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Pesthauch - Band 1 der Blutdrachen Trilogie (German Edition)

Pesthauch - Band 1 der Blutdrachen Trilogie (German Edition)

Titel: Pesthauch - Band 1 der Blutdrachen Trilogie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralph G. Kretschmann
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Fleisch senke. Der Drache lässt mich fühlen, was sie fühlen. Ihre Angst und Panik, wenn sie erkennen, was ich bin, und das Glücksgefühl, wenn ihr Blut aus dem Körper strömt. Kein Schmerz, keine Furcht mehr, nur noch Frieden und Ruhe. Sie sterben mit einem glücklichen Gefühl, Herr von Steinborn, und glaubt mir, wenn ich sage dass dies eine kleine Erleichterung für mich darstellt. Eine kleine nur …“
    Und eine Träne löste sich aus dem Auge des Vampirs und rollte die Wange hinunter. Konnte ich dieses Wesen hassen? Er mochte ein Vampir sein, aber weder war Georgios böse und verderbt noch seelenlos oder ein Monster. Er litt und kämpfte, wie ein Mann nur leiden und kämpfen konnte. Für ihn schien es wahrhaft keinen Ausweg zu geben.
    Ich kauerte mich auf meinem Platz zusammen und beobachtete, wie sich der Körper des Vampirs langsam regenerierte. Schon bald würde er seine Hände wieder benutzen können, die sich schon in Umrissen in dem Brei abzeichneten und wenn er in dieser Geschwindigkeit weiter wuchs, würde er nach meiner Schätzung bis zum Mittag völlig wiedererstanden sein.

Rebekka hatte sich am Ufer entlang geschlichen, immer in Deckung bleibend und darauf bedacht, nicht gesehen zu werden. Ein paar Fenster auf der Burg waren noch schwach erleuchtet, aber auf den Zinnen ging niemand Wache und auch sonst schien das Gemäuer in tiefem Schlaf zu liegen.
    Sie hatte die Brücke zum Burgtor jetzt sicher eine Stunde lang beobachtet und keine Wachen oder auch nur irgendeinen Menschen gesehen. Vorsichtig schob sie sich im Schutze der Dunkelheit an der Mauer der Brücke entlang, bis sie schließlich am Tor selbst stand. Das Fallgitter war herabgelassen und versperrte ihr das Weiterkommen. Rebekka sah sich um. Zu beiden Seiten des mächtigen Gitters lagen Nischen und in der linken gab es eine Tür. Es war eine schwere, eisenbeschlagene Tür aus dicken Eichenbohlen, die das Alter so hart hatte werden lassen, dass sie darin dem Eisen der Beschläge gleichkamen.
    Von außen gab es keine Möglichkeit, diese Tür zu öffnen. Kein Schloss, kein Riegel. Nur von innen konnte diese Tür verschlossen oder geöffnet werden. Rebekka lehnte sich mit der Schulter gegen das alte Holz. Fast geräuschlos schwang die Tür auf. Es nutzte das beste Schloss nichts, wenn es nicht geschlossen wird.
    Rebekka huschte in den Innenhof. Sie konnte nicht wissen, dass Van Strout den Alarmzustand beendet hatte, nun, da er den Vampir zerquetscht wähnte und die Bediensteten bis auf drei Wachen in ihrer Stube zu Bett gegangen waren.
    Rebekka rief sich in Erinnerung, was sie über den Vampir zu wissen glaubte, der ihre Schwester auf dem Gewissen hatte. Es musste einer der beiden Fremden sein, die am Tag vor Elisabeths Tod in der Stadt gewesen waren und die am Tage danach fluchtartig die Stadt verlassen hatten. Der Holländer, ein geckenhaft gekleideter Politiker und Kaufmann oder der deutsche Freiherr. Der Freiherr war nach den Auskünften, die sie erhalten hatte, ein verkrüppelter ehemaliger Soldat und es erschien Rebekka unglaubwürdig, dass ein Mann mit einer derartigen Behinderung die Morde ausführen könnte. Außerdem wurde in Zusammenhang mit dem Deutschen immer wieder von Drachen geredet. Der Mann schien von diesen Fabelwesen besessen zu sein.
    Der Name des Holländers fiel dagegen oft in Verbindung mit der Erwähnung von Vampiren, und es gab Leute, die behaupteten, er wäre selbst einer, und andere die sagten, dass er ihr eingeschworener Erzfeind sei.
    Rebekka schlich so leise es ihr die schwere Verkleidung erlaubte durch die leeren, dunklen Gänge der verlassen erscheinenden Wasserburg. Die meisten Zimmer waren leer, die Türen unverschlossen und weit offenstehend. Der riesige Bau kam Rebekka unwirklich vor, so still und düster, wie er sich ihrem Auge darbot. Die Gänge waren verwinkelt und folgten keinem erkennbaren Plan. Schon bald hatte sie die Orientierung verloren und überließ es dem Zufall, wo sie hingelangte. Eine große, kunstvoll beschnitzte Tür weckte ihre Neugier. Auch diese Tür war nicht verschlossen und Rebekka trat in den finsteren Raum dahinter. Sie stand im Laboratorium des Holländers. Ein mattes Licht fiel durch die Fenster in den Raum und tauchte die Sessel und Regale, den Tisch und all die befremdlichen, unheimlichen Utensilien, die sich in dem weitläufigen Raum befanden in seinen fahlgelben Schein.
    Wenn Rebekka nach einem Begriff suchen müsste, der ihren Eindruck in einem einzigen Wort zusammenfasste,

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