen führen. Ein Geheimnis hatte der Vampir aber entschlüsselt: das der drei Drachenkästchen! Wer alle drei besitzt und sie zusammenbringt, dem offenbaren sie die wahre Natur des Drachen und geben ihm damit absolute Macht über ihn! Und es sieht so aus, als sei der Vampir auf der Suche nach diesen Kästchen, was wiederum Grund genug war, mich auch für diese zu begeistern. Mir stehen gewisse Mittel zur Verfügung und ich schaffte es, eines der Kästchen in meinen Besitz zu bringen, denn ich hoffte, den Vampir damit zu mir locken zu können. Wenn er das Kästchen haben will, muss er zu mir kommen, hierher auf meine Burg!“ Van Strout lächelte wieder, aber diesmal war es ein Lächeln, so kalt, dass ich mich freute, nicht zu seinen Feinden zu gehören.
    „Um wie viel größer mag der Anreiz sein, wenn er hier alle drei Kästchen zusammen weiß? Wenn er fürchten muss, andere erführen das Geheimnis und bekämen Macht über die Drachen? Wenn er fürchten müsste, ich bekäme die Macht? Und wenn ich sie hätte, gegen ihn einsetzen würde? Wenn ich dem Drachen befehlen könnte, den Vampir zu vernichten?“
    Van Strouts Augen funkelten mich an.
    „Eine perfekte Falle, Mijnheer, aber das wird der Vampir auch wissen! Meint Ihr, er wird es wagen? Hier einzudringen, wird kein leichtes Stück Arbeit werden!“
    „Das mögt Ihr wohl annehmen! Eine Antwort habe ich aber nicht! Vielleicht kommt er, vielleicht nicht! In jedem Fall bin ich gewappnet! Diese Burg hat so manches zu bieten, seid versichert!“
    Ich war mir sicher, dass der Holländer sein Heim so vampirsicher gemacht hatte, wie er nur konnte.
    „Haben wir genug Knoblauch in den Vorräten?“, witzelte ich, um die Situation zu entspannen, denn Van Strout hatte sich doch einigermaßen echauffiert.
    „Pah, den könnt Ihr ihm auch braten, lieber Freiherr! Lasst  mich mit ein paar Aberglauben aufräumen, wenn wir grad dabei sind: Vampire sterben nicht im Tageslicht, auch wenn es ihnen unangenehm zu sein scheint, soweit ich herausgefunden habe. Sie essen und trinken wie wir, aber zusätzlich trinken sie Blut, Menschenblut! In dem spanischen Versteck fand ich Nahrung und Geschirr, Bestecke und was man zum Braten und Brutzeln so benötigt. Vampire scheuen Knoblauch nicht mehr als Menschen. Sie schlafen, denn ich fand ein benutztes Bett dort vor. Ob sie der körperlichen Liebe fähig sind, kann

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