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Peter Hogart 1 - Schwarze Dame

Peter Hogart 1 - Schwarze Dame

Titel: Peter Hogart 1 - Schwarze Dame Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Gruber
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letzten beiden Tagen gemacht hatte. Bezeichnenderweise interessierte sich niemand für seine Schussverletzung. Die Ermittlung betraf nur die Brandstiftung. Zudem machte sich keiner der Beamten die Mühe, auf der anderen Seite des Teufelsbaches nach Spuren zu suchen. Das ließ tief blicken. Vermutlich wollten sie die Schießerei so rasch wie möglich unter den Teppich kehren. Im Interesse seines Auftrags war auch Hogart an keinem Medienrummel gelegen. Also erklärte er bereitwillig, weshalb er nach Prag gekommen war, woran er arbeitete, nannte seinen Auftraggeber und alle Details, die sich an dem Abend in Ivonas Haus ereignet hatten. Was er verschwieg, war sein Besuch bei Vladimir Greco. Auf die Frage, wer den Anschlag durchgeführt haben könnte, erwähnte er einen Kerl mit Daunenjacke, grauer Kapuze und Stahlrahmenbrille. Dass es sich dabei um einen von Grecos Leuten handeln konnte, behielt er ebenfalls für sich.
    Nachdem er alles dreimal zu Protokoll gegeben und immer wieder dieselben Fragen beantwortet hatte, wollte er auf eigene Faust die andere Bachseite nach Beweisen absuchen, doch die Beamten hielten ihn zurück. In diesem Moment stolperte Ivona fuchsteufelswild aus der Ruine. Als sie ihn sah, hellten sich ihre Gesichtszüge für einen Moment auf. Er nickte ihr zu, worauf sie herüberkam.
    Sogleich fiel Ivonas Blick auf seinen bandagierten Arm. »Wie geht es Ihnen?«
    »Die Ärzte haben mich mit Schmerzmitteln vollgepumpt, ich fühle mich etwas betäubt.« Er versuchte zu lächeln, doch im gleichen Moment verspürte er einen Stich in der Schulter. »Und Ihnen?«
    »Naja.« Ivonas Haare sahen ziemlich struppig aus und auf ihrer Stirn klebten immer noch Rußreste. Sie deutete zu dem Sachverständigen, der nach wie vor in der Asche wühlte. »Ich habe gerade erfahren, dass die Versicherung nicht den gesamten Schaden abdeckt, aber von diesen Bastarden war auch nichts anderes zu erwarten.«
    »Es tut mir leid, was passiert ist«, erwiderte er. »Ich würde Ihnen gern helfen.«
    »Sie können mir nicht helfen. Es sei denn, Sie wissen, wer den Brand gelegt hat.«
    »Ich werde es rausfinden.«
    »Passen Sie auf sich auf. Ich muss wieder zurück.«
    Sie reichte ihm die Hand.
    Hogart sah zu, wie sie im Haus verschwand, danach führten ihn die Kripobeamten aufs Revier, wo er einige Stunden in einem Besprechungszimmer wartete und nicht einmal eine Tasse Kaffee bekam. Er wollte sich eine Zigarette anzünden, doch seine Sakkotaschen waren leer. Die Packung Stuyvesant, das Feuerzeug und der Autoschlüssel lagen vermutlich immer noch, allerdings ziemlich verkohlt, im Vorraum von Ivonas Haus, wo sie gerade von dem Sachverständigen unter die Lupe genommen wurden. Da er keinen Ersatzschlüssel besaß, konnte er nicht einmal seinen Mietwagen wegfahren, der immer noch vor der Karlsbrücke parkte.
    Die Zeit kroch albtraumhaft zäh dahin. Endlich betrat ein Beamter den Raum, der Hogart ein in tschechischer Sprache verfasstes Protokoll unterzeichnen ließ, das - wie ihm der Dolmetscher versicherte - den exakten Wortlaut seiner Aussage wiedergab, was er aber bezweifelte.
    Danach bekam Hogart Besuch von einem Beamten im schwarzen Anzug mit aufgeknöpftem Hemd und locker sitzender Krawatte. Der Mann war etwas jünger als er, sah ziemlich schneidig aus und wirkte, als würde seine Geduld gerade einer harten Probe unterzogen. Er stellte sich als Inspektor Tomas Novacek vor. Hogart erkannte ihn sofort als den Mann mit dem schwarzen Bürstenhaarschnitt von dem Foto auf Ivonas Kommode. Dass die Privatdetektivin ein Bild von dem Beamten besaß, war vielleicht von Vorteil - oder eine völlige Niederlage.
    Novaceks Begleiter, ein grobschlächtiger Waldschrat mit finsteren Gesichtszügen, blieb mit verschränkten Armen im Türrahmen stehen, als wollte er den einzigen Fluchtweg versperren, während Novacek sich vor Hogart aufbaute.
    »Sie haben sich in diversen Lokalen der Stadt ordnungswidrig verhalten, mehrere Gäste belästigt und für Unruhe gesorgt«, begann Novacek in perfektem Deutsch. »Außerdem haben Sie sich in Ihrem Hotel nach Vladimir Greco erkundigt.« Der Ermittler setzte eine ausdruckslose Miene auf. »Weshalb?«
    Hogart biss sich auf die Lippe. Der Kerl hatte seine Hausaufgaben gemacht. Es war sinnlos, ihn zu belügen. »Womöglich weiß Greco etwas über den Brand in der Nationalgalerie.«
    »Womöglich?«, wiederholte Novacek in spitzem Tonfall. »Haben Sie Kontakt zu ihm aufgenommen?« Hogart zögerte. »Noch

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