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Peter Hogart 1 - Schwarze Dame

Peter Hogart 1 - Schwarze Dame

Titel: Peter Hogart 1 - Schwarze Dame Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Gruber
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einladen?«
    »Bitte?« Hogart glaubte sich verhört zu haben. Unwillkürlich warf er dem Wachposten mit dem Funkgerät einen Blick zu.
    »Schauen Sie nicht so! Es ist nur ein Abendessen - ich beiße nicht. Ich koche, und Sie erzählen mir etwas über Wien. Ich habe gehört, im Tiergarten gibt es zwei chinesische Pandabären. Stimmt das?«
    Hogart nickte.
    »Fein, sagen wir um 20.00 Uhr? Ich wohne auf der Kampa-Halbinsel. Wenn man von der Karlsbrücke runterkommt, das letzte Haus auf der linken Seite. Sie können es nicht verfehlen, es ist ein Pfahlbau, zur Hälfte im Wasser, mit einem Steg, der ums Haus führt. Dobry den … und halten Sie sich in der Zwischenzeit von Dimitri fern. Auch wenn er zuschlägt wie ein Mädchen.«
    Er sah ihr nach, wie sie davonging. Noch konnte er es nicht fassen. Diese Frau hatte ihn tatsächlich zu sich nach Hause eingeladen. Das letzte Mal war ihm so etwas vor fünfundzwanzig Jahren passiert. Damals ging er noch zur Schule, und Eva, das schönste Mädchen der Klasse, wollte ihn kennenlernen. Er fragte sich, was Ivona von ihm wollte. Womöglich handelte es sich um eine Falle von Vladimir Greco. Aber das musste er selbst herausfinden. Vielleicht erfuhr er dabei mehr über Greco. Doch egal wie es lief - er wusste jetzt schon, dass er Ivona nicht so schnell vergessen würde.
    Doch zuvor musste er mehr über die beiden Pandabären in Erfahrung bringen.

KAPITEL 3
     
    Es dämmerte bereits, als Hogart den Wagen vor der Karlsbrücke abstellte. Die Straßenlaternen legten einen gelben Schimmer über die vom Nebel feuchten Pflastersteine. An diesem Abend war es deutlich kühler als am Vortag, beinahe frostig. Mit hochgeschlagenem Mantelkragen lief Hogart auf die Brücke zu. Von der Steinbalustrade aus wirkten die anderen Brücken stromabwärts der Moldau wie Rundbögen, die sich bucklig aus dem Wasser erhoben. Die Hotelschiffe in Ufernähe lagen zur Hälfte im Nebel verborgen. Wie Irrlichter trieben sie auf der Wasseroberfläche. Auch in den Seitenarmen der Moldau schaukelten Lichter auf und ab; offensichtlich stammten sie von Nachtbootsfahrten, die man an jeder der zahlreichen Holzbuden vor den Brücken buchen konnte.
    So wie Hogart Ivona einschätzte - als selbstständige, emanzipierte Frau -, machte sie sich nicht viel aus einem Blumenstrauß, sondern legte eher Wert auf einen guten Cognac. Daher hatte er eine Flasche Chateau la Montanage gekauft sowie zwei kleine Stoffpandabären.
    Als er die Moldau überquert hatte, stieg er auf der anderen Seite der Karlsbrücke die Marmortreppe hinunter. Der vom Wasser aufsteigende Dunstschleier hüllte die Kampa-Halbinsel nahezu blickdicht ein. Die Landzunge zwischen dem Fluss und dem Teufelsbach, wie der naturbelassene Seitenarm genannt wurde, war nichts weiter als ein schmaler abgesonderter Stadtteil, gesäumt von Wasser, alten Wohnhäusern und knorrigen Bäumen. Je weiter Hogart den Fußweg entlangschritt, desto kälter und finsterer wurde es. Die gekrümmten Aste hingen teilweise ins Wasser, wo sie im Schein der wenigen Laternen lange Schatten über den Bach warfen. Brücken, nicht breiter als ein Fußweg, führten ans andere Ufer. Vereinzelt ragten Ruderboote aus dem Schatten der Brückenbögen. Tagsüber war die Halbinsel bestimmt eine reizvolle Gegend, die man zu Recht als Prager Venedig bezeichnete, doch bei Nacht wirkte sie düster und unansehnlich. Die einzigen Geräusche, die Hogart begleiteten, waren das hohle Plätschern eines Schaufelrades und das Echo seiner eigenen Schritte. Aber er hörte noch etwas anderes: Schritte, die nicht von ihm stammten und die langsam dahinschlurften, als ziehejemand ein Hinkebein hinter sich her. Plötzlich wusste er, was ihn störte … seit er die Halbinsel betreten hatte, fühlte er sich beobachtet.
    Hogart stoppte, um sich eine Zigarette anzuzünden. Am anderen Ufer des Teufelsbaches streunte ein heruntergekommener Jugendlicher entlang. Er trug eine zerrissene Daunenjacke über einem grauen Pullover und eine tief ins Gesicht gezogene Kapuze. Als der Bursche aus dem Schatten der Bäume ins Laternenlicht humpelte, sah Hogart die Spiegelung einer Stahlrahmenbrille. Anscheinend war der Kerl doch kein verwahrloster Penner. Möglicherweise waren ihm Grecos Leute bereits auf den Fersen, oder sein Trick mit der Visitenkarte zeigte erste Früchte.
    Während er langsam weiterging und die Zigarette zu Ende rauchte, verschwand der vermeintliche Herumtreiber unter einem Torbogen hindurch in einen Hinterhof.
    Wie

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